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Achtung Klappe

Achtung Klappe

Titel: Achtung Klappe
Autoren: Wolfgang Ecke
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mit dem Abholzettel durch die lauwarme Luft.
    „Aber vielleicht sollten wir sie erst einmal fragen, warum sie es getan hat. Da könnte doch der Kunde...“

    Paulchen stockte unter den drohenden Blicken Charlottchens, zuckte mit den Schultern und warf mir einen verlegenen Blick zu. Ich nickte ihm wohlwollend zu und beschloß, ihm auf der Stelle zu Hilfe zu kommen.
    Mit einem Zaubertrick zauberte ich meinen „Dienstausweis“ zwischen Daumen und Zeigefinger und hielt ihn so, daß ihn Paulchen ebenso wie Frau Schönrödel erkennen konnten.
    „Ich glaube, daß der Herr nicht so unrecht hat, Frau Schönrödel.“
    „De... De... Detektiv sind Sie?“ sagte Charlottchen halblaut und musterte mich mit offenem Mund. Paulchen dagegen räusperte sich, machte ein Beschenktengesicht und streckte mir die Hand hin.
    „Angenehm, ich bin Herr Schönrödel. Ist das erste Mal, daß ich einen richtigen Detektiv kennenlerne.“
    Ich schüttelte eine kleine, aber ungemein feste Hand und forderte beide Schönrödels durch ein freundliches Winken auf, näher zu kommen. Es mußte schließlich nicht die ganze Firma Wind von meinem Anliegen bekommen. Gleichzeitig fühlte ich, wie immer in entscheidenden Augenblicken, wie die Spannung von mir Besitz ergriff. Schließlich hing von der Antwort auf meine Frage eine ganze Menge ab.
    „Eine äußerst diskrete Angelegenheit“, begann ich leise, und beide nickten. „Ich darf mich doch auf Ihre Verschwiegenheit verlassen?“ Wieder das Zweivierteltaktnicken.
    „Sie verfolgen einen bestimmten Fall?“ fragte Paulchen und erntete dafür einen Rippenstoß.
    „So ist es“, nickte ich, während Pinsel gleichzeitig im Parterre nieste. Ihm bekam anscheinend die Geruchsmischung nicht.
    „Ich bin weniger an dem Anzug interessiert als vielmehr an dem Besitzer. Wäre es Ihnen möglich festzustellen, wer ihn zum Reinigen gebracht hat?“
    Frau Schönrödel sah zuerst ratlos auf den gelben Zettel in ihrer Hand, dann auf ihren Mann.
    „Das... das ist ein bißchen schwierig. Nicht wahr, Paul, das ist schwierig?“
    „Aber die Klara, Charlottchen... die Klara müßte es doch wissen.“
    „Ja, die Klara... Ja, die müßte es wissen.“
    „Wie kommen Sie eigentlich zu dem Beleg?“ interessierte sich Paul Schönrödel.
    „Er wurde in einem Taxi gefunden.“
    „Was Sie nicht sagen, in einem Taxi..
    Wieder nieste Pinsel.
    „Können Sie diese Klara freundlicherweise einmal anrufen oder fragen? Es wäre wirklich wichtig.“
    „Mache ich!“ nickte Charlotte, und ihr Dutt wippte.
    Sekunden später war sie hinter einer Tür verschwunden, und kurz darauf hörte ich ihre Stimme, ohne jedoch zu verstehen, was sie sagte.
    „Klara ist meine Schwester“, flüsterte Paulchen. „Eine gute alte Haut, die sich immer wieder überreden läßt, Kleidungsstücke ohne Schein herauszugeben.“
    Er beugte sich noch weiter vor: „Um was für einen Fall handelt es sich denn?“
    „Um eine mysteriöse Fundsache, Herr Schönrödel.“
    „Gar um einen Toten?“
    „Sie sehen zuviel fern!“ lächelte ich. „Nicht alle mysteriösen Fundsachen müssen tot sein.“
    „Hm, da haben Sie recht, war ‘ne dumme Frage von mir.“
    Die Tür, hinter der Charlotte verschwunden war, öffnete sich wieder. Paulchens Lieblingsfrau kam zurück, und wie sie kam. Von ihrem Gesicht ließ sich ablesen, daß sie wußte, was ich gern wissen wollte. Und sie kostete ihr Wissen bis zum letzten Schritt aus.
    „Der Anzug wurde von Herrn Klappmann abgeholt. Er hat Klara erzählt, daß er seinen Bon verloren habe.“
    „Das ist doch der Student, nicht wahr?“ glaubte sich Herr Schönrödel zu erinnern.
    „Ja, der ist es“, nickte seine Frau. „Wenn ich mich nicht irre, heißt der mit Vornamen Erwin.“
    „Heißt der nicht Alwin?“
    „Woher willst du das wissen. Erwin heißt der!“
    Na, besonders zärtlich ging Charlottchen nicht mit dem Paulchen um. Warum biß er ihr nicht einfach mal in den Dutt, ei der Daus und heiliges Kanonenröhrchen?
    „Hat er was ausgefressen?“ fragte Paulchen.
    „Gerade das versuche ich herauszufinden, Herr Schönrödel.“ Ich wandte mich wieder seiner Gemahlin zu:
    „Wo dieser Erwin Klappmann wohnt, wissen Sie nicht zufällig?“
    „Er wohnt in dem alten, umgebauten Turm in der Küfergasse. Er bringt uns öfter Sachen zum Reinigen.“
    „Gibt es an diesen Sachen eine besondere Art von Schmutz! Ich meine Schmutz, der oft vorkommt?“
    „Meist sind es Ölflecken. Wahrscheinlich von seinem
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