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Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2

Titel: Acht Pfeifen an Bord und kein Land in Sicht - Rick ; Bd.2
Autoren: Westfalen> F.-Coppenrath-Verlag <Münster
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der deutschen Eishockeynationalmannschaft sitzen zu dürfen. Konnte sein. Aber zu den anderen hatte er schließlich gesagt, dass ihm das egal war. Nein, Finn war ’ne Verräterlusche. Der war es echt nicht wert, dass ich seinetwegen so etwas wie ein schlechtes Gewissen empfand.
    Nelly hatte zweimal angerufen. Aber nicht, weil sie sich mit mir treffen wollte, sondern nur so zum Quatschen. Auch sie war irgendwie komisch, druckste herum und machte eigenartige Andeutungen.
    Samstagmittag war die Stimmung in der WG dann plötzlich wie ausgewechselt. Pa hantierte pfeifend in der Küche herum, während Wutz sich ebenso vergnügt auf den Weg zum Bahnhof machte, um Mary und Helena abzuholen.
    »Ich komme mit«, sagte ich und war schon an der Wohnungstür.
    Wutz schüttelte den Kopf. »Nee, Kumpel. Pack du lieber deine Eishockeysachen. Wenn ich zurück bin, fahren wir zum Pferdeturm.«
    Hä?
    »Ähm, Wutz, das Stadion ist geschlossen. Hast du vergessen, dass das Eis abgetaut ist?«
    Wutz grinste breit und schwieg.
    Pa kam aus der Küche und grinste ebenso meschugge. »Hör auf deinen Ziehvater, Rick«, witzelte er.
    Ich fand’s kein bisschen lustig. Überhaupt nicht!
    »Was ist denn plötzlich los?«, regte ich mich auf. »Erst redet ihr nicht mit mir und jetzt benehmt ihr euch voll albern.«
    Pa hielt Wutz die Hand hin und der schlug klatschend ein. Dann zog er einfach ab. Ohne ein weiteres Wort. Und ohne mich.
    Seufzend ging ich zurück in mein Zimmer. Kaum hatte ich mich in meinen Baseballhandschuhsessel plumpsen lassen, klingelte das Telefon. Ich sprintete ins Billardzimmer. Aber Pa war schneller und bedeutete mir, dass ich mich wieder in mein Zimmer verziehen sollte. Kichernd flüsterte er etwas in den Hörer.
    Ich dachte natürlich gar nicht daran, mich zu verziehen. Deshalb verschwand mein Vater mitsamt Telefon im Badezimmer.
    Einigermaßen fassungslos starrte ich die Klotür an, bis sie sich wenig später wieder öffnete und mein Vater bananenbreit grinsend herauskam.
    »Rick, warum stehst du hier so herum? Hast du nichts zu tun?«
    »Mit wem hast du telefoniert? Und warum schließt du dich im Klo ein?«, hielt ich dagegen.
    Pa überhörte meine Fragen. »Hast du schon deine Sachen gepackt?«, wollte er stattdessen wissen.
    »Das ist doch Blödsinn«, maulte ich. »Das Stadion ist zu. Was soll ich da?«
    Bevor Pa antworten konnte, klingelte wieder das Telefon, und er verzog sich ein zweites Mal ins Bad.
    Jetzt wurde es mir endgültig zu bunt! Ich stampfte wütend in mein Zimmer und knallte mit Karacho die Tür hinter mir zu. Dort blieb ich, bis es klopfte und sich Marys knallroter Wuschelkopf ins Zimmer schob.
    »Rick, warum bist du noch nicht fertig? Wir sind spät dran.« Ihre Stimme klang vorwurfsvoll und ein wenig hektisch. »Der Zug hatte mal wieder Verspätung.«
    Ich schüttelte den Kopf, hob die Hände und ließ sie dann wieder sinken. Eigentlich wollte ich auch was sagen. Nur was?
    »Nun komm schon«, drängte Mary und war im nächsten Moment wieder verschwunden.
    Okay, was auch immer meine durchgeknallte Familie im Schilde führt, ich werde es wohl nicht erfahren, wenn ich hier sitzen bleibe, wurde mir klar.
    Also rappelte ich mich hoch, kramte laut stöhnend meine Eishockeyausrüstung aus der Abstellkammer hervor und stellte mich damit neben die Wohnungstür.
    Dort blieb ich stehen, während ich Pa, Wutz und meiner Oma dabei zusah, wie sie angespannt durch die Wohnung flitzten.
    Irgendwann saßen wir schließlich in Wutz’ Auto und fuhren Richtung Eisstadion. An der Kreuzung kurz vorm Pferdeturm kramte Mary plötzlich ein blaues Tuch aus ihrer Tasche hervor.
    »Dreh dich um, Rick«, forderte sie mich auf.
    »WAS?«
    »Nun stell dich nicht so an. Ich möchte dir nur die Augen verbinden.«
    »Spinnst du?!«
    Pa kicherte albern und Mary verzog empört den Mund. »Na, hör mal! So redet man doch nicht mit seiner Großmutter.«
    Tolle Großmutter, die ihrem ahnungslosen Enkel im Auto die Augen verbinden will.
    »Nun mach schon, Kumpel«, mischte sich Wutz ein. »Es ist eine Überraschung.«
    »Jetzt verrat ihm doch nichts«, meinte Pa.
    Wutz schnalzte mit der Zunge. »Mach ich ja gar nicht. Aber es ist doch wohl logisch, dass er sich wundert, wenn wir ihm die Augen verbinden wollen. Oder?!«
    Pa brummte etwas Unverständliches, und ich fragte mich wirklich, warum ich bisher nicht bemerkt hatte, dass die drei nicht nur total irre, sondern auch irgendwie gemeingefährlich waren.
    »Das mach ich nicht mit!«,
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