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Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn

Titel: Abby Cooper 01 - Detectivin mit 7. Sinn
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die in den folgenden Jahren meine Tutorin, beste Freundin und Geschäftspartnerin wurde.
    Zusammen haben wir uns ein Geschäft aufgebaut, bei dem sich unsere Talente ergänzen: Sie bringt Leute mit ihren verstorbenen Freunden und Verwandten zusammen, und ich bringe die Klienten mit ihrer Zukunft in Kontakt. Das ist eine großartige Kombination, da wir nicht miteinander konkurrieren und sehr gerne Erfahrungen austauschen. Ja, das tun wir - wir Intuitiven sprechen äußerst gern über die Botschaften, die zu uns durchdringen. Dadurch können wir unsere Fähigkeiten genauer einschätzen und die Vorgänge besser begreifen.
    Die Leute stellen sich vor, dass wir unsichtbare Wesen hören oder dass sich ein kompletter Farbfilm in uns abspielt und wir dadurch die Zukunft Voraussagen. Aber die Wirklichkeit ist viel langweiliger.
    Tatsächlich schießt uns ein Gedanke oder ein Bild durch den Kopf, das einem wie eine Erinnerung vorkommt, und das geht einher mit dem starken Drang, es hinauszuposaunen. Das ist ein bisschen wie beim Tourettesyndrom. Plötzlich stoße ich unabsichtlich Sätze aus, und gerade die enthalten exakte Details.
    Am besten lässt sich das beschreiben, indem man es mit dem Spiel Cluedo vergleicht. Vor meinem geistigen Auge sehe ich einen Leoparden, einen Billardtisch und Kerzen. Dabei überkommt mich der starke Drang zu fragen: »Wer ist der Billardspieler, der Leomuster trägt und gern bei Kerzenlicht spielt?« So etwa würde mein Verstand interpretieren, was ich sehe. Dann ist es die Aufgabe des Klienten, darauf zu kommen, dass Mrs Leo es im Billardzimmer mit dem Kerzenleuchter getan hat. Dadurch sind meine Deutungen interaktiv, und je mehr der Klient mitarbeitet, desto genauer ist am Ende das Ergebnis.
    Unterwegs zum Deli lauschte ich lächelnd Theresas Stimme. Sie hatte aus Kalifornien angerufen, wo sie sich seit drei Wochen aufhielt, um mit Filmproduzenten und anderen Hollywoodtypen über einen Pilotfilm zu verhandeln, der sich um ihre Fähigkeit, Kontakt zu Verstorbenen herzustellen, drehen sollte. Theresas medialer Schwerpunkt liegt woanders als meiner. Er richtet sich fast ausschließlich darauf, die Kluft zwischen den Lebenden und den Toten zu überbrücken, und darin ist sie nicht bloß gut, sie ist fantastisch. Ihre Sitzungen sind am eindrucksvollsten mit großen Gruppen, wo reichlich Tränen fließen und es zu dramatischen Überraschungsmomenten kommt, da sie mit unglaublicher Genauigkeit Namen, Orte und Daten intuitiv erfasst und recht gezielt mit Verstorbenen verbindet, also auch den Beweis antritt, dass das Leben über den Grabstein hinaus weitergeht.
    Ihr bei der Arbeit zuzusehen ist wirklich faszinierend, und darum hatte nun Hollywood an ihre Tür geklopft und sie um ein Gespräch gebeten. Wenn man heutzutage mit einem sechsten Sinn berühmt werden will, muss man mit den Toten reden können, und da ich gar nicht gern im Zentrum der Aufmerksamkeit stehe, bin ich froh, dieses spezielle Talent nicht zu besitzen. Außerdem ist Theresa viel eher dafür geschaffen, in der Öffentlichkeit größere Beachtung zu finden. Von uns beiden ist sie die Selbstbewusstere und - obwohl ein paar Jahre jünger als ich auch die Erwachsenere.
    Ihre Nachricht auf der Mailbox war kurz und aufgeregt. »Hallo meine Liebe! Es gibt Neuigkeiten! Ruf mich an!« Ich drückte sofort die Kurzwahltaste und wartete auf den Klang ihrer Stimme. Beim vierten Klingeln nahm sie ab.
    »He, was ist los?«
    »Oh, hallo Abby! Ich wollte dich gerade anrufen. Ich habe nicht viel Zeit - unser Flug wird gleich aufgerufen. Aber ich musste dir unbedingt sagen, dass wir heute Morgen unterschrieben haben!«
    »Hab ich ja gesagt«, meinte ich lächelnd. Es gibt keine größere Befriedigung für mich, als recht zu behalten. Ich hatte mit Theresa eine Sitzung abgehalten, bevor sie nach Kalifornien geflogen war, und es war Musik in meinen Ohren, dass meine Vorhersage eingetroffen war.
    »Und du hattest auch recht mit dem Haus. Wir haben das entzückende Häuschen in Santa Monica gefunden und gerade der Besitzerin zugesagt, dass wir es zum nächsten Ersten mieten!«
    Natürlich freute ich mich riesig, aber nachdem ich in meiner Freizeit so viel mit Theresa und ihrem Mann Brett zusammen gewesen war, fühlte ich mich auch allein gelassen. »Du willst mich also tatsächlich verlassen, hm?«
    »Fürchte ja. Aber ich komme heute zurück, und wir haben noch den ganzen Monat für uns. Und schließlich gehen Hunderte Flüge pro Tag zwischen Detroit und L.
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