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Achtung, Superheld! (German Edition)

Achtung, Superheld! (German Edition)

Titel: Achtung, Superheld! (German Edition)
Autoren: Matthew Cody
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dem Spaß ein Ende zu setzen.
    »Daniel, warum gehst du nicht ein bisschen mit deinem Bruder raus, damit wir uns eine Weile unterhalten können?«
    Georgie sah hoffnungsvoll zu Daniel hoch und sagte: »Ball.« Er war nicht gerade früh dran mit sprechen – bis jetzt konnte er nur ein paar Wörter, die man nicht als Babygeplapper bezeichnen würde, und »Ball« war eindeutig sein Lieblingswort.
    »Na gut«, sagte Daniel. »Los, komm.«
    »Passt auf die Autos auf!«, rief Daniels Mutter ihnen nach, als sie sich umdrehten und durch den langen Flur zur Haustür gingen.
    Daniel befahl Georgie, auf der Veranda zu warten, während er sein Lieblingsspielzeug aus dem Auto holte. Ball spielen mit Georgie war wirklich ziemlich einfach – man beobachtete ihn dabei, wie er den Ball auf den Boden fallen ließ, kreischte und ihn dann wieder aufhob. Wenn man dann noch ab und zu in die Hände klatschte, war Georgie glücklich.
    Als Daniel mit dem großen blau-weiß gestreiften Ball zurückkam, hüpfte Georgie auf und ab und schrie: »Ball! Ball! Baaaallllll!«
    »Ich glaube, er will den Ball haben«, sagte eine Stimme hinter Daniel.
    Er drehte sich um und stand direkt vor einem Mädchen. Sie war in seinem Alter, mit glatten, dunklen, kurz geschnittenen Haaren und Löchern in den Knien ihrer Jeans – offenbar hatte sie keine Angst davor, sich schmutzig zu machen. Normalerweise gab Daniel nicht viel auf Mädchen, aber dieses hier sah aus, als wäre es ganz okay.
    »Hey«, sagte er.
    Das Mädchen antwortete nicht. Sie sah ihn nur irgendwie schräg von der Seite an. Daniel wusste nicht, woher es kam, aber er fühlte sich plötzlich so unsicher. Er straffte die Schultern und fuhr sich mit den Fingern durch seine verhedderten Locken. Er hatte den ganzen Morgen eine Kappe getragen und seine Haare sahen aus wie ein verfilzter sandbrauner Mopp.
    Endlich sagte sie etwas. »Wenn du ihm nicht ganz schnell den Ball gibst, könnte sein Kopf explodieren.«
    Daniel hatte Georgie völlig vergessen. Sein kleiner Bruder stand auf Zehenspitzen und reckte sich, um den Ball aus Daniels Händen zu bekommen. Sein kleines Gesicht wurde immer röter, während er versuchte, nach dem Ball zu greifen.
    »Oh, Mist!«, sagte Daniel. »’tschuldigung, Georgie. Hier, nimm.«
    Georgies unzufriedenes Stirnrunzeln verwandelte sich in ein Grinsen, als er den blau-weiß gestreiften Ball mit beiden Händen entgegennahm und zu Boden fallen ließ. Er lachte und quäkte vor sich hin, während er dem Ball in dem abschüssigen Garten hinterherlief.
    »Deine Familie ist also bei Mrs Stewart eingezogen?«, fragte das Mädchen.
    »Ja, sie ist meine Großmutter. Sie ist krank, und wir sind hier, um uns um sie zu kümmern. Wohnst du hier in der Nähe?«
    Das Mädchen zuckte die Achseln und deutete vage mit dem Finger über ihre Schulter. Sie schien sich für nichts besonders zu interessieren und dies schloss auch Daniels Fragen mit ein.
    »Auf der anderen Straßenseite«, sagte sie.
    Wieder entstand ein unbehagliches Schweigen. Vielleicht hatte sich Daniel in ihr getäuscht. Vielleicht waren die dreckigen Jeans nur ein Trick und sie war genauso komisch wie all die anderen Mädchen in seinem Alter. Vielleicht hatte sie sogar irgendwo eine Puppe versteckt.
    Na schön, sollte sie doch hier stehen und ihn den ganzen Tag lang anstarren. Er würde jetzt mit Georgie Ball spielen, bis sie es leid war, ihn zu beobachten, und nach Hause ging – wo auch immer das sein mochte. »Auf der anderen Straßenseite« irgendwo, nahm er an.
    In dem Moment bemerkte Daniel, dass Georgie beim Verfolgen des rollenden Balls ein bisschen zu nah an den Rand des Gartens geraten war. Wenn Mom ihn so weit vom Haus entfernt beim Spielen entdeckte, würde sie einen Wutanfall bekommen.
    »Georgie!«, rief er. »Komm weg von der Straße, ja?«
    Aber Georgie hörte nicht auf ihn. Er warf den Ball in die Luft und lachte, als er am Randstein abprallte und vor den Umzugswagen sprang. Georgie wackelte ihm hinterher, lief auf die Straße und achtete nicht auf das Auto, das auf ihn zubrauste.
    »Georgie!« Daniel raste zu seinem Bruder, doch ihm war klar, dass er es niemals rechtzeitig schaffen würde. Georgie verschwand auf der Straße und Daniel hörte ein lautes, knallendes Geräusch, als das Auto um die Ecke bog.
    »GEORGIE!«
    »BALL!«, rief Georgies Stimme da hinter ihm.
    Daniel wirbelte herum und sah das Mädchen, mit seinem kleinen Bruder auf dem Arm. Georgie klatschte. Sie ließ ihn runter und blickte an
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