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Abgeferkelt: Roman (German Edition)

Abgeferkelt: Roman (German Edition)

Titel: Abgeferkelt: Roman (German Edition)
Autoren: Andrea Hackenberg
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hielt sich an ihm fest, während sie wieder in ihre Schuhe schlüpfte. »Du fragst ja gar nicht, was aus meinem Beauty-Blog geworden ist.«
    »Was ist aus deinem Beauty-Blog geworden?«
    »Wir haben schon die ersten Onlineanzeigen verkauft! Außerdem bekomme ich jede Menge Kommentare zu meinen Artikeln – stell dir vor, ich habe sogar schon eine Fangemeinde auf Twitter!«
    »Du hast noch so viel mehr als das«, erwiderte er leise.
    »Tatsächlich? Was denn?«
    »Ein verdammt großes Herz. Einen gutgetarnten, aber messerscharfen Verstand. Und einen Körper, der mich noch mal wahnsinnig macht.«
    »Klingt, als ob du auch ein klitzekleines bisschen verliebt wärst.«
    »Das täuscht«, widersprach er sofort. »Ich bin rettungslos in dich verschossen.«
    Während sie Seite an Seite zur Tanzfläche zurückgingen, fragte Kati: »Rate mal, über welches Thema ich zuletzt gebloggt habe?«
    »Na?«
    »›Stäuben oder streichen? Wie man Lidschatten wirklich zur Geltung bringt‹!«
    Ohne seinen Schritt zu verlangsamen, legte Jonas den Arm um sie. »Ich bin so stolz auf dich«, sagte er.

Epilog
    D er Weihnachtsbaum stand schief. Jonas Larsen trat ins Foyer der Amberg-Villa und sah irritiert dabei zu, wie sein Vater sich mit einer wuchtigen Blautanne abmühte.
    »Bisschen weiter nach links, wenn du mich fragst«, wagte er einzuwenden.
    »Ich frage dich aber nicht«, schnauzte Winfried Larsen zurück. »Dieses Biest ist einfach schräg gewachsen.«
    »Hm.« Jonas blickte sich um. Der Onlineshop, den Kati parallel zu ihrem Beauty-Portal betrieb, war inzwischen so erfolgreich, dass sie zwei Mitarbeiterinnen beschäftigte. Und weil die es nett haben sollten, war das ganze Haus pünktlich zum ersten Advent dekoriert wie Käthe Wohlfahrts Weihnachtsdorf. Unter all den Kugeln, Glöckchen, Engeln und Strohsternen, die von der Decke, den Wänden und an den Fensterscheiben baumelten, fiel die Blautanne kaum noch auf. Zum Glück hatte sein Vater angeboten, das Ding aufzustellen, denn Jonas wusste, dass er selbst regelmäßig versagte, wenn ein Christbaumständer im Spiel war.
    »Wo stecken die Zwillinge?«, fragte er jetzt.
    »Im Versand, glaube ich.« Winfried sah auf die Uhr. »Du bist ein bisschen zu früh dran mit dem Abholen. Da müssen heute noch einige Pakete raus.«
    »Dann schau ich noch schnell bei Kati im Büro vorbei.«
    Seit zwei Monaten jobbten auch Hanna und Louisa neben der Schule für den Onlineshop. Anfangs war Jonas skeptisch gewesen. »Die Noten der beiden könnten besser sein«, hatte er zu Kati gesagt. »Ich will nicht, dass sie das Lernen vernachlässigen, weil sie nur noch Kosmetik im Kopf haben.«
    »Sie lernen doch etwas«, hatte Kati widersprochen. »Sie übernehmen Verantwortung für einen kleinen Bereich, verdienen ihr eigenes Geld und üben, damit umzugehen – das ist fast genauso wichtig wie gute Schulnoten.«
    Schließlich hatte Jonas sich überzeugen lassen und diese Entscheidung seither auch nicht bereut. Hanna und Louisa waren zwar noch immer keine Vorzeigeschülerinnen, hingen aber wenigstens nicht mehr so oft vor dem Fernseher, seit der Job ihre freie Zeit begrenzte. Das war auch schon mal ein Fortschritt, fand er.
    Zwei Stufen auf einmal nehmend, stieg Jonas nun über die Wendeltreppe ins Obergeschoss hinauf. In der ersten Etage waren Büroräume untergebracht, in der zweiten hatte Kati Gästeapartments einrichten lassen – für Micha, ihre Eltern und alle Freunde, die zu Besuch kamen. Sogar Isabel war hier schon einquartiert worden – denn seit Kati mit ihm und den Kindern zusammenlebte, fühlte es sich irgendwie nicht mehr richtig an, die eigene Ex-Frau auf der Ausziehcouch im Wohnzimmer übernachten zu lassen.
    Noch immer wunderte sich Jonas darüber, wie viel sich mittlerweile in seinem Leben verändert hatte. Es war alles so schnell gegangen. Und manchmal kam es ihm auch mehr als eigenartig vor, dass er jetzt in einer modernen Patchworkfamilie lebte, die ihm das zweifelhafte Vergnügen bescherte, seine neue Freundin mit seiner ehemaligen Gattin in trauter Zweisamkeit am Kaffeetisch sitzen zu sehen.
    »Wäre es dir lieber, wenn wir uns angiften?«, hatte Kati ihn gestern erst gefragt.
    »Natürlich nicht!«
    »Dann entspann dich. Isabel und ich werden uns ganz bestimmt nicht über deine Qualitäten im Bett austauschen.«
    »Könnt ihr ruhig, denn die sind außerordentlich.«
    »Ich bitte dich, mit dem Thema ist man doch in zwei Minuten durch …«, erwiderte sie neckisch.
    Daraufhin war
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