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Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
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und bis er da ist, tun wir, was wir können.“
    Melora nickte. Es hatte keinen Sinn, mit dem Schicksal zu hadern, weil sie die Verletzten nicht so behandeln konnten, wie es nötig wäre. Sie stabilisierte die Frau vom Beifahrersitzt so gut wie eben möglich und kümmerte sich danach mit Keith um das junge Mädchen. Es wies schwere Knochenbrüche auf und schien auch innere Verletzungen zu haben.
    „Melora!“
    Sie stand sofort auf und lief zu Daniel, der etwa zwanzig Meter von ihr entfernt neben einem kleinen Jungen auf dem Boden kniete. Das Kind hatte eine klaffende Schnittwunde quer über dem Bauch, die stark blutete.
    „Ich hab mir gleich gedacht, dass die Frau auf dem Beifahrersitz nicht allein dort saß. Sie muss den Jungen auf dem Schoß gehabt haben, und bei dem Aufprall wurde er hinausgeschleudert. Sieh dir diese Wunde an.“
    Melora zog ein frisches Paar steriler Handschuhe an und tastete den Wundbezirk vorsichtig ab. „Ich brauche mehr Licht. Hast du eine Taschenlampe?“
    „Ja.“ Daniel zog eine kleine Lampe aus der Jackentasche und beleuchte die Stelle.
    „Ich brauche Mullbinden, eine Klemme und Vicryl 2x0. Das Kind ist bewusstlos, also verlieren wir keine Zeit und fangen sofort an.“
    Daniel gab Sue, die ebenfalls herbeigekommen war, die Taschenlampe und zog ebenfalls Handschuhe an, um Melora zu assistieren. Nachdem sie die Wunde gereinigt und desinfiziert hatte, verschloss sie die geschädigten Arterien, so gut es unter den gegebenen Umständen ging. Dann vernähte sie die Wunde, und Lilly legte einen sterilen Verband an und überprüfte danach den Blutdruck des Jungen.
    „Deutlich besser“, erklärte sie, und Melora atmete erleichtert auf.
    Daniels Bewunderung für diese Frau wuchs immer mehr. Tarparnii war eine völlig neue Welt für sie, und dennoch kam sie mit jeder noch so unerwarteten und schwierigen Situation zurecht. „Gute Arbeit, Mel“, sagte er beeindruckt.
    „Danke.“ Sie erwiderte seinen Blick, und einen Moment lang fühlte sie sich wieder wie verzaubert. Doch dann gab sie sich einen Ruck und konzentrierte sich erneut auf ihre Arbeit. „Was ist mit den anderen Verletzten?“
    „Um die kümmern wir uns jetzt.“
    Daniel teilte das Team neu auf, und jeder tat sein Bestes, um die Verunglückten so gut wie möglich zu versorgen, bis der angeforderte Transporter eintraf. Er nahm die Schwerverletzten auf, während die weniger kritischen Fälle mit Daniel und den anderen fuhren. Melora stieg zu den Schwerverletzten in den Wagen, um sie während des Transports zu betreuen. Im Dorf angekommen, wurden sie sofort in die Klinik gebracht, und Melora eilte mit Keith und Belhara direkt in den Operationsraum, um das verletzte Mädchen zu operieren. Es dauerte über drei Stunden, bis sie schließlich wieder herauskam und endlich aufatmen konnte.
    „Wie geht es ihr?“, erkundigte sich Daniel.
    „Den Umständen entsprechend gut, sie ist stabil. Und wie geht’s den anderen?“
    „Auch gut, Gott sei Dank. Die Beifahrerin ist wieder bei Bewusstsein und hat zum Glück keine schwereren Verletzungen. Das Mädchen, das du gerade operiert hast, ist ihre Tochter, und der kleine Junge mit der Wunde am Bauch ihr jüngster Sohn. Der Junge hinten im Wagen, der nicht überlebt hat, ist auch einer ihrer Söhne. Aber wenigstens konnten wir zwei ihrer Kinder retten.“
    Melora schüttelte den Kopf. „Wie schlimm muss es für die arme Frau sein, dass sie ihren Sohn verloren hat.“
    Daniel sah Melora an, wie nahe ihr das Schicksal dieser Menschen ging, und zog sie in die Arme. “Du warst großartig, Mel. Du hast alles getan, was in deiner Macht stand, um ihre Tochter und ihren kleinen Sohn zu retten.“
    Sie schmiegte sich an ihn und nickte. „Ich bin so froh, dass uns das gelungen ist.“ Es war so schön in Daniels Armen, dass Melora wünschte, er möge sie nie wieder loslassen. Bei ihm fühlte sie sich so sicher und geborgen wie bei keinem anderen Mann zuvor.
    „So ist nun mal das Leben, Mel“, erwiderte Daniel rau. „Eben lacht man noch fröhlich miteinander, und im nächsten Augenblick tut sich die Hölle vor einem auf.“
    Sie hob den Kopf und sah in seine dunklen Augen, die sie nie vergessen würde. „Ja, so ist es, aber wenn ich bei dir bin, dann hab ich das Gefühl, als könne mir nichts und niemand etwas anhaben. Dann weiß ich, dass ich alles schaffen kann, auch wenn es mir im ersten Moment unmöglich erscheint.“
    Melora hätte ihm so gern viel mehr gesagt: Wie sehr sie ihn liebte und
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