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Achtung, Superheld! (German Edition)

Achtung, Superheld! (German Edition)

Titel: Achtung, Superheld! (German Edition)
Autoren: Matthew Cody
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zögerte und starrte auf den schweren Stein in seiner Hand.
    »Los, komm, ich hab dir sogar eine Waffe gegeben. Zeig mir, was du draufhast.«
    Daniel drehte sich der Magen um, als Clay ein gemeines Grinsen aufsetzte.
    »Logisch, danach bin ich dran«, sagte Clay. »Aber ich verspreche dir, ich benutze nur meine Faust.«
    Langsam wurde es richtig ernst.
    »Es reicht, Clay!«, rief Mollie.
    »Das geht dich nichts an, Mollie«, erwiderte Clay. »Das hier ist eine Sache zwischen Daniel und mir.«
    »Dann mache ich es zu meiner Sache«, sagte Mollie mit zusammengebissenen Zähnen. »Er wohnt bei mir gegenüber, also kümmere ich mich um ihn. Gib ihm den Rucksack. Sofort!«
    Clay schwieg. Ein kurzer Ausdruck von Besorgnis huschte über sein Gesicht und Bud hörte auf zu lachen. Dann spuckte Clay vor Mollie aus.
    »Prima! Du willst auch mitmischen? Auf diesen Tag warte ich schon so lange. Mal sehen, wie schnell du wirklich bist, kleines Mädchen!« Clay trat einen Schritt vor und ballte die Hände zu Fäusten. Mollie stand ganz ruhig da, aber Daniel konnte die Angst in ihren Augen sehen. Er musste das Ganze beenden.
    Es war Rohan, der die beiden trennte. Er trat zwischen sie und tippte Clay auf den Arm. Gelassen schaute er an dem vor ihm aufragenden Jungen hoch und sagte: »Clay, wenn du Mollie wehtust, wird Eric das erfahren, das weißt du. Bist du darauf vorbereitet, dass er auch ›mitmischt‹?«
    Clay starrte auf Rohan herab, das Gesicht rot vor Wut, die Adern an seinen Schläfen kurz vorm Platzen. Er sah aus, als wollte er alles in seiner Nähe kurz und klein schlagen, aber er tat es nicht. Stattdessen senkte er die Fäuste, warf Daniel seinen Rucksack zu und murmelte ein paar Flüche.
    »Wie ihr wollt«, sagte er. »Aber niemand bleibt für immer jung – nicht mal Eric. Ich verspreche euch, sehr bald wird sich in dieser Stadt einiges ändern. Dann kriegt ihr alle, was ihr verdient. Du auch, Neuer. Gratuliere, du hast es gerade auf die Liste meiner Feinde geschafft.«
    Damit wandte Clay sich ab und stolzierte die Straße runter. Bud blickte sich ängstlich um und rief: »Clay, wir verpassen doch schon wieder den Bus! Es ist die letzte Haltestelle und wir kommen nicht in die Schule. Mann, meine Mutter bringt mich um!«
    Clay ging weiter, ohne zu antworten. Bud stand noch ein paar Sekunden da, bevor er ihm hinterherrannte und die Wolke von Fäulnis mit sich nahm.
    Mollie und Rohan sahen ihnen schweigend nach. Daniel wollte lachen oder schreien oder so was, aber die beiden anderen schienen so in Gedanken versunken, so voller Sorgen zu sein, dass er gar nichts sagte. Er wartete einfach nur mit seinen neuen Freunden auf den Bus und tausend Fragen wirbelten in seinem Kopf umher.

3
Die Brücke
    Es war eindeutig, dass mit den Kindern aus Noble’s Green irgendwas nicht stimmte.
    Daniel hatte schon früher Mädchen gesehen, die sich einem Schlägertypen in den Weg gestellt hatten. Aber das war ganz normal gewesen, weil sie sicher sein konnten, dass ein Schlägertyp niemals einem Mädchen was tun würde. Doch Clay war bereit gewesen, gegen Mollie zu kämpfen, Mädchen hin oder her, und Mollie war es ebenfalls. Sie war bereit, für Daniel einzutreten, einen Jungen, den sie kaum kannte, auch wenn dies bedeutete, sich mit jemand so Starkem wie Clay Cudgens anzulegen.
    Daniel saß in seinem neuen Klassenzimmer, an seinem ersten Tag in der Schule, und wünschte, er wäre nur halb so kühn wie Mollie.
    Er spürte, wie seine neuen Klassenkameraden ihn musterten, und stellte sich vor, wie schön es wäre, wenn er einfach unter seinem Tisch verschwinden könnte. Daniel hatte sich nie als mutig empfunden, und den wenigen Mut, den er überhaupt besaß, hatte er heute Morgen bei Clay verbraucht. Er fühlte sich wie ein totaler Feigling.
    »Hey, Daniel.«
    Er drehte sich auf seinem Stuhl um und erblickte Rohan, der am Tisch neben ihm saß. Es war eine ungeheure Erleichterung, ein bekanntes Gesicht zu sehen, auch wenn es eines war, das er erst vor einer Stunde kennengelernt hatte.
    »Hör mal, soll ich dich in der Pause ein bisschen rumführen? Damit du nicht aus Versehen auf den Pausenhof der Grundschüler stolperst oder so? Ich fühle mich ziemlich blöd wegen dem, was vorhin passiert ist, und ich würde dir gern beweisen, dass es hier nicht immer so zugeht.«
    »Okay. Gern.«
    »Weißt du, Noble’s Green ist eine richtige Kleinstadt, und so ›toll‹, wie es hier ist, ziehen die Leute eher weg als hier hin. Verstehst du?«
    »Glaub
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