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Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen

Titel: Abby Cooper 02 - Moerderische Visionen
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mit, Milo. Er kommt sicher nicht ohne Begleitschutz. Du musst dich vorsehen.«
    Ich hatte eine Vision gehabt, ehe ich ihn anrief, und sehr deutlich den Schuss gesehen, der Kapordelis endgültig niederstrecken würde. Das hatte ich mir die ganze Zeit gewünscht.
    Und jetzt zahlte ich den Preis. Ich war in der Hölle, mein Gleichgewichtssinn spielte verrückt und ich hatte entsetzliche Kopfschmerzen - aber wenigstens war Dutch bei mir. Der Gedanke machte mich plötzlich stutzig und ich schlug die Augen auf. Womit hatte er verdient, hier zu sein?
    In dem Moment bremste der Krankenwagen scharf und die Hecktüren wurden geöffnet. Mehrere Helfer holten mich heraus und riefen meine Werte aus. Mein Kopf rollte von einer Seite auf die andere, während ich auf der Trage durch einen hell erleuchteten Korridor geschoben wurde. Als ich nach rechts blickte, sah ich mehrere Ärzte, die sich über eine blutüberströmte Gestalt beugten; einer von ihnen war gerade mit Wiederbelebungsmaßnahmen beschäftigt. Ich erhaschte einen Blick auf den Mann und erkannte Sal. Ja, von allen Kandidaten verdiente er es am meisten, hier zu sein.
    Ich wurde mit meiner Trage in eine von Vorhängen abgetrennte Nische gerollt. Ein Arzt und eine Krankenschwester untersuchten mich. Ich konnte Dutch sehen, der in der Nähe stand und mich besorgt betrachtete, und ich lächelte ihm leicht zu. Himmel, sah er gut aus. Ich hatte ihn wirklich vermisst.
    Meine Lider wurden auseinandergezogen und ein blendend weißes Licht leuchtete nacheinander in beide Augen und sandte eine Schockwelle durch meinen Kopf. Es tat so dermaßen weh, dass ich unwillkürlich den Arm hob und die Lampe beiseite»Pupillenreflex vorhanden«, sagte der Arzt.
    »Das tut weh!«, knurrte ich und kniff die Augen zu. Ich wollte nicht kooperieren. Ich hörte, wie jemand eine sofortige Computertomografie anordnete, und es dauerte nicht lange und meine Rollbahre war wieder unterwegs.
    Nach mehreren Stunden und allerhand Tests, Abtastungen und Durchleuchtungen war ich wieder in meinem Vorhanggemach und trank kaltes Wasser aus einem Pappbecher mit zerstoßenem Eis. Mittlerweile hatte ich begriffen, dass ich gar nicht tot war, aber mit diesen Kopfschmerzen fühlte ich mich dennoch wie in der Hölle.
    Seit meiner Rückkehr ins Krankenzimmer hatte ich Dutch nicht mehr gesehen, und ich fragte mich besorgt, ob ich ihn mir am Ende nur eingebildet hätte - vielleicht durch die Gehirnerschütterung und weil ich so stark um ihn trauerte. Doch während ich darauf wartete, dass man mich zur Beobachtung über Nacht aufnahm, teilte sich der Vorhang und er kam zu mir.
    »Hallo, Edgar«, sagte er.
    Mir stiegen die Tränen in die Augen und in meiner Kehle steckte ein Schluchzer. Ich war so erleichtert, ihn zu sehen, dass ich mich zügeln musste, um nicht aus dem Bett zu springen.
    »Hallo«, sagte ich heiser. »Ich habe gedacht, du wärst tot.«
    Dutch lächelte traurig und entgegnete: »Also hast du die Nachricht über Joe gehört?«
    »Vor zwei Tagen habe ich in der Zeitung gelesen, dass zwei Ermittler in ihrem Hotelzimmer erschossen wurden. Ich dachte, einer davon wärst du gewesen.«
    »Nein, diesmal nicht, und das habe ich tatsächlich dir zu verdanken«, sagte er und setzte sich auf den Rand der Rollbahre.
    »Wie meinst du das?«, fragte ich.
    »Nun, nachdem du Milo mit irgendeiner seltsamen Nachricht über Schwierigkeiten in Holland‹ angerufen hattest, ließ er in meiner Dienststelle ausrichten, dass ich mich dringend mit ihm in Verbindung setzen sollte. Ich sagte Joe, dass ich jemanden treffen müsse und in ein paar Stunden zurück sei. Sie nutzte die Gelegenheit, um ihren Freund anzurufen und mit ihm in die Kiste zu springen. Agent Donovan, ein Neuzugang beim FBI.«
    »Ich dachte, es gäbe strenge Vorschriften gegen Beziehungen mit Untergebenen ...«
    »Gibt es auch. Sie nahm’s damit nicht so genau und ging Risiken ein, was sie und Agent Donovan das Leben kostete. Die beiden waren gerade zusammen im Bett, als Kapordelis’ Killer hineinmarschierte und sie aus nächster Nähe erschoss. Wir wussten, dass Kapordelis den Mord befohlen hatte, aber wir wussten nicht, von wem der Tipp gekommen war.«
    »Das war Bennington«, sagte ich rasch. »Ich habe gesehen, wie er an dem Abend vor Joes Tod mit einem dicken Bündel Geldscheine und einem breiten Grinsen Kapordelis’ Arbeitszimmer verließ.«
    Dutch riss den Mund auf. »Du nimmst mich auf den Arm«, sagte er.
    »In meinem Zustand, Dutch? Nein, wirklich, ich
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