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900 Großmütter Band 2

900 Großmütter Band 2

Titel: 900 Großmütter Band 2
Autoren: R. A. Hrsg Lafferty
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sind verrückt! Das sind doch Hunderte.«
    »Jawohl, Sir. Ich bin verrückt. Erst waren’s sieben, und im nächsten Moment siebzehn, aber von draußen sind keine dazugekommen. Dann waren’s sechzig. Wir haben sie in Zehnergruppen aufgeteilt und ganz genau aufgepaßt. Keiner ging von einer Gruppe zur andern, und keiner kam von draußen dazu. Aber dann waren auf einmal fünfzehn, und dann fünfundzwanzig, und dann dreißig in jeder Gruppe. Und jetzt, in den paar Minuten, seit Sie mit mir sprechen, sind es schon wieder eine ganze Menge mehr geworden, Mr. Winston.«
    »Corcoran muß gleich da sein«, sagte Winston. »Er ist Dienststellenleiter, er wird schon wissen, was wir tun sollen.«
    »Mr. Corcoran ist grade weggegangen, kurz bevor Sie kamen, Sir. Er hat sich das eine Weile angesehen, dann ging er weg und brabbelte immer so vor sich hin.«
    »Ich habe stets bewundert, wie schnell er eine Situation erfassen kann«, sagte Winston. Dann ging er auch und brabbelte dabei ebenfalls immer so vor sich hin.
    Jetzt waren es etwa tausend Skandianer, und ein bißchen später waren es neunmal soviel. Sie waren ganz ordentliche Leute, aber das Ankunfts-Areal war eben voll. Die Zäune fielen einfach um, und die Skandianer quollen in die Stadt und in die Umgegend. Das war aber nur der Anfang. An diesem Morgen materialisierten sich etwa eine Million; und dann geschah das gleiche in zehntausend anderen Einwanderungshäfen der Erde.
    »Mama«, sagte Trixie, »da sind ein paar Leute, die möchten mal unsere Toilette benutzen.«
    Das war Beatrice (Trixie) Trux, ein kleines Mädel in der kleinen Stadt Winterfield.
    »Merkwürdige Wünsche haben manche Leute«, sagte Mrs. Trux, »aber wahrscheinlich ist es eine Art Notsituation. Laß sie rein, Trixie. Wie viele sind’s denn?«
    »Ungefähr tausend«, sagte Trixie.
    »Aber Trixie, so viele können es doch nicht sein!«
    »Na schön, dann zähl du sie.«
    Sie alle kamen herein und benutzten die Toilette der Familie Trux. Es waren etwas mehr als tausend, und es dauerte eine ganze Weile, bis sie alle auf der Toilette gewesen waren, obwohl sie für jeden ein Limit von fünfzehn Sekunden ansetzten und einen Zeitnehmer mit einer Glocke hinstellten, der dafür sorgte, daß es auch eingehalten wurde. Sie lachten und spaßten dabei; aber schon der erste Trupp brauchte fünf Stunden, und inzwischen warteten schon eine ganze Menge neue.
    »Das ist ja ein bißchen ungewöhnlich«, sagte Mrs. Trux zu einer der Skandianerinnen. »Ich habe ja niemals mit meiner Gastfreundschaft gegeizt. Es fehlt uns auch keineswegs an gutem Willen, aber die physischen Möglichkeiten reichen einfach nicht aus. Sie sind so viele!«
    »Machen Sie sich keine Gedanken«, sagte die Skandianerin. »Auf die gute Absicht kommt es an, und es war so freundlich von Ihnen, uns einzuladen. Wir kommen so selten irgendwo hin. Wir hier sind ein bißchen früher dran, aber die anderen kommen sehr bald nach. Gehen Sie auch so gern auf Besuch?«
    »Oh ja, ja«, sagte Mrs. Trux; »es ist mir nie so klar geworden wie grade jetzt, wie gern ich auf Besuch gehen möchte.«
    Aber als sie sah, daß draußen alles schwarz vor Menschen war, entschied Mrs. Trux, daß es besser wäre, wenn sie bliebe, wo sie war.
    Truman Trux rechnete mit Bleistift und Papier.
    »Unser Grundstück ist fünfzig mal hundertfünfzig Fuß, Jessica«, sagte er. »Das sind entweder 7500 oder 75 000 Quadratfuß, je nachdem, auf wieviel Nullen man es ausrechnet.«
    »Du warst schon immer so gut in Mathematik«, sagte Mrs. Trux, »wie machst du das bloß?«
    »Und weißt du, wie viele jetzt hier auf unserem Grundstück wohnen, Jessica?«
    »Eine ganze Menge.«
    »Ich schätze, zwischen sechs- und siebentausend«, sagte Truman. »Ich habe heute früh mehrere Häuserblocks gesehen, von denen ich noch nichts wußte. Die haben in unserem Hintergarten eine komplette Stadt gebaut. Die Straßen sind zweieinhalb Fuß breit, die Häuser acht mal acht Fuß bei sechs Fuß Etagenhöhe, und die meisten haben neun Etagen. In jedem Zimmer leben ganze Familien und kochen auch noch. Sie haben Läden und Kaufhäuser eingerichtet. Sie haben sogar Fabriken gebaut. Ich weiß, daß es auf unserem Hinterhof ein komplettes Engros-Textilzentrum gibt. Und da sind dreizehn Lokale und fünf Varietes, soviel ich weiß – es können auch mehr sein.«
    »Na ja, manche von diesen Kneipen sind ja auch ziemlich klein, Truman. Der ›Kleine Dachsbau‹ ist die Besenkammer vom ›Großen Dachsbau‹ – ich
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