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Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Titel: Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen
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fragten Dutch und Milo gleichzeitig.
    »Augustus Ferolinus ist der Kerl, der mich gerammt hat! Jetzt kann ich beweisen, dass er es war, und brauche den Eigenanteil für die Autoreparatur nicht zu zahlen!«, rief ich froh.
    Dutch und Milo scharrten unbehaglich mit den Füßen und wichen meinem Blick aus.
    »Was ist?«, fragte ich und drehte mich auf dem Rollstuhl vom einen zum anderen.
    In dem Moment öffneten sich die Aufzugtüren und wir gelangten in den Flur. Beide sprachen nicht, bis wir die Eingangshalle erreicht hatten. Dort stellte ich beide Füße auf den Boden, wodurch der Rollstuhl zum Stehen kam. Ich weigerte mich, noch ein Stück weiter zu rollen. Erst mal sollte mir einer verraten, was verkehrt daran war, wenn ich mich freute, meinen Eigenanteil nicht zahlen zu müssen.
    Dutch nahm seinen Mut zusammen. Er beugte sich zu mir herunter und sagte: »Du brauchst dir um den Eigenanteil keine Gedanken zu machen, Abby. Du hast kein Auto mehr.«
    »Was?«, fragte ich verständnislos.
    »Das Feuer ... es hat auf die Garage übergegriffen ... und auf dein Auto.«
    Ich sah ihn mit offenem Mund an. Ich hatte den Wagen seit sieben Jahren! Ich liebte dieses Auto!
    Schließlich nahm ich die Füße vom Boden, sodass der Pfleger mich weiterschieben konnte, und als wir die Automatiktür passiert hatten, schlug ich mit der Faust auf die Armlehne des Rollstuhls. »So ein verdammter Dreckskerl!«
    Zwei Wochen später räumte ich gerade das Frühstücksgeschirr ab, als es an die Tür meiner kleinen Motelwohnung klopfte. Es war Montag und ich hatte mir den Tag freigenommen und erwartete keine Besucher, deshalb ging ich misstrauisch an die Tür. Nachdem ich Eggy beruhigt hatte, der mich Tag und Nacht bewachte, blickte ich durch das Guckloch und lächelte, als ich meinen Besucher erkannte.
    »Dave!«, rief ich beim Öffnen und umarmte ihn.
    »Morgen«, sagte er, drückte mich kurz und verwuschelte mir die Haare. Eggy sprang vor Dave auf und ab, bis dieser sich erbarmte und ihn hochhob, worauf mein Hündchen ihn mit Küssen überschüttete.
    »Wir haben dich vermisst.« Ich grinste, als Eggy richtig loslegte.
    »Das merke ich«, meinte Dave lachend.
    »Also«, fragte ich, während ich ihn aus der Kälte hereinwinkte, »was führt dich zu mir?«
    »Ich wollte schauen, ob du bereit bist, ein Stück mit mir zu fahren.«
    »Was?«, fragte ich und zog eine Braue hoch. »Ein Stück fahren? Wohin?«
    »Komm einfach mit, dann wirst du schon sehen.«
    Ich zuckte mit den Schultern und griff nach meinem Mantel. Ich hatte nichts Besseres vor. »Darf Eggy mit?«, fragte ich.
    »Aber sicher«, antwortete Dave und ging voran.
    Wir nahmen die Außentreppe zum Parkplatz. Er musterte die abgestellten Autos. »Welcher gehört dir?«, fragte er mich.
    »Der da«, sagte ich und zeigte auf den brandneuen silbernen Geländewagen von Mazda.
    »Cool«, sagte Dave voller Neid.
    »Ja, supercool.« Ich hob Eggy in Daves Pick-up. Wir stiegen ein und Dave fuhr los. Über unser Ziel bewahrte er verdächtiges Stillschweigen.
    Das Motel war nur drei Straßen von meinem Büro entfernt und ich hatte es mir ausgesucht, weil es billig und bequem war.
    Fast zehn Tage hatte ich mich mit der Autoversicherung herumgeschlagen und es würde noch einmal genauso lange dauern, bis ich die Versicherungssumme für mein Haus erhalten würde. Ich war nur einmal zu dem alten Haus hinausgefahren - das bis auf die Grundmauern niedergebrannt war - und es hatte mich tief getroffen, dass absolut nichts verschont geblieben war.
    Mir war mitgeteilt worden, was das Branddezernat ermittelt hatte: Der oder die Täter hätten versucht, es so aussehen zu lassen, als wäre das Feuer von meinem Heizlüfter verursacht worden, aber tatsächlich habe es an mehreren kleinen Brandherden in meinem Schlafzimmer, im Treppenhaus und im Wohnzimmer begonnen. Fratze und Kobold hatten dafür gesorgt, dass der Brand sich rasch ausbreitete und maximalen Schaden anrichtete.
    Eine Weile hatte es gedauert, aber inzwischen hatte ich mich damit abgefunden, was mir während dieser Zerreißprobe mit Kapordelis und seinen Gorillas so alles passiert war, und auch mit den Entscheidungen, die ich selbst dabei getroffen hatte. Als intuitiver Mensch glaubte ich immer gern, dass ich nach höheren moralischen Grundsätzen lebte - und es war erschreckend zu begreifen, wie wenig ich mich doch von anderen Menschen unterschied.
    Was die Familie Kapordelis anging, so hatte sich meine Vorhersage, dass der vierte Sohn das Erbe
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