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Aeon

Aeon

Titel: Aeon
Autoren: Greg Bear
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welche sie zugleich gegen Luftzufuhr abdichtet. Der Autor sah damit eine Technologie vorher, die erst 20 Jahre später für konkrete Anwendungen genauer untersucht werden sollte.
    Ein »Plasma« ist gewissermaßen der vierte Aggregatzustand von Materie (neben festem, flüssigem und gasförmigem Zustand): Es bezeichnet ein Gas, dessen Bestandteile durch Druck extrem aufgeheizt werden, bis bei den Zusammenstößen der Gasatome die Atomhülle aufgebrochen wird und sich das Gas teilweise oder vollständig in negativ geladene Elektronen und positiv geladene Ionen aufteilt, wodurch es elektrisch leitfähig und steuerbar wird. Dadurch sind Plasmen bereits heute Werkzeuge für industrielle Anwendungen . Es spricht also physikalisch nichts dagegen, eine kilometerweit reichende »Plasmaröhre« zu entwickeln und auch für den Transport im Weltraum zu nutzen. In der Tat erarbeitete die Universität von Washington kürzlich eine »Mag-beam«-Technologie auf Basis magne tisierter, geladener Teilchen, um mit dem hierbei entstehenden Plasma strahl einen Raumsegler anzutreiben. Dies könnte nach Ansicht der Forscher noch im 21. Jahrhundert schnelle Flüge selbst zu den äußeren Regionen des Sonnensystems ermöglichen.
    Die 6. Kammer
    Hier befindet sich die mehr als 3 km 2 große »Trägheitspufferung«: riesige Maschinerien, die in der Lage sind, das Trägheitsmoment jedes einzelnen mit Masse behafteten Objekts auf der Thistledown zu »brem sen«, damit es bei der Beschleunigung des Asteroiden zu keinen überschwappenden Seen und herum sausenden Gebäudeteilen kommt. Leider zieht sich der Autor hier auf die reine Beschreibung zurück, ohne die Funktionsweise zu erläutern. Wir erfahren nur, dass für den Antrieb des Asteroiden Materialbrocken verwendet wurden, die Ro boter von der Außenhülle des Steins beschafften. Die Maschine dämpft jedenfalls extrem selektiv, denn andernfalls bräuchte der Stein nicht mehr zu rotieren, um Schwerkraft zu erzeugen. Wie die Protagonisten feststellen, bewirkt sie wahrscheinlich eine »Änderung des Masse-Raum-Zeit-Charakters im Stein«. Welche Gesellschaft wäre zu solchen Taten fähig?
    Die Zivilisation der Zukunft
    Je weiter wir in die Kammern des Asteroiden vordringen, desto seltsamer wird die verwendete Technologie. Offenbar haben die »Steinler« im Zuge des Jahrhunderte dauernden Ausbaus jene Entwicklung durchschritten, die der US-Physiker Michio Kaku (basierend auf Gedanken des russischen Astronomen Nikolai Kardaschew) mit seinem Konzept der zukünftigen Zivilisationen vorwegnahm:
    Eine Typ-I-Zivilisation verfügt über die Energiequellen eines ganzen Planeten. Sie beherrscht das Wetter, verhindert Erdbeben, baut Rohstoffvorkommen tief in der Erdrinde ab und nutzt den Reich tum der Weltmeere; zudem hat sie die Erforschung ihres Sonnensystems bereits abgeschlossen. Es ist also leicht zu sehen, dass meine heutige Zivilisation diesen Rang noch nicht erreicht hat, sondern noch eine vom Typ-0 ist.
    Die Typ-II-Zivilisation beherrscht die Energie der Sonne selbst, das heißt sie zapft das Sterninnere direkt an. Der Energiebedarf dieser Zivilisation ist so groß, dass sie buchstäblich die Sonne selbst nutzt, um ihre Maschinen anzutreiben.
    Eine Typ-III-Zivilisation wiederum beherrscht die Energie einer ganzen Galaxie und nutzt Milliarden von Sternensystemen als Rohstoff- und Energiequelle. Wahrscheinlich hat sie Einsteins Gleichungen gemeistert und kann die Raumzeit nach Belieben handhaben. Wie wir sehen, stiegen die Erbauer des »Steins« innerhalb eines Jahrtausends von einer Typ-I- zu einer Typ-II-Zivilisation auf. Den nächsten Entwicklungsschritt zu Typ-III vollzogen sie jedoch erst mit der 7. Kammer …
    Die 7. Kammer
    Diese wurde – wie die erste – von den Erbauern selten betreten und diente als Lager sowie als Puffer gegen Beschädigungen der vergleichsweise dünnen Asteroidenpole (die Wand zwischen dem ersten Kammerdeckel und dem All ist stellenweise nur wenige Kilometer dick). Hier machen die Neuankömmlinge eine überraschende Entdeckung: Die Kammer schließt an einen »Korridor« an, der sich unermesslich weit erstreckt! Der Schlüssel für diese unerhörte Einrichtung ist eine innerhalb der Plasmaröhre verlaufende, offenbar den Plasmastrahl und die künstliche Gravitation aufrechterhaltende, sich ins Endlose ziehende Konstruktion. Das Untersuchungsteam nennt sie die »Singularität«.
    Die Singularität (bzw. der »Defekt«)
    Sie gleicht einem Rohr aus Quecksilber, ist einen
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