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Aerzte zum Verlieben Band 58

Aerzte zum Verlieben Band 58

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 58
Autoren: Anne Fraser , Fiona McArthur , Kate Hardy
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Konsultationsräume für die Dauer seines Aufenthalts zur Verfügung gestellt. Ein Wartezimmer gab es nicht, sodass die Patienten in seinem Büro auf ihn warten mussten. Nicht gerade ideal, aber das grandiose Hafenpanorama dürfte sie entschädigen.
    „ Buongiorno , Marlise.“
    Seine geborgte Sekretärin errötete. „Guten Morgen, Dr. D’Arvello.“
    „Bitte sagen Sie Marco.“ Er setzte sich auf ihre Schreibtischkante und beugte sich vor, um auf den PC-Bildschirm zu spähen. „Ist Miss Cooper schon da?“
    Marlise zog den Bauch ein und deutete mit ihrem perfekt manikürten Zeigefinger auf die Terminzeile. „Ja, seit zehn Minuten.“
    „Bene.“ Marco marschierte in sein Zimmer.
    Hafenpanorama und die Gedanken an die intrauterine Operation verblassten jedoch zur Bedeutungslosigkeit, als Miss Cooper sich zu ihm umdrehte.
    Bellissima! Die Sonnenstrahlen zauberten Glanzlichter in ihr seidiges blondes Haar. Die schimmernde Bobfrisur betonte ihre großen grünen Augen. Ruhig und gelassen erwiderte Miss Cooper seinen Blick, während Marco auf sie zuging.
    Anmutig nahm sie die große und eine kleinere Handtasche von ihrem Schoß und stand auf. Zwei Handtaschen? Marco schob den irritierenden Gedanken beiseite, konzentrierte sich auf die schlanke Frauenhand in seinem Blickfeld und erinnerte sich ans Weiteratmen. Ihre Finger fühlten sich kühl an, ihr Händedruck war sanft, aber bestimmt, und Marco musste sich zwingen, ihre Hand wieder loszulassen.
    Und ihr Gesicht … Die aparten Züge verrieten ein ernsthaftes, lebenserfahrenes und doch verletzliches Wesen. Sie war älter, als er erwartet hatte, vielleicht Ende zwanzig, Anfang dreißig, und wo sie ihr Baby versteckte, war ihm nicht klar. Auf jeden Fall besaß sie dieses faszinierende Strahlen, das werdenden Müttern eigen war.
    Marco warf einen Blick auf die Unterlagen, um sich zu fangen, und wurde erst recht verwirrt. Sechsundzwanzigste Schwangerschaftswoche? „Sie sehen nicht sehr … schwanger aus“, entfuhr es ihm. Himmel, geht’s noch unprofessioneller?
    Emily Cooper blinzelte. Warum hatte ihr niemand gesagt, dass der brillante neue Geburtshilfespezialist wie Antonio Banderas im Arztkittel daherkam? Dichtes schwarzes Haar, eine Spur zu lang, windzerzaust und glutvolle braune Augen. Es fehlte nicht viel, und sie schmolz auf dem Büroteppich dahin wie Eiswürfel in der Mittagssonne …
    Leicht verspätet reagierte sie auf seine Bemerkung. „Ich bin nicht schwanger.“ Ein Mal reicht, dachte sie.
    Seit einer gefühlten Ewigkeit hatte sie keine Beziehung mehr gehabt. Ihre Beine schienen auf einmal aus Pudding zu sein, und als sie sich setzte und notgedrungen zu ihm aufsah, kam sie sich wie ein sexhungriges Weibchen vor. Aus ihrer Perspektive sahen seine muskulösen Schultern noch breiter aus. Verruchte Gedanken fuhren ihr durch den Kopf. Wenn ich mit jemandem ins Bett gehe, dann will ich einen wie ihn.
    Ans Bett dachte sie sonst nur, wenn sie müde war – und sich auf eine ungestörte Nachtruhe freute!
    Zum Glück trat er jetzt hinter seinen Schreibtisch und setzte sich.
    „Aber Sie sind hier wegen eines Eingriffs in der Gebärmutter … ja?“
    Was für ein köstlicher italienischer Akzent! Emily ließ sich den Klang seiner tiefen männlichen Stimme wie Schokolade auf der Zunge zergehen.
    Marco starrte auf das Blatt in seiner Hand. Mühelos erfasste er hoch komplizierte Sequenzen minimalinvasiver Chirurgie, aber was sich gerade hier abspielte, war ihm schlichtweg schleierhaft. Nicht nur, dass sich seine Hormone wie eine Bande Halbstarker gebärdeten, nein, er war auch verblüffend froh darüber, dass Miss Cooper nicht schwanger war! Sehr seltsam. Sein Verstand funktionierte hoffentlich bald wieder …
    Bevor sie auf seine Frage antworten konnte, waren Schritte zu hören, und eine junge Frau eilte ins Zimmer. Plötzlich fielen die Puzzleteilchen zu einem vollständigen Bild zusammen.
    „Wie kannst du ohne mich anfangen, Mum?“
    Idiot. Fast hätte er sich mit der flachen Hand an die Stirn geschlagen. Aber die Ähnlichkeit war unverkennbar. Die vollen rosigen Lippen zu einem Schmollmund verzogen, schnappte sich die junge Frau die kleine Handtasche.
    „Ich muss mich entschuldigen, Miss Cooper.“ Lächelnd hielt er ihr die Hand hin. „Marco D’Arvello. Wir haben noch nicht richtig angefangen.“ Er wandte sich um. „Auch Sie bitte ich um Verzeihung, Mrs Cooper.“
    Die Tochter machte ein finsteres Gesicht und warf ihrer Mutter einen flüchtigen Blick zu.
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