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Aerzte zum verlieben Band 39

Aerzte zum verlieben Band 39

Titel: Aerzte zum verlieben Band 39
Autoren: Meredith Webber , Caroline Anderson , Joanna Neil
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ausdruckslos. „Na, dann sollten wir mal die Ärmel hochrollen“, meinte er nach einer langen Pause.
    Nick merkte erst jetzt, dass er die Luft angehalten hatte, und atmete mit einem erleichterten Seufzer aus. „Danke.“
    Jack wandte sich ihm zu, ein eisiger Blick in den blauen Augen. „Du brauchst dich nicht zu bedanken“, sagte er tonlos. „Ich tue es nicht für dich.“ Er drehte sich zu Ben um. „Gib mir fünf Minuten, ich muss ein paar Anrufe erledigen.“
    â€žKein Problem, wir behelfen uns erst mal mit 0 negativ.“
    Jack nickte knapp und marschierte aus dem Schockraum, wobei er mit ausgestreckter Hand wütend die Tür nach draußen aufstieß. Nick schloss die Augen. Er hatte gewusst, dass es eines Tages herauskommen würde, und er hatte auch nicht damit gerechnet, dass es leicht werden würde. Aber so … während Jeremiahs Leben am seidenen Faden hing …?
    â€žHallo zusammen, was haben wir denn hier?“
    Herein kam ein großer, verwegen gut aussehender Mann mit einem charmanten irischen Akzent. Er beugte sich über Jeremiah und lächelte freundlich. „Hallo, Jem, ich bin Josh. Ich sehe mir nur schnell deine Röntgenaufnahmen an, und dann schicke ich dich schlafen, damit ich dein Becken richten kann, okay? Wenn du wieder aufwachst, wirst du weniger Schmerzen haben.“
    Jem stieß einen kläglichen Laut aus, den man als Zustimmung deuten konnte, und Kate schluchzte leise auf.
    Nick drückte wieder ihre Hand. „Es wird alles gut“, versicherte er nicht nur ihr, sondern auch sich selbst. „Ganz bestimmt“, fügte er hinzu und hoffte inständig, dass es keine Lüge war.
    Josh sah auf und blickte sie an. „Sie sind die Eltern?“
    Beide nickten, und Nicks Herz hämmerte. Was für eine Ironie des Schicksals …
    â€žOkay. Sie müssen eine Einverständniserklärung unterschreiben, und dann sollten Sie sich in den Angehörigenraum bringen lassen und dort einen Tee trinken.“
    â€žIch will keinen Tee, ich will hier bei meinem Sohn bleiben!“, widersprach Kate heftig. „Ich bin Hebamme, Sie brauchen mich nicht in Watte zu packen.“
    â€žAber wir wollen Sie auch nicht vom Fußboden aufsammeln. Außerdem ist es eine sterile Prozedur. Sie können bleiben, bis die Narkose wirkt, dann müssen Sie gehen, tut mir leid.“
    Nick legte ihr den Arm um die verkrampften Schultern und drückte sie sanft. „Er hat recht“, sagte er, obwohl er drauf und dran war, mit dem jungen Arzt zu diskutieren, damit sie doch bleiben konnten. „Du solltest nicht dabei sein. Und du musst dich noch durchchecken lassen.“
    â€žMir geht’s gut.“
    â€žDas wissen wir nicht genau. Nick hat recht, du musst dein Genick überprüfen lassen“, mischte sich Ben ein. „Und deine Füße. Du warst eingeklemmt. Erst kümmern wir uns um Jem, und wenn er im OP ist, sehe ich mir dich mal an, ja? Bis dahin solltest du etwas Warmes trinken und ein paar Kekse essen. Du stehst noch unter Schock.“
    Als der Anästhesist eintraf, hatte sie das Formular unterschrieben. Kate hielt die Hand ihres Sohnes und redete liebevoll mit ihm, bis die Narkose ihn in einen tiefen Schlaf versetzte. Dann führte Nick sie nach draußen, den Flur entlang zum Warteraum für die Angehörigen.
    â€žIch bringe Ihnen gleich einen Tee“, versprach die zierliche Krankenschwester mit einem reizenden Lächeln. „Wie trinken Sie ihn?“
    â€žHeiß und süß, so muss er doch sein, oder?“, fragte Kate bebend und versuchte, das Lächeln zu erwidern.
    Nick brachte kein Wort hervor. Das letzte Mal, als er in diesem Zimmer gestanden hatte, war Annabel kurz zuvor gestorben, und jetzt durchlebte er wieder die schrecklichen Minuten wie vor fast genau fünf Jahren. Schmerz, Verzweiflung, Schuldgefühle, alles strömte wie eine erstickende Flut auf ihn ein. Mit dem Aufbau seiner Praxis beschäftigt, hatte er nicht gemerkt, wie krank Annabel gewesen war. Und sie hatte es ihm nicht gezeigt, wollte ihm nicht zur Last fallen. Bis es zu spät war.
    Sie starb an einem Blinddarmdurchbruch, und Ben hatte sie nicht retten können.

2. KAPITEL
    Kate umklammerte die Teetasse mit beiden Händen und zwang sich, ein paar Schlucke zu trinken.
    â€žIch hasse gezuckerten Tee“, sagte sie. Sie sah auf, versuchte zu lächeln und tapfer zu sein.
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