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900 Großmütter Band 2

900 Großmütter Band 2

Titel: 900 Großmütter Band 2
Autoren: R. A. Hrsg Lafferty
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tatsächlich die Fruchtbarkeit sogar behindern. Also – holen Sie den Gesundheitsminister und noch ein paar andere zuständige Leute her, und dann werden wir uns daran machen, die Situation in Ordnung zu bringen.«
    »Machense dasse rauskommen!« sagte Präsident Bar-John.
    »Sie und Ihr Volk werden sich den Segnungen einer gesunden Bevölkerungspolitik nicht verschließen wollen, davon bin ich überzeugt«, sagte der Präsident der Skandia-Besucher. »Wir können euch helfen. Wir wollen, daß ihr so glücklich wer det wie wir.«
    »Jarvis! Knuppelmann! Sapsucker!« brüllte Prä sident Bar-John. »Schießt den Kerl runter! Den Pa pierkram liefere ich nach!«
    »Das sagen Sie jedesmal, aber dann tun Sie’s nicht«, beklagte sich Sapsucker, »und wir haben nachher einen Haufen Ärger davon.«
    »Also schön, schießt ihn nicht runter, wenn ihr soviel Theater darum machen müßt. Ach, war das schön in den alten Zeiten, wo man einfache Dinge auf einfache Weise erledigen konnte! Sie verdammter Skandia-Schinder, wissen Sie, daß sich hier in meinem Weißen Hause neuntausend von euch rumsielen?«
    »Wir werden das sofort in Ordnung bringen«, sagte der Skandia-Präsident. »Wir können in diesen hohen Räumen zwei, ja sogar drei Zwischenböden einziehen. Es ist mir eine Freude, Ihnen versichern zu können, daß wir bis zum Abend dreißigtausend Personen im Weißen Hause untergebracht haben werden.«
    »Bilden Sie sich ein, es macht mir Spaß, mit acht anderen – die nicht einmal in den Wählerlisten stehen – zusammen in einer Wanne zu baden?« jammerte Präsident Bar-John. »Denken Sie, es macht mir Spaß, mit drei oder vier anderen von einem Teller zu essen? Oder morgens aus Versehen eine andere Fresse als meine eigene zu rasieren?«
    »Ich kann nicht einsehen, warum das nicht der Fall sein sollte«, sagte der Skandia-Besuchspräsi dent. »Menschen sind unser kostbarster Besitz. Wir wäh len als Präsidenten immer nur den, der die Men schen am meisten liebt.«
    »Ach was, kommt her, Jungens«, sagte Präsident Bar-John, »schießt diesen liebevollen Sohn runter! Ab und zu haben wir schon mal das Recht auf einen freien Schuß!«
    Jarvis und Knuppelmann und Sapsucker ballerten auf den Skandianer los, aber dem machte das nicht das Geringste aus.
    »Sie müßten doch wissen, daß wir gegen dergleichen immun sind«, sagte der Skandianer. »Wir haben schon vor Jahren gegen Schußwaffeneinwir kung gestimmt. Also, wenn Sie sich nicht koopera tiv verhalten wollen, dann wende ich mich eben direkt an Ihr Volk. Glückliche Vermehrung allerseits, meine Herren!«
    Truman Trux war, der Abwechselung halber, ein bißchen spazierengegangen und saß jetzt auf einer Parkbank. Genaugenommen saß er nicht auf der Bank, sondern ein paar Fuß höher. Den eigentlichen Platz auf der Bank hatte nämlich eine gesprächige Skandianerin inne. Auf ihrem Schoß saß ein stämmiger Skandianer, der die Sporting News las und Pfeife rauchte. Auf ihm saß eine jüngere Skandianerin. Auf dieser jüngeren Dame saß Truman Trux, und auf ihm saß ein jüngeres, dunkelhaariges Skandianer-Mädchen; sie feilte sich die Nägel und summte ein kleines Lied dabei. Auf ihr saß ein älterer Skandianer. In Anbetracht der Engnis, die jetzt auf der Erde herrschte, konnte man nicht erwarten, daß man einen Bankplatz für sich allein hatte.
    Ein junger Mann und sein Mädchen kamen vorbei. Sie schritten auf den im Grase lagernden Menschen.
    »Dürfen wir uns setzen?« fragte das Mädchen.
    »Bitte, bitte«, sagte der ältere Herr, der zu oberst saß,.
    »Geht in Ordnung«, sagte das Mädchen, das sich die Nägel feilte.
    »Aber sicher«, sagten Truman Trux und die anderen, und der ältere Herr blies in seine Pfeife: »Sehr angenehm.«
    Autoverkehr gab es nicht mehr. Die Menschen gingen übereinandergepackt auf den Haupt- und Nebenstraßen. Die unterste Schicht war die langsamste; dann kam die mittlere, und dann die schnellste (die ging auf den Schultern der mittleren und profitierte außer von ihrer eigenen Geschwindigkeit noch von der der beiden anderen Schichten). An den Straßenkreuzungen wurde es allerdings ziemlich verzwickt, und manchmal stapelten sich die Passanten neun Mann hoch. Aber diejenigen Erd-Menschen, die überhaupt noch ausgingen, hatten sich rasch mit den Skandianer-Techniken vertraut gemacht.
    Ein Erd-Mann, der wegen seiner extremistischen Ansichten bekannt war, hatte ein Denkmal im Park erklommen und hielt eine Rede an das Volk, Erd-Menschen wie
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