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7 Minuten Zu Spät

7 Minuten Zu Spät

Titel: 7 Minuten Zu Spät
Autoren: Kate Pepper
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ich habe es nie wirklich geglaubt, Tim.« Seine Augen waren feucht. Das sollte er lieber lassen. Sie würde es nicht dulden, dass er weinte.
    »Das ist egal«, sagte er. »Dein Instinkt hat dich nicht getrogen.«
    »Wo ist das Baby, Tim? Wo ist sie?«
    Sein Blick wurde hart. »Auf der Beerdigung wollte ich dich etwas fragen«, sagte er, »aber ich wusste nicht wie.«
    »Ich mag das nicht«, flüsterte Austin Alice ins Ohr.
    »Lass Austin nach oben gehen, Tim«, verlangte Alice. Sie verabscheute ihn. Sie würde ihm jetzt die Meinung sagen. Wenn die Pistole nicht gewesen wäre, hätte sie schon längst die Polizei gerufen.
    Tim nickte Austin zu, der sich aus Alices Armen wand und wie der Blitz zur Treppe schoss.
    »Warum tust du das, Tim?«
    Er veränderte seine Position im Sessel, und die Hand, die die Pistole hielt, kam wieder zum Vorschein. Lauren hatte sie gesehen, Pam hatte sie gesehen und jetzt Alice.
    Wenn sie doch nur ihr Handy zu fassen bekäme, bevor er sie erschoss. Vielleicht konnte sie ja eine Leitung zu jemandem herstellen, der Zeuge ihres Todes wurde. Nicht Mike natürlich. Das konnte sie ihm nicht antun. Aber Frannie, oder Maggie.
    »Ich will das nicht tun.« Er verzog das Gesicht und begann tatsächlich zu weinen.
    Alices Angst schlug in Wut um. Was für ein Recht hatte Tim Barnet zu weinen?
    Entschlossen zog sie ihr Handy aus der Tasche und drückte die Kurzwahl für Maggie.
    Er stand auf und zielte auf Alice. Der Abzug klickte.
    »Sag mir nur, warum.« Ihre Stimme klang brüchig, aber sie hatte keine Angst vor diesem Mann.
    Er hob den Arm höher und richtete die Pistole plötzlich auf sich selbst.
    »Nein!«, rief Alice.
    Tim war ihr egal, aber sie dachte an Austin, der oben war. Das würde ihn vernichten.
    »Warum?«, fragte sie noch einmal.
    Tims Hand zitterte, als er die Waffe an seine Schläfe presste. Ganz langsam begann er, auf den Abzug zu drücken, aber dann hielt er plötzlich inne. Der Feigling. Tu es, drängte sie ihn im Stillen. Tu es, du Schwein.
    Weinend brach er zusammen und ließ die Pistole los, als könne er es nicht mehr ertragen, sie zu berühren. Alice trat rasch hinzu und schob die Waffe mit der Fußspitze von ihm weg. Sie rutschte in die Ecke neben einen vergessenen Power-Ranger in Kampfpose.
    Mitleidslos betrachtete sie Tim.
    »Warum, Tim? Warum hast du Lauren umgebracht?«
    »Ich habe sie nicht umgebracht«, weinte er.
    Am liebsten hätte sie ihm für diese Lüge einen Tritt versetzt; auch wenn er nicht am Tatort gewesen war, so hatte er sie doch umgebracht.
    »Warum?«
    Er stand auf und wischte sich mit dem Ärmel über die Augen.
    »Bitte, nimm Austin«, bat er sie. » Bitte. «
    »Was hast du mit dem Baby gemacht?«, fragte Alice.
    »Nimmst du ihn, Alice?«
    »Ja. Und jetzt sag es mir.«
    Er griff in seine Hosentasche und zog einen zerknitterten Briefumschlag heraus. »Mit diesem Schreiben übertrage ich dir das Sorgerecht.«
    Am liebsten hätte sie ihn geohrfeigt. Stets der Anwalt, der an alles dachte.
    »Meine Tochter ist irgendwo auf dieser Welt.« Tim legte den Umschlag neben sich auf den Boden. »Wir haben überall nach ihr gesucht.«
    Irgendwo, wo es heiß sein musste, dachte Alice, sonst hätten sie nicht beide einen solchen Sonnenbrand.
    »Woher weißt du, dass sie lebt, Tim?«
    Traurig schüttelte er den Kopf. »Ich muss sie jetzt finden.« Er stand auf und ging an Alice vorbei zum Fuß der Treppe.
    »Austin!«
    Der Junge antwortete nicht, obwohl er seinen Vater gehört haben musste.
    »Ich gehe jetzt!«
    Stille. Austin war erst fünf Jahre alt, aber er wusste es. Er wusste es.
    »Ich liebe dich!«, rief Tim.
    Er wandte sich wieder zu Alice und machte eine Bewegung, als wolle er gehen.
    Alice trat in die Ecke des Wohnzimmers, in der die Pistole lag. Sie hob sie auf, hielt sich an der Wand fest, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, und richtete die Waffe auf Tim.
    »Nein, du gehst noch nicht!«, erklärte sie.
    »Alice…«
    »Sag mir erst, warum. Dann kannst du gehen.«
    »Ich habe einen schrecklichen Fehler gemacht.« Sein Blick irrte erneut zur Tür.
    »Hast du mit ihr geschlafen?« Er antwortete nicht.
    Sie hob die Waffe und fragte noch einmal: »Hast du mit Sylvie geschlafen? Hat damit alles angefangen?«
    »Ja«, flüsterte er. »Ich habe Lauren noch nie zuvor betrogen. Sylvie hätte sich nicht in mich verlieben dürfen.«
    Am liebsten hätte Alice geschrien: Das ist keine Liebe!
    »Warum hast du sie denn nicht einfach verlassen, Tim? Warum musstest du
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