Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Aeon

Aeon

Titel: Aeon
Autoren: Greg Bear
Vom Netzwerk:
Raumstationen oder Hotels im All handelt. Auch eine automatisierte – und dadurch zeitsparende – Errichtung von Gebäuden mit riesigen »3D-Printern« ist bereits patentiert und für Marskolonien angedacht.
    In der 4. Kammer findet sich ein riesiges Erholungsgebiet: Neben richtigem Gras und üppigen Kiefernwäldern bietet sie vier markante Inseln mit unterschiedlicher Pflanzenwelt sowie Unterwasser-Biotope, Korallengärten, Süßwasserteiche, Flussläufe, Naturschutzgebiete und sogar Fischzuchten. Die später ankommenden Menschen nutzen die Kammer für Ackerbauprojekte, obwohl die Erde nicht sonderlich fruchtbar ist, da sie einfach aus kohlenstoffhaltigem Asteroidenmaterial besteht. Dieser Kammer kommt zudem strategische Bedeutung zu, denn sie trennt die »gemütlicheren« Teile des Steins von der »praktischen« Seite in der letzten Kammer.
    Die 5. Kammer verfügt (wie auch die beiden vorhergehenden) über große, unterirdische Seen (der größte hat die Form eines Rings). Sie sind seicht und voller Wasserpflanzen und Algen. Die Verdunstung und Wasserkraft sind auch für die Luftversorgung von zentraler Bedeutung; es befinden sich ungefähr alle 3 km Lüftungskanäle in den Kappen, die mit den wabenartigen Kanälen und Gängen der Außenwand verbunden sind.
    Die ersten fünf Kammern des »Steins« könnten durchaus mit bereits heute vorhandenen Mitteln geschaffen werden, wenngleich nicht innerhalb der im Text genannten Zeitspanne. Wenn jedoch die Technologien im 21. Jahrhundert extrem weiter entwickelt werden, könnten sich unsere Möglichkeiten mit denen von Äon wieder decken.
    Die Verkehrsmittel
    Sehr interessant für einen Abgleich mit unserer Welt sind die beschrie benen Verkehrsmittel des Asteroiden. Ewa automatische Wartungsstraßen , bei denen Strichcode-artige Zeichen an den Wänden die Verkehrszeichen ersetzen. Richtet man einen Lesestift auf einen dieser Codes, weiß man sofort, wo man ist. Heutige RFID- und QR-Technologien, fahrerunterstützende Software und Wettbewerbe für autonom fahrende Autos nehmen eine solche Entwicklung bereits vorweg, und es braucht nicht viel Fantasie, um sich den Einsatz derartiger Straßensysteme schon innerhalb der nächsten 10 bis 20 Jahre vorzustellen.
    Der Lift in der Bibliothek ist da schon etwas anderes: Tritt man auf einen roten Kreis und nennt dabei ein Stockwerk, weicht der Boden zurück und man wird ohne sichtbaren Halt nach oben getragen. Außer dem Gefühl von Bewegung fühlt man nichts dabei, und die Fahrt dauert nur eine Sekunde. Oben angelangt, wird ein Teil des Schachts transparent und der Lift setzt einen sachte davor auf dem Boden ab. Da es keine sonstigen Hinweise gibt, dürfte es sich bei dieser Technologie um die später noch beschriebenen »Traktionsfelder« handeln, die die Gravitation lokal aufheben.
    Die U-Bahn ist eine Nummer für sich, denn sie nutzt keine Gleis- oder Führungssysteme, sondern läuft auf »Beinen« wie ein riesiger Tausendfüßler aus Aluminium. Hierbei dürfte es sich um weiterentwickelte heutige Robotik handeln, die den Bewegungsapparat von Insekten nachahmt, um sich auch auf unregelmäßigen Böden stabil und sicher fortzubewegen. Damit ein U-Bahn-Zug jedoch wie beschrieben auf 3 g (also die dreifache Geschwindigkeit der Erdanziehung) beschleunigt und mit bis zu 300 km/h übers Wasser fahren kann, beschreibt Bear eine sinnvolle Erweiterung: In den erhöhten Streckenabschnitten verlaufen unter den Wagen drei Schienen, die für magnetische Induktion sorgen. Dieses Prinzip nutzen bereits heutige Magnetschwebebahnen – eine Technologie, die unsere Art der Fortbewegung in den nächsten Jahrzehnten wahrscheinlich stark verändern wird.
    Die Plasmaröhre
    Auch eine besonders auffallende Technologie der Thistledown wäre im Prinzip schon bald realisierbar: nämlich der die Asteroidenkammern durchziehende Plasmastrahl. Er dient als Lichtquelle und als Energieträger. Bear beschreibt, dass es sich dabei um keinen kontinuierlichen »Strahl« handelt, sondern um eine sehr rasche Abfolge ausgesandter Plasmaringe. Sie gleiten durch ionisiertes Gas, das nur geringfügig dichter ist als das Beinahe-Vakuum ringsum, und schießen entlang der Achse zur gegenüberliegenden Kammerwand mit solcher Geschwindigkeit, dass das Auge die Bewegung als fortlaufende »Röhre« deutet. Diese kommt aus einem Lichtkreis, klein »wie die Mündung eines Luftgewehrs«, beginnt in jeder Kammer neu, liegt an den Kappen an und wird gehalten von einer Flasche,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher