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Adrenalin - Robotham, M: Adrenalin - The Suspect

Adrenalin - Robotham, M: Adrenalin - The Suspect

Titel: Adrenalin - Robotham, M: Adrenalin - The Suspect
Autoren: Michael Robotham
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als im Kino gibt es keinen leuchtenden Feuerball, sondern nur eine Wolke aus Qualm
und Staub. Trümmer regnen vom Himmel, und ich spüre, wie der warme Atem des Feuers den Schweiß in meinem Nacken trocknet.
    Der verkohlte Transporter liegt umgestürzt auf der Straße. Teile der Bedachung und Regenrinnen hängen in den Bäumen. Schutt und geborstenes Holz bedeckt die Straße.
    Charlie richtet sich auf und betrachtet die Verwüstung. Die Notiz klebt noch immer an ihrer Stirn, an den Rändern verkohlt, aber nach wie vor lesbar. Ich ziehe sie an meine Brust und halte sie fest. Gleichzeitig schließe ich meine Finger um das gelbe Papier und zerknülle es in meiner Faust.

EPILOG
    In den Albträumen meiner jüngsten Vergangenheit bin ich immer noch auf der Flucht – vor denselben Monstern, bissigen Hunden und Neandertalern von Halbstürmern –, aber sie wirken jetzt viel realer. Jock meint, es wäre ein Nebeneffekt des Levodopa, meines neuen Medikaments.
    Die Dosis hat sich in den vergangenen zwei Monaten halbiert. Er sagt, ich hätte offensichtlich weniger Stress. Witzbold! Er ruft mich jeden Tag an und fragt mich, ob ich Lust auf ein Tennismatch habe. Ich lehne ab und er erzählt mir einen Witz. »Was ist der Unterschied zwischen einer Frau im neunten Monat und einem Playboy -Bunny?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Gar keiner, wenn der Ehemann weiß, was gut für ihn ist.«
    Das ist noch einer seiner saubereren Witze, und ich wage es, ihn Julianne zu erzählen. Sie lacht, aber nicht so laut wie ich.
    Während wir überlegen, ob wir das Haus wieder aufbauen oder ein neues kaufen wollen, wohnen wir in Jocks Wohnung. So versucht er, seine Fehler wieder gutzumachen, aber noch ist ihm nicht vollständig verziehen. Derweil ist er bei seiner neuen Freundin Kelly eingezogen, die hofft, dass sie die nächste Mrs. Jock Owens wird. Sie wird eine Harpune oder einen wasserdichten Ehevertrag brauchen, wenn sie ihn auch nur in die Nähe eines Altars kriegen will.
    Julianne hat all seine Apparate und abgelaufenen Tiefkühlmenüs weggeworfen. Dann hat sie neue Bettwäsche und Handtücher gekauft.
    Die morgendliche Übelkeit ist zum Glück vorbei, und ihr Körper wird jeden Tag größer (alles bis auf ihre Blase). Sie ist
überzeugt, dass wir einen Jungen bekommen, weil nur ein Mann ihr so viel Kummer bereiten könnte. Wenn sie das sagt, sieht sie mich jedes Mal an. Dann lacht sie, aber nicht so laut wie ich.
    Ich weiß, dass sie mich genau beobachtet. Wir beobachten uns gegenseitig. Vielleicht sucht sie nach Symptomen meiner Krankheit oder sie vertraut mir einfach nicht ganz. Gestern hatten wir einen Streit – unseren ersten, seitdem wir uns wieder zusammengerauft haben. Wir fahren für eine Woche nach Wales, und sie hat sich beschwert, dass ich mit dem Packen immer bis zum allerletzten Moment warte.
    »Ich vergesse nie etwas.«
    »Darum geht es nicht.«
    »Worum geht es denn?«
    »Du solltest es einfach früher machen. Das ist weniger Stress.«
    »Für wen?«
    »Für dich.«
    »Aber ich habe gar keinen Stress.«
    Nachdem ich fünf Monate lang auf Zehenspitzen um sie herumgeschlichen bin, dankbar für ihre Vergebung, habe ich beschlossen, eine Linie in den Sand zu ziehen. Ich habe sie gefragt: »Warum verlieben sich Frauen in Männer und versuchen dann, sie zu ändern?«
    »Weil Männer Hilfe brauchen«, antwortete sie, als wäre das allgemein bekannt.
    »Aber wenn ich der Mann werde, den du aus mir machen willst, bin ich nicht mehr der Mann, der ich bin.«
    Sie hat die Augen verdreht und nichts gesagt, aber seither ist sie weniger empfindlich. Heute Morgen hat sie sich auf meinen Schoß gesetzt, ihre Arme um meinen Hals geschlungen und mich mit der Leidenschaft geküsst, die die Ehe angeblich tötet. Charlie hat sich die Augen zugehalten und »Igitt!« gesagt.
    »Was ist denn los?«

    »Ihr gebt euch Zungenküsse.«
    »Was weißt du denn über Zungenküsse?«
    »Das ist, wenn man sich gegenseitig voll sabbert.«
    Ich habe Juliannes Bauch gestreichelt und geflüstert: »Ich will, dass unsere Kinder nie groß werden.«
     
    Ich bin mit unserem Architekten an dem Loch in der Erde verabredet. Stehen geblieben ist nur eine ins Nichts führende Treppe. Der Druck der Explosion hat den Betonfußboden der Küche durch das Dach gehoben und den neuen Kessel in einen zwei Straßen entfernten Garten geschleudert. Die Druckwelle hat beinahe jedes Fenster in dem Block zerstört, und drei weitere Häuser mussten abgerissen werden.
    Charlie sagt, sie
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