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Aerzte zum verlieben Band 48

Aerzte zum verlieben Band 48

Titel: Aerzte zum verlieben Band 48
Autoren: Meredith Webber , Anne Fraser , Lucy Clark
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und einer guten Beobachtungsgabe, was Melora schon am ersten Tag aufgefallen war. Nun war der letzte Abend vor ihrer Abreise gekommen, und die beiden Frauen saßen nach Simones Geschichte noch eine Weile am Bett des kleinen Mädchens und unterhielten sich leise.
    „Simone ist ein so fröhliches und glückliches Mädchen“, meinte Nahkala und blickte versonnen auf das schlafende Kind. „Es ist nicht leicht für Daniel, sie ohne ihre Mutter großzuziehen, aber bisher ist ihm das sehr gut gelungen.“ Sie blickte wieder auf und sah Melora an. „Du hältst sehr viel von meinem Sohn, nicht wahr?“
    Melora wusste, dass sie ehrlich zu Nahkala sein musste. Ehrlichkeit und Offenheit waren für die Menschen auf Tarparnii äußerst wichtig, und für Melora auch. „Ja, ich mag ihn sehr.“
    „Dein Herz ist voller Liebe, wenn du ihn ansiehst.“
    „Ja, das stimmt.“
    „Und das ist gut so“, erwiderte Nahkala lächelnd. „Du bist eine wunderbare Frau, Separ , und ich bin sehr froh, dass mein Sohn sich für dich entschieden hat.“
    „O nein, so ist es ganz und gar nicht“, widersprach Melora schnell, um Nahkala keinen falschen Eindruck von ihrer Beziehung zu Daniel zu geben. „Daniel und ich … wir sind nicht zusammen. Ich fliege schon morgen nach Australien zurück, und Daniel bleibt natürlich hier.“
    Nahkala nahm Meloras Hand und drückte sie. „Die Liebe kennt sehr viele Wege, Melora. Manche gehen strikt geradeaus, manche sind gewunden, manche halten große Überraschungen bereit, und auf anderen gibt es hohe Berge, die es mit viel Geduld und Kraft zu überwinden gilt.“
    Melora lächelte traurig. „Ich glaube, auf Daniel und mich treffen wohl die letzten beiden zu.“
    „Was auf den ersten Blick unmöglich scheint, ist meistens gar nicht mal so schwer.“ Nahkala streichelte Meloras Hand wie eine liebevolle Mutter. „Du musst Vertrauen haben, Separ , dann wird es schon gelingen.“
    Melora sah sie zweifelnd an. „Vertrauen?“
    „Ja, Vertrauen in dich selbst und in Daniel.“ Sie ließ Meloras Hand wieder los und stand behutsam auf. „Jetzt wird es Zeit für dich, ins Bett zu gehen, denn morgen wird ein anstrengender Tag.“
    „Ich weiß.“ Melora küsste Simone ein letztes Mal voller Liebe auf die Stirn, dann stand auch sie auf. „Danke, Nahkala. Und gute Nacht.“
    „Gute Nacht, Separ .“
    Als Melora Nahkalas Haus verließ und über die Dorflichtung ging, kam ihr Daniel entgegen. Er war fertig in der Klinik und wollte gerade zu Nahkala gehen.
    „Schläft Simone schon?“, fragte er und schob die Hände in die Hosentaschen.
    „Ja, wie ein Murmeltier. Und dabei sieht sie aus wie ein kleines Engelchen.“
    Daniel lächelte. „Das ist sie aber nur, wenn sie schläft.“
    „Für mich ist sie es immer.“
    Da wurde Daniel wieder ernst, denn er wusste nur zu gut, wie sehr Melora an Simone hing und wie sehr diese wiederum Melora liebte. „Du wirst ihr fehlen“, sagte er mit rauer Stimme, da die Emotionen ihn zu übermannen drohten.
    „Sie mir auch.“ Tränen traten Melora in die Augen, wie schon so oft in letzter Zeit. Der Gedanke an den Abschied morgen war ihr derart unerträglich, dass sie gar nicht daran denken wollte. „Ist … alles in Ordnung in der Klinik?“, fragte sie, um sich von ihrem Kummer abzulenken.
    „Ja, es gibt bisher keine Komplikationen. Die Patienten schlafen alle, und Sue und Richard haben heute Nachtschicht.“
    Melora nickte nur, denn sie kämpfte weiter mit den Tränen. Schlafen würde sie heute Nacht ganz bestimmt nicht können, denn der Abschied von Daniel und Simone lag wie ein schwerer Stein in ihrem Magen.
    „Also dann … gehe ich jetzt schlafen“, meinte Daniel schließlich, als sie nichts mehr sagte. „Und das solltest du auch bald tun, denn morgen wird ein anstrengender Tag für dich.“
    Melora hielt es kaum noch aus in seiner Nähe. Warum nahm er sie nicht endlich in den Arm und sagte ihr, dass er sie liebte und sie für immer bei ihm bleiben sollte? Sie würde ihren Flug absagen, würde keine Sekunde daran zweifeln, dass es die richtige Entscheidung war. Doch Daniel sagte nichts dergleichen, er stand nur da, als hätte es die heißen Küsse und innigen Momente zwischen ihnen nie gegeben. Als er sich zum Gehen wandte, fiel ihr aber doch noch etwas ein.
    „Warte, Daniel, ich wollte dich noch etwas fragen.“
    „Ja?“
    „Was bedeutet Separ ?“
    „ Separ .“
    „Ja, du sagst das manchmal zu Simone, und ich wollte dich schon lange fragen, was das
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