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90 Tage auf Bewaehrung

Titel: 90 Tage auf Bewaehrung
Autoren: Kim Fisher
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sich jeden Tag aufs Neue daran zu erfreuen!

Neue Männer braucht das Land

    Sie sind also wieder ein Single. Nun gut, es hätte klappen können. Die ersten 75 Tage waren ja auch schön. Aber dann begannen die Probleme. »Nicht alltagstauglich.« »Er konnte sich nicht an meine Katzen gewöhnen.« »Er hat einfach nicht von seiner Ex gelassen.« »Der hat mehr versprochen, als er gehalten hat.« »Irgendwie gab’s immer etwas, was nicht gestimmt hat.« All das höre ich Sie sagen. Und dabei ist es egal, wer den ersten Schritt zur Trennung gemacht hat. Den Kater haben beide …
    Dann kommt’s »Ich wünschte, ich wäre ihm nie begegnet.« »Ich sterbe.« »Ich werde ihn nie vergessen können.« »Keiner ist wie er.« »Es wird keinen besseren Sex geben.« »Klar, so eine wie mich kann man ja auch nicht lieben.«
    Stopp - Selbstmitleid ist der falsche Weg! Alles hat seinen Sinn. Auch wenn der sich erst in vielen Jahren erschließt. Oder auch nie. Wichtig ist, dass man in einer schmerzhaften Trennungsphase an irgendetwas glauben muss. Vielleicht war’s der Übergangsmann. Der Wachküsser. Der Grenzöffner. Der Brillenabnehmer. Wenn Sie genau nachdenken, fällt Ihnen bestimmt etwas ein, was Sie tröstet.
    Okay, Liebeskummer tut weh. Plötzlich ist da eine riesige Lücke, die sie vermeintlich nicht schließen können. Sie sind am Wochenende wieder allein, es gibt definitiv keinen Grund, seine Nummer zu wählen, keine liebestollen SMSen lassen Ihr Handy vibrieren, oberflächlich betrachtet ist niemand
mehr da, der sich dafür interessiert, ob’s bei Ihnen gerade gut oder schief läuft. Allein halt. Der Kühlschrank bleibt leer, die linke Seite vom Bett vorübergehend auch, Liebesfilme, melancholische Musik, Kerzen und Räucherstäbchen - alles tut nur noch weh. Aber wenn Sie Glück haben, nehmen Sie in dieser Phase fünf bis zehn Kilo ab - in kürzester Zeit. Dafür geben andere in Kliniken ein Vermögen aus oder quälen sich in Fitnessstudios. Man muss nur positiv denken - Ja, ich weiß. Erst mal können vor Lachen, wenn’s nur noch wehtut.
    Um es jetzt mal kurz und schmerzhaft zu machen: Diese Phase dauert. Nicht selten begleitet von dem Wunsch, langsam ins Nirwana zu gleiten, nur damit der endlose Schmerz endlich aufhört. Sie glauben, Sie drehen durch: Jetzt werden Sie irre, brauchen Alkohol, Drogen, Psychopharmaka, wenigsten eine Therapie oder 24 Stunden eine Bettdecke überm Kopf. Trennungen laufen in unterschiedlichen Phasen ab - auf die erste Ohnmacht folgt in der Regel das Unverständnis: Nicht ich, das ist jetzt nicht mir passiert. Der Schmerz im Solarplexus überströmt den ganzen Körper. Die Realität zu akzeptieren scheint unmöglich. In besonders schlimmen Fällen bietet der Verlassene an, für diese Liebe wimmernd unter den Teppich zu kriechen. Phase zwei beginnt, wenn Sie Wut spüren und wilde Rachepläne schmieden.
    Ich wünsche dir alles Gute und sämtliche neu entdeckten Krankheiten dieser Welt! Merken Sie sich diesen Satz aus dem wunderbaren Kinofilm »Sommer vorm Balkon« und denken Sie dran, oder sprechen Sie ihn aus, wenn Ihnen danach ist. Hören Sie nicht auf Esoteriker, die behaupten: Alles Schlechte kommt zu einem zurück - und du musst ihm Liebe wünschen. Wünschen Sie ihm die Pest an den Hals, wenn er Sie
verlassen hat! Und seiner neuen »Alten« auch, wenn er gleich eine hat oder zu seiner Ex zurückkehrt oder plötzlich alle Single-Frauen der Stadt beglückt, weil er ja jetzt wieder ungestraft darf! Ratte!
    Es gibt natürlich auch immer eine Emergency-Liste gegen Liebeskummer: Treffen Sie sich doch zum Beispiel mit Ihrer Vorgängerin, trinken Sie sich gegenseitig unter den Tisch, »auf ihn«, und sezieren Sie ihn, lachen Sie gemeinsam über Dinge, die Sie schon immer blöde an ihm fanden. Zu zweit macht das alles noch viel mehr Spaß! Zerschneiden Sie alte Fotos und sein Lieblingshemd mit einer Nagelschere in winzig kleine Stücke (trauen Sie sich ruhig auch an den sündhaft teuren Armanai-Anzug ran, dann sind Sie wenigstens eine halbe Nacht beschäftigt) und - ganz heißer Tipp - gehen Sie mit seinem besten Freund essen und sorgen Sie dafür, dass ER davon erfährt. Ganz fies ist es natürlich, so zwischen Hauptgang und Dessert zufällig fallen zu lassen, was für ein katastrophaler Liebhaber er ist und dass er dummerweise zu ekelhaften Pilzinfektionen neigt. Ja! Wie gemein! Das aber nur im allergrößten Schmerz und am Anfang der Trennung. Und auch nur, wenn er sich im Nachhinein als
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