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9 SCIENCE FICTION-STORIES

9 SCIENCE FICTION-STORIES

Titel: 9 SCIENCE FICTION-STORIES
Autoren: Walter Ernsting
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ver­lo­ren. Ei­ne Zeit­lang, glau­be ich, war es mit mir nicht an­ders; aber die Ar­beit ist ein wun­der­ba­res An­ody­num, und mein Pro­gramm war so­eben im An­lau­fen be­grif­fen.
    Ob­wohl ich Lai­ka nie ver­gaß, hör­te nach ei­ner klei­nen Wei­le die Er­in­ne­rung an sie zu schmer­zen auf.
    Warum nur war sie dann zu­rück­ge­kehrt, um mich zu ver­fol­gen, fünf Jah­re spä­ter, auf dem fer­nen Mond? Ich durch­forsch­te ge­ra­de mei­nen Geist nach ei­nem Grund da­für, als das me­tal­le­ne Ge­bäu­de rings­um er­beb­te wie un­ter der Wucht ei­nes schwe­ren Hie­bes.
    Ich rea­gier­te in­stink­tiv, oh­ne zu den­ken. Ich schloß be­reits den Helm mei­nes Not-Raum­an­zu­ges, als die Grund­mau­ern nach­ga­ben und die Wan­dung mit ei­nem Fau­chen ent­wei­chen­der Luft barst. Da ich au­to­ma­tisch den Haupt­alarm aus­ge­löst hat­te, ver­lo­ren wir nur zwei Mann, un­ge­ach­tet der Tat­sa­che, daß das Be­ben – das ärgs­te, wel­ches je auf Far­si­de re­gis­triert wur­de – al­le drei Druck­kup­peln des Ob­ser­va­to­ri­ums spreng­te.
    Kaum nö­tig zu er­wäh­nen, daß ich nicht ans Über­na­tür­li­che glau­be. Al­les, was ge­sch­ah, hat ei­ne voll­kom­men lo­gi­sche Er­klä­rung, die je­dem of­fen­kun­dig ist, der auch nur ein ge­rin­ges Maß an Wis­sen über die Psy­cho­lo­gie be­sitzt …
    Lai­ka war im zwei­ten San Fran­zis­ko­er Erd­be­ben nicht der ein­zi­ge Hund, der das Un­heil na­hen fühl­te.
    Es wur­de von vie­len sol­chen Fäl­len be­rich­tet. Und auf Far­si­de muß­ten mir mei­ne ei­ge­nen Er­in­ne­run­gen je­ne er­höh­te Wahr­neh­mungs­fä­hig­keit ver­lie­hen ha­ben, als mein nie­mals ras­ten­des Un­ter­be­wußt­sein die ers­ten schwa­chen Vi­bra­tio­nen aus dem In­nern des Mon­des emp­fing.
    Der mensch­li­che Geist be­schrei­tet selt­sa­me We­ge. Er kann­te das Zei­chen, das mir am ra­sche­s­ten das Wis­sen um die Ge­fahr ver­mit­teln wür­de. Mehr steckt nicht da­hin­ter; wenn man auch sa­gen mag, Lai­ka ha­be mich im ge­wis­sen Sin­ne bei­de Ma­le ge­weckt, so ist nichts Ge­heim­nis­vol­les dar­an – kei­ne wun­der­sa­me War­nung über die Kluft hin­weg, die we­der Mensch noch Hund je­mals wird über­brücken kön­nen.
    Des­sen bin ich mir si­cher; vor­aus­ge­setzt, ich bin mir über­haupt mei­ner Sa­che si­cher.
     
    Trotz­dem wa­che ich manch­mal auf, in der Stil­le des Mon­des, und wün­sche, der Traum hät­te noch ein paar Se­kun­den län­ger an­ge­hal­ten – da­mit es mir mög­lich ge­we­sen wä­re, ein­mal mehr in je­ne strah­lend brau­nen Au­gen zu bli­cken, so über­flie­ßend von ei­ner selbst­lo­sen, hin­ge­bungs­vol­len Lie­be, wie ich ihr sonst nir­gend­wo auf die­ser Welt be­geg­net bin.
     
     

 



 

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