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Abgrund der Lust

Abgrund der Lust

Titel: Abgrund der Lust
Autoren: Robin Schone
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überströmte ihre Hand mit heißem, gummiverhülltem Fleisch.
    Gabriel passte nicht in den engen Spalt zwischen ihren Schenkeln.
    Heißer Atem füllte Victorias Lungen; hartes Fleisch glitt zwischen ihren unteren Lippen hin und her, mit jedem Atemzug, jedem Schwanken der Matratze.
    Ebenso harte Hände glitten über ihr Gesicht, ihren Hals, ihre Schultern, ihre Arme … er fasste sie fest um die Hüften. »Heb dein rechtes Knie an und stell deinen Fuß aufs Bett, das Bein abgespreizt.«
    »Und was dann?«, hauchte sie.
    Es war unbeholfen; es war die Wirklichkeit.
    Ein Mann und eine Frau, die Trost und Lust teilten.
    »Dann steckst du mich in dich«, murmelte er wie unter Schmerzen, heiße, feuchte Worte, »und senkst das Knie, dass du meinen Schwanz einzwängst und es keine Stelle gibt, an der wir uns nicht berühren.«
    Innen. Außen.
    Victoria hob das Knie, spreizte das Bein ab und stellte den Fuß auf die nachgiebige Seide. Zipfeliges Gummi schob sich in ihr Portal.
    »Nimm mich, Victoria.« Wehende Härchen bildeten eine Aureole um Gabriels Kopf. »Nimm mich in dich und mach, dass ich mich wie ein Engel fühle.«
    Victoria nahm Gabriel in sich, Finger führten sein Fleisch, glitten über ihr Fleisch, ihre Brustwarzen bohrten sich in seine Brust, drahtiges Haar kitzelte ihre Brust, plötzlich öffnete sich ihr dehnbares Portal und schluckte ihn, die pralle Kuppe, den dicken Schaft …
    Victoria stöhnte. Gabriel schloss die Augen, als ob auch er den Druck nicht aushalten könne.
    Sie wagte kaum zu atmen, als sie das Bein senkte. Sie hielt die Luft an. Gabriel füllte sie völlig aus, ihr Geschlecht, ihre Lungen …
    Er schlug die Augen auf. »Erzähl mir von dem Rosenstrauch.«
    Rosenstrauch  …?
    Verzweifelt klammerte Victoria sich an Gabriels Schultern, ihre Gedanken drehten sich im Kreis, taumelten – wo war sie mit ihrer Geschichte stehen geblieben? »Das Kind … das Kind wollte den verletzten Rosenstrauch mitnehmen, damit er … damit er oben im Himmel blühen konnte.«
    Bei jedem Wort spürte Victoria, wie Gabriel in ihrem Schoß bebte und zwischen ihren Schamlippen hin und her glitt.
    »Als der Engel den Rosenstrauch nahm, küsste er die Augen des Kindes, um es aufzuwecken, weil es eingeschlafen war.« Heiße, feuchte Lippen küssten Victorias linkes Augenlid. Tränen sammelten sich in ihren Augen, sickerten aus ihrem Schoß. »Und dann sammelte der Engel noch einige schöne Blumen und ein paar schlichte Butterblumen und wilde Stiefmütterchen.«
    Gabriel küsste Victorias rechtes Augenlid, ihre Wimpern flatterten, seine Lippen waren blütenweich. Der Kuss schoss in ihren Schoß.
    »Das Kind sagte …« Victoria presste ihre Schenkel zusammen; Gabriels Atem wehte durch sie hindurch. »Das Kind sagte: ›Wir haben genug Blumen‹. Der Engel nickte nur, flog aber nicht in den Himmel hinauf. Gabriel …«
    Lust raubte ihr den Atem.
    Gabriels gequälter Blick gab ihn ihr zurück.
    »Es war dunkel und still in der großen Stadt.« Sie grub ihre Nägel in seine Schultern, zwang sich, sich auf die Geschichte zu konzentrieren, nicht auf die qualvolle Lust, die Gabriel verkörperte. »Der Engel schwebte über einer kleinen, schmalen Gasse. Aber das Kind konnte nur … einen Haufen Stroh sehen … einige zerbrochene Teller … Pflaster, Lumpen, alte Hüte und … anderen Unrat.«
    Die französische Gosse, in der Gabriel aufgewachsen war, spiegelte sich schlagartig in seinen Augen wider. Stroh … Unrat … Glasscherben … Lumpen  … Abfall .
    Victoria fand die Kraft, die Geschichte eines Engels weiter zu erzählen, statt zu bersten wie ein mit Helium gefüllter Ballon. »Der Engel deutete auf einen zerbrochenen Blumentopf … und auf einen Klumpen Erde, der herausgefallen war. Man hatte die Blume zum Abfall geworfen.«
    Wie man Gabriel gezwungen hatte, im Abfall zu leben.
    Con . Fumier .
    Gabriels Brust hob und senkte sich, Brustwarzen rieben an Brustwarzen, das drahtige Haar seiner Brust kitzelte ihre Brust.
    Victoria brannte nach Gabriel; Victoria brannte lichterloh von Gabriel.
    »Der Engel sagte: ›Wir nehmen diese mit.‹« Ihre Kehle und ihr Schoß zogen sich zusammen, Stimme und Geschlecht waren unerträglich angespannt. »Aber das Kind … verstand nicht, warum.«
    Verstand Gabriel es, fragte Victoria sich flüchtig.
    »Der Engel … sagte, dass … ein … ein kranker Junge mit Krücken in dem Keller gelebt hatte … ein Junge, der … der arm war … und der nicht … nicht
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