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Aerzte zum Verlieben Band 57

Aerzte zum Verlieben Band 57

Titel: Aerzte zum Verlieben Band 57
Autoren: Caroline Anderson , Joanna Neil , Emily Forbes
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etwas auf dem Herzen.“
    „Warum hat sie nicht mit mir darüber geredet?“ Sie ärgerte sich darüber, dass sie so gereizt klang. Wenn Bella etwas bedrückte oder beschäftigte, war sie bisher erst zu ihr gekommen. Warum jetzt nicht?
    „Vermutlich brauchte sie jemanden, der gefühlsmäßig nicht so betroffen ist wie du. Mach dir keine Gedanken, es ist alles okay.“ Charlie blickte sie mit seinen dunkelbraunen Augen ernst an, als er auf sie zu trat und sie in die Arme nahm. „Sei einfach für sie da. Das warst du schon immer, und sie braucht dich auch jetzt.“
    Evie schloss die Augen, lehnte sich an seine breite Brust und atmete langsam aus. Es tat so gut, einfach gedrückt zu werden, ohne Hintergedanken … die tröstliche Umarmung eines guten Freundes. Für wenige Momente fiel alles von ihr ab, und sie hatte das Gefühl, dass zur Abwechslung einmal jemand anders die Verantwortung trug.
    „Ich bin heute den ganzen Tag hier. Ruf mich, falls du irgendetwas brauchst, okay?“
    Sie hörte, was er sagte, die Worte vibrierten in seiner Brust, aber Evie nahm noch etwas anderes wahr, eine Bewegung, als würde sich die Luft im Raum verändern. Jemand hatte das Zimmer betreten.
    Evie öffnete die Augen, und ihr Blick fiel auf den letzten Menschen, den sie hier erwartet hatte. Den letzten, den sie sehen wollte.
    Finn Kennedy.
    Als sie das letzte Mal die Arme eines Mannes gespürt hatte, waren es Finns Arme gewesen. Jetzt stand er am Türrahmen, groß und Respekt einflößend wie immer, mit gewohnt ausdrucksloser Miene. Er sagte nichts, er bewegte sich nicht, musterte sie nur mit seinen durchdringenden blauen Augen. Hitze durchflutete sie unerwartet und unerwünscht, eine warme lustvolle Welle.
    Evie trat einen Schritt zurück, löste sich aus Charlies Umarmung. „Ich gehe lieber. Ich muss noch duschen und dann runter in die Notaufnahme.“ Sie nahm ihren Kaffeebecher, rührte Milch und Zucker hinein.
    „Wir sehen uns später“, sagte Charlie.
    Erst jetzt sah sie auf. Finn war verschwunden, sie war wieder mit Charlie allein.
    Auch gut, dachte sie und seufzte stumm. Sie hatte weder die Zeit noch die Energie, sich mit Finn Kennedy zu befassen – angesehener Herzchirurg, Leiter der Chirurgie und ihr letzter Liebhaber. Obwohl der Ausdruck Liebhaber vielleicht übertrieben war. Es war nur ein Mal gewesen, heftig, leidenschaftlich und ohne jede Zärtlichkeit. Harter, rauer Sex und sehr befriedigend, aber es durfte nicht wieder passieren.
    Nein, sie hatte wirklich keine Zeit, über Finn nachzudenken. Gerade jetzt brauchte sie einen kühlen Kopf und starke Nerven, was ihr leider schnell abhandenkam, wenn Finn im Spiel war.
    Sie bedankte sich bei Charlie und küsste ihn auf die Wange, bevor sie sich auf den Weg machte. Auf in den alltäglichen Kampf, während sie insgeheim hoffte, dass der Tag besser enden würde als er begonnen hatte.
    Evie duschte in Bellas Bad und zog sich OP-Kleidung an. Sie hatte vergessen, Lexi zu bitten, ihr etwas zum Wechseln mitzubringen, und in Bellas Sachen passte sie beim besten Willen nicht. Mit ein Meter fünfundsiebzig war Evie nicht nur zehn Zentimeter größer als Bella, sondern brauchte auch zwei Kleidergrößen mehr als ihre Schwester. Nicht weil sie dick wäre, im Gegenteil, aber Bella war wegen der Mukoviszidose schon immer auffallend dünn gewesen.
    Sie gab Bella einen Kuss, versprach ihr, so bald wie möglich wieder vorbeizukommen, und lief zum Fahrstuhl. Die Dusche hatte sie kaum munterer gemacht, und sie gähnte herzhaft hinter vorgehaltener Hand, während sie auf den Lift wartete. Sie war noch nicht fertig mit Gähnen, als er mit einem feinen Ping! hielt und die Türen sich öffneten. Es stand nur ein Fahrgast in der Kabine.
    Finn.
    Anscheinend war ihr Wunsch nicht erhört worden: Noch wurde der Tag nicht besser.
    Ein Blick auf ihn genügte, und ihr Herz fing an zu rasen. Ihr Mund wurde trocken, und als Finn sie eindringlich ansah, stieg ihr das Blut in die Wangen.
    Um sich nichts anmerken zu lassen, wandte sie ihm den Rücken zu, um den Knopf für die Notaufnahme zu drücken. Er leuchtete bereits, und es war der einzige. Das bedeutete, dass Finn dasselbe Ziel hatte wie sie. Evie stöhnte stumm auf. Eine Fahrt an vielen Stockwerken vorbei, allein mit Finn …
    „Spät geworden gestern Abend?“
    Seine tiefe heisere Stimme ließ sie zusammenzucken. Evie hatte erwartet, dass Finn sie ignorieren würde, nachdem er sie vorhin mit diesem eisigen Blick bedacht hatte. Der Mann war
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