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Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits

Titel: Abby Cooper 03 - Hilferuf aus dem Jenseits
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zu.
    »Warum nicht?«
    »Keine Ahnung, hab nicht dran gedacht«, antwortete ich ausweichend. In Wirklichkeit hatte ich es absichtlich noch nicht getan, weil ich die Antwort fürchtete - nämlich, dass ich mich auf die Idee einlassen solle.
    Und zur Abwechslung wollte ich mal eine rationale Entscheidung treffen und keine, zu der mir die Geister, die mich leiteten, geraten hatten. Sicher, die würden mich nicht in die falsche Richtung lenken, aber manchmal ist es einfach schön, sich ganz allein zu entscheiden, unabhängig davon, was dabei herauskommt.
    »Dann frag sie doch jetzt«, beharrte Cat.
    Ich warf ihr einen ärgerlichen Blick zu. »Jetzt nicht, Süße, ich bin müde ...«
    »Ach, papperlapapp!«, unterbrach sie mich barsch. »Meine Güte, Abby, du bist manchmal so entscheidungsscheu. Glaub mir, das ist ein gutes Geschäftsmodell, und wenn du Daves Angebot nicht annehmen willst, werde ich es tun ... ohne dich.«
    Ich riss die Augen auf. »Ach, wenn ich also ablehne, willst du dich ohne mich mit Dave zusammentun?«
    »Ohne zu zögern«, bestätigte sie entschlossen. »Und sei es auch nur, damit ich dir in einem halben Jahr den Erfolg unter die Nase reiben kann.«
    Ich sah sie böse an. Ich hatte keinen Zweifel, dass Cat den Plan sofort in die Tat umsetzen würde. Ich konnte eigentlich nur noch auf den fahrenden Zug aufspringen. So war sie immer: Wenn sie sich einmal für etwas entschieden hatte, packte sie es an, und ich fand, dass ich Dave unmöglich zumuten konnte, alleine mit ihr klarzukommen. Er würde einen Puffer brauchen.
    »Na schön«, sagte ich ärgerlich seufzend.
    »Wirklich?« Sie beugte sich in ihrem dick gepolsterten Sessel nach vom. »Oh, Abby, das ist wunderbar! Siehst du nicht, wie aufregend das wird?« Sie strahlte.
    »Wahnsinnig aufregend«, pflichtete ich ihr düster bei. »Ich werde Dave gleich morgen anrufen und die Sache ins Rollen bringen. Wir sollten das vermutlich über meine Bank finanzieren, da ich noch Kontakte in der Kreditabteilung habe und wahrscheinlich günstige Konditionen bei den Abschlusskosten bekomme.« Ich meinte die Bank, bei der ich gearbeitet hatte, bevor ich mich als Intuitivberaterin selbstständig gemacht hatte.
    Cat lächelte mich begeistert an und hob ihr Glas. »Gut gemacht! Siehst du? War doch gar nicht so schwer, oder?«
    Später, als ich für meine Heimreise am nächsten Morgen packte, klingelte das Telefon, und ein paar Augenblicke später kam Donna, Cats Haushälterin, an meine Schlafzimmertür. »Ein Anruf für Sie«, sagte sie steif.
    »Haben Sie den Apparat nicht mitgebracht?«, fragte ich mit einem Blick auf ihre leeren Hände. Jeder im Haus wusste, dass der Nebenanschluss in Cats Zimmer schlechten Empfang hatte.
    »Nein«, antwortete sie mit einem kleinen Lächeln, das mich an ein Krokodil erinnerte.
    Ich konnte Donna nicht leiden, und es ärgerte mich, dass Cat auf meinen Rat, sie zu ersetzen, nicht hören wollte.
    »Dann bitte nach Ihnen«, sagte ich gereizt und ging hinter ihr die Treppe hinunter. Dabei irritierte mich wieder dieses schlechte Gefühl, das mich immer beschlich, wenn die Frau in meiner Nähe war. Ich hätte nicht sagen können, was es war, aber sie führte etwas im Schilde, und ich traute ihr nicht so weit, wie ich sie werfen könnte, was bei ihrer stattlichen Figur vielleicht ein guter Millimeter wäre.
    Unten angelangt, flitzte ich an ihr vorbei. Der einzige Mensch, der mich so spät noch anrief, war Dutch, mein Freund. Ich würde ihn zwar am nächsten Vormittag sehen, da er mich vom Flughafen abholen wollte, trotzdem freute ich mich darauf, meinen Lieblingsbariton am Telefon zu hören.
    Ich nahm den Hörer auf und sagte mit der seidigsten Stimme, die ich aufbieten konnte: »Hallo, mein Schatz, rate mal, wer gerade keine Unterwäsche anhat.«
    »Wie bitte?!«, fragte eine entrüstete Frau am anderen Ende.
    »Äh ... äh ... äh ...«, stotterte ich. Die Stimme gehörte meiner herzallerliebsten Mutter.
    »Abigail, bist du das?«, verlangte sie zu wissen.
    »Äh ... haha ... hallo Claire, fröhliche Weihnachten!« Mein Gesicht glühte, und ich schwitzte an den Handflächen.
    »Ja ... dir auch, Liebes«, erwiderte sie knapp und kühl wie immer. »Ist deine Schwester da? Ich möchte sie gern sprechen.
    »Natürlich, ich hole sie, und sag Sam auch fröhliche Weihnachten von mir«, schob ich hinterher, während ich versuchte, meine Fassung wiederzuerlangen.
    Da meine Mutter nichts darauf sagte, legte ich den Hörer auf den Küchentresen
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