Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Adam liebt Eve

Adam liebt Eve

Titel: Adam liebt Eve
Autoren: Catherine George
Vom Netzwerk:
dem Balkon versteckt haben, habe ich die Gelegenheit beim Schopf gepackt, mir zwei Gläser Champagner geschnappt und bin Ihnen gefolgt.”
    Ihre Augen funkelten amüsiert. “Und was hätten Sie getan, wenn ein eifersüchtiger Ehemann dazugekommen wäre?”
    “Dann hätte ich mich schnell aus dem Staub gemacht.” Er lächelte. “Ich mache einen Bogen um Ehemänner, ob eifersüchtig oder nicht. Mir ist es lieber, wenn meine Frauen ungebunden sind.”
    “Ihre Frauen?”
    “Das ist nur so eine Redensart.”
    Jocelyn sah ihn misstrauisch an. “Sind Sie eigentlich ungebunden?”
    “Aber ja”, antwortete er nachdrücklich. “Sonst würde dies nicht passieren.”
    “Darf ich Ihnen noch eine Tasse Kaffee anbieten?”, fragte sie, plötzlich nervös, weil sie sich bewusst geworden war, dass tatsächlich etwas passierte.
    “Ist das eine höfliche Aufforderung zu gehen?”
    Jocelyn musterte ihn nachdenklich. “Nein, Sie können gern noch etwas bleiben, wenn Sie möchten.”
    “Sie wissen genau, dass ich das möchte. Und ich habe genug Kaffee getrunken. Soll ich Ihnen sagen, was ich möchte?”
    “Nein, bitte nicht”, antwortete sie schnell. “Bevor Peter und ich zusammengezogen sind, waren wir schon ziemlich lange eng befreundet. Ich bin etwas aus der Übung mit solchen Sachen.”
    “Was meinen Sie denn mit ‘solchen Sachen’?”, fragte er amüsiert.
    “Gegenfrage: Was meinen Sie?”
    “Ich möchte Sie einfach gern näher kennenlernen. Und Sie?”
    Sie dachte nach. “Ich habe Sie eingeladen, weil ich deprimiert und wütend war, und Sie waren nett zu mir und …”
    “Und ich bin wesentlich größer als Sie.”
    Jocelyn lachte herzlich, plötzlich war sie wieder ganz entspannt. “Sie sind größer als die meisten Menschen.”
    “Ja, und in diesem Augenblick bin ich besonders dankbar dafür. Kommen Sie zu mir, geheimnisvolle Eve, und halten Sie meine Hand.”
    “Mit meiner Hand werden Sie sich doch kaum begnügen, oder?”
    “Nein”, antwortete er offen. “Ich bin schließlich ein Mann aus Fleisch und Blut. Und was Frauen betrifft, Eve, nehme ich nur, was mir bereitwillig angeboten wird.”
    “Wenn das so ist …” Sie stand auf und setzte sich zu ihm. Viel Platz blieb ihr nicht gerade neben ihm. “Ganz schön eng”, sagte sie atemlos.
    Adam rückte etwas zur Seite, damit sie mehr Platz hatte, und umfasste ihre Hand. “Sie hatten recht. Es genügt mir nicht, nur Ihre Hand zu halten. Gehen Sie lieber zurück zu Ihrem Sitzkissen.”
    “Und was würde Ihnen genügen?”, fragte sie neugierig.
    Adam legte den Arm um sie. “Das.”
    Jocelyn lehnte sich entspannt an seine Schulter und genoss es, sich klein, zierlich und geborgen zu fühlen. Das war ihr lange nicht mehr passiert. Sie fühlte sich so wohl in Adams Arm, dass sie ihre Enttäuschung über Peters Verhalten vergessen konnte. Sie seufzte erleichtert.
    “Was hat das zu bedeuten?”, fragte er.
    “Ich habe gerade überlegt, wie merkwürdig es ist, hier mit einem Mann zu sitzen, den ich gerade erst kennengelernt habe.”
    “Aber Sie haben keine Angst mehr vor mir.”
    “Ich hatte die ganze Zeit keine Angst vor Ihnen”, antwortete sie beleidigt und sah ihn an.
    Er lächelte ihr zu. “Sie waren aber nervös.”
    “Ja, das stimmt allerdings.” Sie erwiderte sein Lächeln.
    “Sind Sie jetzt nervös?”
    “Nein.”
    “Und wie fühlen Sie sich?”
    “Nicht schlecht.”
    Er lachte amüsiert. “Das ist aber nicht gerade sehr schmeichelhaft.”
    “Doch, es ist das größte Kompliment, das ich heute Abend machen kann.”
    Adam hob ihre Hand und küsste sie. “Wenn es Sie tröstet, Eve: Ich halte Ihren abtrünnigen Verlobten für einen Narren. Aber ich bin ihm dankbar.”
    “Wofür?”
    “Wenn er nicht gegangen wäre, würde ich nicht hier sitzen.”
    “Stimmt.” Jocelyn musste plötzlich gähnen. “Entschuldigung. Ich habe in letzter Zeit schlecht geschlafen.”
    Er strich ihr zärtlich übers Haar. “Entspann dich”, flüsterte er ihr ins Ohr, und sie machte die Augen zu und schmiegte sich an ihn.
    Sie wachte wieder auf, als er sie ins Schlafzimmer trug. Behutsam ließ er sie aufs Bett gleiten und richtete sich wieder auf.
    “Gute Nacht, Eve”, flüsterte er und beugte sich hinunter, um sie auf die Wange zu küssen.
    Jocelyn drehte den Kopf so, dass Adam stattdessen ihren Mund traf. Und plötzlich sehnte sie sich danach, wieder begehrenswert zu sein, und vergaß ihre Bedenken. “Bitte bleib bei mir”, sagte sie mit bebender
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher