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90 Tage auf Bewaehrung

Titel: 90 Tage auf Bewaehrung
Autoren: Kim Fisher
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dieses zu lösen nicht in der Lage war, lag a) an der altenglischen Formulierung, b) am zu komplizierten Rätsel oder c) an seiner Schrift. Mindestens eine Antwort stimmte. Suchen Sie sich eine aus. Zum Glück wusste mein kluger Freund Jörg sofort die Antwort auf das Rätsel. »Jules Verne«, brüllte er, als würde er jetzt eine Waschmaschine überreicht bekommen.
    »Aha«, sagte ich, lächelte verlegen und war immer noch nicht klüger. Mein Liebster strahlte glücklich, nahm mich an die Hand und sagte in die sprachlose Runde: »Ich entführ sie euch kurz.«

    »Liebster, das geht jetzt nicht. Ich habe Gäste.« Doch er ignorierte meinen Einwand und fuhr mit mir in besagtes Restaurant mit dem Namen der Rätsellösung. Hier stand dann ein großes Paket für mich - eine Schatztruhe. Mit der Schatztruhe unterm Arm fuhren wir wieder zu meiner Geburtstagsrunde. Unterm Strich war ich sehr angetan von seinem Mut und auch von seinen Ideen. Nachts, im Bett - wie abgesprochen - öffnete ich dann das Paket und fand viele schöne Dinge. Das »Danke, wie schön« kam diesmal wirklich von Herzen.
    Ich muss zugeben, dass es nicht leicht ist, mich zu beschenken. Auf die Frage nach meinen Wünschen reagiere ich meistens völlig verlegen mit »Ach, lass mal. Du musst mir nichts schenken.«
    »Völlig falsche Taktik, du Schäfchen«, meinte Sabrina am nächsten Tag beim Restefuttern. »Wenn du nichts sagst, bekommst du auch NICHTS! Jedenfalls nicht das, was du dir wünschst. Man muss Männer leiten. Und sich früh genug ein Schmucksystem anlegen, das er je nach Anlass erweitern kann. Gold und Brillanten sind nämlich immer gut und haben auch Bestand, wenn die Beziehung flöten geht...«
    Es gibt ja tatsächlich diese talentierten Frauen, die immer reich und üppig beschenkt werden und aus jeder Scheidung und Trennung vermögender hervorgehen. Was machen die anders? In meinen Augen sind sie einfach unverschämt und greifen ab, was irgendwo geht. Für Anfängerinnen, die nicht ganz so unverschämt sind, aber Geschenke bekommen, über die sie sich dann auch wirklich freuen wollen, hat Sabrina ein paar Tipps:

    Tipps
    - Weihen Sie ihn rechtzeitig in die Geheimnisse des richtigen Schenkens ein, wenn er es noch nicht kann. Unternehmen Sie mit ihm ausgiebige Schaufensterbummel.
    - Konditionieren Sie ihn auf Sätze wie »Das gefällt mir sehr«, »Oh, das passt ja perfekt zu...« oder »Davon habe ich schon immer geträumt!«
    - Sobald diese Sätze fallen, sollte er sich im Geiste eine Notiz machen und sich Zeit, Ort und gewünschtes Objekt merken. Sollte er dazu nicht in der Lage sein, weisen Sie ihn darauf hin.
    - Es darf Ihnen nicht unangenehm sein zu sagen, was Sie sich wirklich wünschen. Das könnte die Garantie für einen umtauschfreien Geburtstag sein.
    Übrigens hat mein Liebster zum Glück erst im September Geburtstag. Aber ich lief jetzt schon wie ein Kassettenrekorder neben ihm her und nahm alle seine ausgesprochen Wünsche, Ideen und Vorlieben auf.
    Kerstin fand mich mal wieder völlig hysterisch. »Du zerbrichst dir jetzt schon den Kopf, was du ihm in einem halben Jahr schenken willst?«

    »Ja. Natürlich. So was muss doch gut vorbereitet sein. Entschuldige bitte, bei Staatsempfängen gibt es doch auch genaue Verhaltensregeln. Da weiß man Fehler zu vermeiden. Und ich bin da strenger als das Protokoll des Bundespräsidialamtes. Es MUSS ihm gefallen!«
    »Herzchen, warum ist es dir denn überhaupt so peinlich, zu schenken und beschenkt zu werden?
    »Mann, uns ist doch allen mulmig vor dem Moment des
Auspackens! Weil wir Angst haben, den anderen zu enttäuschen. Wenn er in unseren Augen nicht den Glanz sieht, den er sich beim Aussuchen des Geschenkes so sehr gewünscht hat. Wir sind enttäuscht, weil er enttäuscht ist. Furchtbar.«
    Schenkt er uns Jahre später immer noch was Falsches, sind wir nicht mehr nur enttäuscht, sondern fragen cool nach der Quittung, damit wir umtauschen können.

Ente oder Trente

    »Wie geht’s denn jetzt weiter?« Ronja guckte mich aus ihren schwarzen Kinderaugen an.
    »Wie denn weiter? Womit denn?«
    »Na mit dir und deinem Liebsten? Ihr seid doch jetzt drei Monate zusammen. Wollt ihr euch’ne gemeinsame Wohnung nehmen? Wie steht er zu Kindern? Tragt ihr anschließend deinen oder seinen Namen? Habt ihr schon mal über eine gemeinsame Kontoführung nachgedacht?«
    Ronja, Jörg und ich gönnten uns ein Erholungswochenende und lagen gerade ziemlich nackt in der Sauna, als meine Freundin anfing, wie
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