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Ach, du faules Ei

Ach, du faules Ei

Titel: Ach, du faules Ei
Autoren: Harald Tonollo
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vor Schreck an ihr eigenes Doppelkinn. Dann kam ein entschiedenes »Nein!«.
    Polly gab nicht auf. »Aber das wäre doch mal eine schöne Abwechslung.«
    »Wozu Abwechslung?«
    »Uns zuliebe, Karla. Bitte!«
    Die Köchin wischte sich ihre Hände gründlich an der Schürze ab, verschränkte die Arme vor der Brust und musterte Polly,Pampe, Palme und Pit eindringlich. Dann fragte sie in einem Ton, der keine Lügen zuließ: »In Namen von die drei Teufel, wa … rum?«
    Nach dem Abendessen stapfte Karla missmutig vor sich hin grummelnd zum Büro des Campingplatzbesitzers. »Ist Karla Köchin oder ist Karla Spionin? Aber was man macht für Kinder alles, die Bilder schauen wollen in diese Apparat…«
    Als sie das Büro von Alfons Krummbiegel betrat, sprang dieser von seinem Stuhl hoch, als habe er einen elektrischen Schlag bekommen.
    »So eine Freude!«, rief er. »Was kann ich für Sie tun?«
    Karla schwieg. Sie schaute sich um: In der linken Ecke stand eine Angel und hinter dem Schreibtisch hing ein Foto, auf dem Alfons Krummbiegel zu sehen war, wie er voller Stolz einen riesigen Fisch in die Kamera hielt.
    »Eine Forelle«, erklärte der Campingplatzbesitzer, der Karlas Blick gefolgt war. »Die größte, die ich je gefangen habe. Essen Sie gerne Fisch?«
    Karla schüttelte es bei der Vorstellung. Am liebsten wäre sie sofort wieder gegangen, aber sie hatte den Kindern versprochen, Alfons Krummbiegel aus seinem Büro zu locken. »Ich, äh …«, Karla überlegte fieberhaft, »mache gerne Suppe von diese glitschige Tiere.«
    »Fischsuppe?« Alfons war begeistert. »Sie müssen mir unbedingt das Rezept geben. Oder noch besser, wir beide …«
    »Spazieren!«, unterbrach Karla ihn schnell. »Gehen wir spazieren und ich sage Rezept. Also, nur bisschen spazieren. Ganz wenig! Kurz!«
    Entzückt schnappte sich Alfons Krummbiegel seine Jacke und folgte Karla nach draußen.
    Als die beiden außer Hörweite waren, kamen Polly und Pit hinter einem Gebüsch hervor und schlichen ins Büro. Pampe folgte Alfons und Karla. Er sollte den Campingplatzbesitzer aufhalten, falls dieser früher als geplant zurückkommen würde.
    Palmes Aufgabe bestand darin, plötzlich auftauchenden Gästen mitzuteilen, dass Herr Krummbiegel erst in 15 Minuten wieder in seinem Büro sein würde.
    »Okay«, sagte Pit zu Polly. »Wir haben Glück. Der Computer ist noch an. Gib mir den Chip aus der Kamera.«
    Polly hielt ihm das kleine Plättchen unter die Nase und sagte mit Nachdruck: »Bitte!«
    »Jaja … bitte!«, entgegnete Pit. »Also ich meine: danke! Ach, es gibt Situationen, da hat man einfach keine Zeit, höflich zu sein.« Er schob den Chip in den dafür vorgesehenen Schlitz am Computer.
    Auf dem Monitor tauchte ein Fenster auf und Pit wählte das Programm zum Betrachten der Fotos aus. Nach einem weiteren Mausklick erschienen alle Aufnahmen in Miniaturformat. Pit suchte nach dem ersten Foto, das er von den Büchern gemacht hatte, und klickte es an. Nun waren jede Menge Buchrücken zu sehen.
    »Die kann man ja gar nicht lesen«, sagte Polly vorwurfsvoll.
    »Und genau aus diesem Grund vergrößern wir das Bild jetzt.«
    Einen Moment später hatten sie einen Ausschnitt der Aufnahme in Großformat vor sich.

     
    »Nichts!«, stellte Polly enttäuscht fest, nachdem sie die Buchrücken überflogen hatte.
    »Hey, keine Panik, es warten noch ein paar Fotos auf uns!«, ermutigte Pit sie.
    Da hörten sie draußen plötzlich ein Geräusch. Nervös starrten Polly und Pit die Tür an, doch alles blieb ruhig. Beide atmeten einmal tief durch und arbeiteten fieberhaft weiter.
    Vier Fotos später – nach fünf endlos erscheinenden Minuten – rief Pit: »Da haben wir es!«
    »Unglaublich!« Polly erkannte die goldene Schrift auf dem Buchrücken sofort wieder. »Und jetzt nichts wie raus hier!« Bevor Pit den Chip aus dem Computer nahm, merkte er sich, in welchem Regal das Buch stand. »Und morgen früh hast
du
deinen großen Auftritt, Polly!«

Eine böse Überraschung
     
    »Maden?« Alfons Krummbiegel traute seinen Ohren nicht.
    »Sie würden tatsächlich eingeweichte Maden in die Fischsuppe geben?«
    »Wo sonst soll herkommen gute Geschmack?« Karla wusste, dass es keinen Sinn hatte, sich länger mit dem Campingplatzbesitzer über Kochrezepte zu unterhalten. »Genug Spaziergang!«, sagte sie entschieden und trat den Rückweg an.
    »Oh!«, entfuhr es Alfons Krummbiegel. »Schon?« Während er versuchte, mit Karla Schritt zu halten, überlegte er, was die Köchin
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