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Adam liebt Eve

Adam liebt Eve

Titel: Adam liebt Eve
Autoren: Catherine George
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mir, in welchem Restaurant Sie gern essen würden, und ich lasse einen Tisch reservieren.”
    Einfach so? Sie musterte ihn neugierig. Kein Restaurantbesitzer würde diesem Mann einen Tisch verweigern. Einen Moment lang überlegte sie, ob sie es auf einen Versuch ankommen lassen sollte, dann überlegte sie es sich doch anders. “Wie Sie wissen, bin ich nicht gerade in Partylaune. Aber wenn Sie möchten, könnten wir bei mir zu Abend essen.”
    Adam lächelte amüsiert. “Können Sie kochen?”
    “Ich sagte ‘Abendessen’, nicht ‘Haute Cuisine’“, antwortete sie.
    Er lachte und umfasste ihre Hand. “Herzlichen Dank für die Einladung, Miss Eve.”
    Bei der Berührung überlief sie wieder ein Schauer, den Jocelyn jedoch nicht weiter beachtete. “Wollen wir gehen?”, fragte sie kurz angebunden. “Aber nicht zusammen. Sie verabschieden sich zuerst.”
    Er nickte. “Einverstanden. Wir sehen uns dann in zwanzig Minuten vor dem Hoteleingang. Ich warte in meinem Wagen auf Sie.”
    Als Jocelyn wieder allein war, lehnte sie sich über die Balkonbrüstung und war fast sicher, dass sie sich diese Begegnung nur eingebildet hatte. Doch als sie durch einen Spalt im Vorhang blickte, entdeckte sie ihren neuen Bekannten, der sich angeregt mit Anna und Hugh unterhielt. Wirklich sehr nett, dachte sie und wartete, bis er sich verabschiedet hatte, bevor sie den Saal betrat, um sich selbst von Anna und Hugh zu verabschieden.
    “Wir wollten gerade einen Suchtrupp losschicken. Wo hast du eigentlich die ganze Zeit gesteckt, Jocelyn?”, fragte Anna pikiert.
    “Ich war auf dem Balkon und habe die Aussicht bewundert”, antwortete Jocelyn gelassen.
    “Allein?” Hugh lächelte frech.
    “Wo denkst du hin.” Sie klimperte gespielt kokett mit den Wimpern. “So, jetzt muss ich aber los. Ich bin zum Abendessen verabredet. Vielen Dank für die schöne Party. Bis bald.” Sie umarmte Anna herzlich, küsste Hugh auf die Wange, verabschiedete sich von den anderen Gästen, die sie kannte, und verschwand im Waschraum, wo sie ihr Make-up auffrischte. Dann nahm sie den Fahrstuhl zum Foyer. Ein Mann in Livree führte sie zu einem wartenden Wagen.
    “Sie haben sich verspätet”, murrte Adam, sowie sie auf dem Beifahrersitz saß.
    “Tut mir leid, ich konnte nicht eher weg.” Zögernd nannte sie ihm ihre Adresse und hoffte, wirklich keinen Fehler zu machen. Heutzutage konnte man ja nie wissen …
    “Ich dachte schon, Sie hätten es sich anders überlegt”, sagte er und fuhr los.
    Konnte er etwa Gedanken lesen? “Dann hätte ich Ihnen eine Nachricht zukommen lassen”, antwortete sie kühl.
    “Aha. Eine Frau mit Prinzipien.”
    “Allerdings.” Jocelyn betrachtete sein Profil.
    Adam lächelte verstohlen. “Ich habe Sie schon richtig verstanden. Keine Sorge, Eve.”
    “Gut. Was hat Ihr Freund eigentlich gesagt, als Sie sich verabschiedet haben?”
    “Als er hörte, dass ich mit einer Schönheit zum Abendessen verabredet bin, hat er mir seinen Segen gegeben.”
    Sie lachte. “Sie kennen sich wohl schon sehr lange.”
    “Ja, unser ganzes Leben lang.”
    “Wie Anna und ich.” Sie seufzte. “Hoffentlich macht Hugh sie glücklich!”
    “Haben Sie Grund, das Gegenteil zu befürchten?”
    “Nein. Ich finde Hugh sehr sympathisch.”
    “Dann haben Sie etwas gegen die Ehe?”
    “Eigentlich nicht. Ich mache mir nur Sorgen um Anna. Sie ist so sicher, dass sie glücklich und zufrieden leben werden, bis ans Ende ihrer Tage, und ich bin etwas realistischer. Viele Ehen werden geschieden.”
    “Überlassen Sie Ihre Freundin ruhig ihrem Verlobten. Er ist nämlich völlig vernarrt in Anna. Und Sie konzentrieren sich auf Ihr eigenes Leben, Eve.”
    “Vielen Dank für den guten Ratschlag.” Sie unterhielten sich, bis Adam den Wagen vor dem modernen Wohnblock in Notting Hill parkte, in dem Jocelyn ein Apartment hatte. Das Haus fügte sich erstaunlich gut in seine viktorianische Nachbarschaft ein.
    “Ich wohne im sechsten Stock”, sagte Jocelyn, als sie den Lift betraten. Sie fühlte sich etwas beengt, weil Adam so viel Platz für sich beanspruchte.
    Er musterte sie besorgt. “Sie bedauern Ihren Entschluss, oder?”
    “Ja und nein.”
    “Dann werde ich Sie jetzt zur Wohnungstür bringen und mich dann verabschieden.”
    So hatte sie es nun auch wieder nicht gemeint! “Aber nein”, widersprach sie bestimmt. “Ich habe Sie zum Essen eingeladen, und dabei bleibt es.” Sie sah ihn fragend an. “Hätten Sie mich wirklich nur zur Tür
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