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Adam liebt Eve

Adam liebt Eve

Titel: Adam liebt Eve
Autoren: Catherine George
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“Hören Sie mir zu, Eve! Ich schwöre, ich werde mich nicht auf Sie stürzen, sowie wir gegessen haben. Und auch nicht später. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?”
    “Ja, vielen Dank.” Sie spürte, dass sie ihm vertrauen konnte.
    Adam sah sie fragend an. “Haben Sie in einer ähnlichen Situation schon mal schlechte Erfahrungen gemacht?”
    Jocelyn schüttelte den Kopf. “Ich habe noch nie einen Mann hierher zum Abendessen eingeladen.”
    Er zog eine dunkle Augenbraue hoch. “Noch nie?”
    “Nein.”
    “Und warum haben Sie bei mir eine Ausnahme gemacht?”
    “Weil Sie zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort waren. Ich wollte heute Abend nicht allein sein, und Sie haben mich eingeladen, Ihnen Gesellschaft zu leisten.”
    Adam beugte sich vor. “Sie hätten also irgendeinen Mann eingeladen?”
    “Selbstverständlich nicht!” Sie funkelte ihn wütend an und sprang auf. “Sie waren nett und zuvorkommend. Das hat mir gefallen. Aber was das Beste ist: Sie sind sehr groß.”
    Er lächelte amüsiert. “Ist das so wichtig?”
    “Für mich schon. Ich bin einen Meter achtzig groß und trage gern hohe Absätze.”
    Adam lachte, schenkte Wein nach und nahm dankbar ihr Angebot an, Brot und Käse aufzuessen.
    Jocelyn hielt ihm den Obstkorb hin. “Nehmen Sie ruhig einen dazu.”
    Amüsiert griff er nach einem glänzenden roten Apfel. “Sehr passend, Eve. Wird mein Leben sich nach einem Bissen für immer verändern?”
    “Lassen Sie es auf einen Versuch ankommen.” Lächelnd setzte sie sich wieder und sah zu, wie er in den Apfel biss. “Tut mir leid, dass ich Ihnen keinen richtigen Nachtisch bieten kann.”
    “Das Essen war auch so wunderbar. Von der Gesellschaft ganz zu schweigen”, fügte er hinzu. “Fühlen Sie sich jetzt besser?”
    “Ja. Ich habe in der letzten Zeit wenig Appetit gehabt.”
    “Das meine ich nicht.”
    “Ich weiß. Ja, ich fühle mich besser.”
    “Gut.” Adam hatte alles aufgegessen und stellte den leeren Teller aufs Tablett. “Soll ich das Tablett in die Küche bringen?”
    Sie schüttelte den Kopf. “Nein, das mache ich später.”
    “Viel später.” Er sah ihr tief in die Augen. “Ich denke nämlich nicht daran, mich schon zu verabschieden.”
    Sie war froh darüber, denn sie wollte jetzt nicht allein sein.
    “Sie wollen mir zwar Ihren Namen nicht verraten, aber würden Sie mir trotzdem erzählen, was Sie beruflich machen?”
    Jocelyn beschloss, zu verschweigen, dass sie als Journalistin arbeitete. Das wäre zu verräterisch gewesen. An diesem Abend wollte sie nur die romantische, geheimnisvolle Eve sein. “Ich bin bei einem Verlag beschäftigt”, erwiderte sie daher ausweichend.
    “Romane?”
    “Nein, Fakten.” Sie machte es sich auf dem Sitzkissen gemütlich. “Und was machen Sie?”
    “Ich bin im Baugewerbe tätig.”
    Sie stellte sich seinen sonnengebräunten, muskulösen Körper vor. Im Sommer arbeitete er bestimmt mit nacktem Oberkörper. “Scheint gut bezahlt zu werden”, sagte sie und ließ den Blick vielsagend über den maßgeschneiderten Smoking gleiten.
    “Falls Sie auf den Anzug anspielen, der ist nur für besondere Gelegenheiten.”
    “Wirklich?”
    “Aber ja.” Interessiert betrachtete er ihr goldblondes Haar, die ausdrucksvollen Augen, den sinnlichen Mund, das Kleid und die schwarzen Seidenpumps. “Sie kleiden sich aber auch nicht gerade von der Stange.”
    “Stimmt. Für Annas Verlobungsfeier habe ich mir etwas ganz Besonderes gegönnt. Außerdem war ich wütend, als ich es mir gekauft habe.”
    “Hatte das etwas mit Ihrer ursprünglichen Verabredung zum Abendessen zu tun?”
    “Ja, irgendwie schon.”
    “Das ist aber nicht der einzige Grund gewesen.”
    “Nein.” Bei der Erinnerung funkelten ihre Augen wütend.
    “Möchten Sie mir gern davon erzählen?”
    Jocelyn sah ihn erstaunt an.
    “Es ist leichter, sich jemandem anzuvertrauen, den man nicht so gut kennt”, erklärte er.
    “Ach so. Ich erzähle Ihnen meine traurige Geschichte, darf mich an Ihrer Schulter ausweinen, und anschließend verschwinden Sie auf Nimmerwiedersehen.” Sie lächelte wehmütig. “Der Film kommt mir bekannt vor.”
    “Ich würde das Drehbuch gern etwas abändern.” Adam lachte. “Jedenfalls können Sie sich mir ruhig anvertrauen, ich erzähle bestimmt nichts weiter.”
    “Wie ein Priester, der sich an das Beichtgeheimnis halten muss?”
    “Das ist die falsche Besetzung für mich.”
    Jocelyn nickte zustimmend. “Ja, die Rolle passt nicht zu
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