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Aerzte zum Verlieben Band 58

Aerzte zum Verlieben Band 58

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 58
Autoren: Anne Fraser , Fiona McArthur , Kate Hardy
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lächelte die Kellnerin an, die daraufhin bis zu den Haarwurzeln errötete. „Eine heiße Schokolade, einen Kaffee, schwarz, und zwei Mal Scones mit Sahne. Per favore. “ Sie nickte und verschwand in Windeseile.
    Emily betrachtete ihn. Er wirkte nicht übermüdet. Wahrscheinlich kam er tatsächlich mit nur vier Stunden Schlaf aus. Sie selbst musste ein Gähnen unterdrücken. „Berichten Sie mir, wie es war?“, bat sie ihn.
    „Die Operation verlief ohne Komplikationen. Auf den Ultraschallbildern konnten wir erkennen, dass der Zufluss zur Blase funktioniert.“
    „Glauben Sie, dass die Nieren meiner Enkelin großen Schaden genommen haben?“
    Er griff über den Tisch nach ihrer Hand. Es war nur eine kurze Berührung, aber ungemein tröstlich. Marco zog die schlanken, gebräunten Finger wieder zurück. „Das kann ich Ihnen noch nicht sagen. Wir müssen uns noch etwas gedulden.“
    Sie hätte gern gehört, dass bei dem Baby alles in Ordnung war, aber sie rechnete es Marco hoch an, dass er ehrlich geantwortet hatte.
    Die Kellnerin brachte Scones und Getränke.
    „So schnell. Grazie. “
    „Toll, vielen Dank“, schloss Emily sich an. Die junge Frau grinste, eilte wieder davon und stieß fast mit Finn zusammen. Der war so abrupt aufgestanden, dass sein Stuhl beinahe umkippte.
    Er knurrte die Kellnerin an und schüttelte Evies besänftigend ausgestreckte Hand ab, bevor er zum Ausgang stürmte. Evie war blass und sichtlich aufgewühlt. Vielleicht kann ich später mit ihr reden, dachte Emily mitfühlend. Es war ganz offensichtlich, dass die junge Ärztin den ruppigen Chirurgen liebte. Armes Mädchen, das wird nicht einfach für dich.
    „Da ist aber jemand nicht glücklich“, meinte Marco.
    Emily fuhr aus ihren Gedanken auf. „Wie bitte?“
    „Finn. Wir haben uns vor ein paar Jahren in den USA kennengelernt. Sind gut miteinander ausgekommen.“
    Natürlich kannten sich die Männer, beide waren international anerkannte Chirurgen. Sie strich Sahne auf das kleine runde Brötchen und löffelte einen dicken Klecks Erdbeerkonfitüre darauf. „Evie ist hart im Nehmen. Wenn jemand sich schnell von seinem barschen Verhalten erholt, dann sie.“
    „Wer ist sie?“
    „Eine unserer Notfallärztinnen, die beste, würde ich behaupten. Aber das ist nicht alles – ihr Vater sponsert das Harbour mit großzügigen Zuwendungen. Deshalb können wir auch so viele bahnbrechende Programme anbieten.“
    „Dann heißt sie Lockheart?“
    „Ja. Wenn man den Gerüchten glauben darf, haben Finn und Evie etwas miteinander. Tatsache ist, dass sie während der Arbeit schon heftig aneinandergeraten sind. Finn kann sehr herrisch sein, und Evie lässt sich nicht die Butter vom Brot nehmen. Dann wackeln hier die Wände.“
    Marco betrachtete sie und stellte die Frage, die ihm schon die ganze Zeit auf der Zunge lag. „Sie haben sicher den Kopf voll, aber haben Sie sich schon wegen heute Abend entschieden?“
    „Nein. Ich konnte an nichts anderes denken, ich möchte erst Annie sehen.“
    „Selbstverständlich. Verzeihen Sie.“ Sonst war er nicht so ungeduldig.
    Eine Weile sagte keiner etwas. Emily trank ihren Kakao, er nahm einen Schluck Kaffee.
    „Wie lange bleiben Sie am Sydney Harbour?“, fragte sie, als das Schweigen peinlich zu werden drohte.
    „Vier Wochen. Danach fliege ich in die USA, als Berater an einem New Yorker Krankenhaus. Im letzten Monat war ich in London.“
    „Ein aufregendes Leben“, meinte sie und hatte auf einmal keinen Hunger mehr. Das Scone mit Marmeladenklecks auf weißer Sahne starrte sie an wie ein rotes Auge. Emily hätte wetten können, dass sie auch rote Augen hatte. Warum hatte Marco D’Arvello sie zum Frühstück eingeladen? Reine Freundlichkeit, mehr nicht.
    „Sì.“ Er hob die Kaffeetasse wieder an den Mund.
    Ein Männermund, von dem Frauen träumen …
    Emily verscheuchte den Gedanken. „Und wo sind Sie zu Hause?“, fragte sie rasch. „Ihre Familie?“
    Seine Miene verriet nichts, aber die Temperatur schien plötzlich um zwei Grad gesunken. Dr. D’Arvello liebte es also nicht, wenn man ihm persönliche Fragen stellte. „Ich habe keine Familie“, antwortete er. „Ich miete mir eine Wohnung, wo ich sie brauche. Meistens arbeite ich.“
    „Entschuldigen Sie. Ich wollte nicht neugierig sein.“ Sie blickte auf ihre Uhr und leerte ihre Tasse. „Annie müsste bald auf der Station sein.“
    Du hast sie vor den Kopf gestoßen, kein Wunder, dass sie gehen will. Marco wusste, dass er dichtmachte,
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