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66095: Thriller (German Edition)

66095: Thriller (German Edition)

Titel: 66095: Thriller (German Edition)
Autoren: Mark T. Sullivan
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gebracht«, antwortete der Marshall. Er sah über Boulters Schulter zu seiner Frau, die mit verschränkten Armen im Türrahmen stand. »Die Oberbefehlshaberin will mir nichts über die anderen verraten.«
    Natalie sah ihn an. »Und er macht das auch nicht, solange es dir nicht besser geht.«
    »Hör nicht auf die Souffleuse«, sagte Finnerty. »Wo sind die Burkes? Und der Marine, Lyons? Ich bin in der Höhle umgekippt, als …«
    »Tom Burke kam etwa zur selben Zeit aus dem Operationssaal wie du«, erwiderte Boulter. »Er hat einen Arm verloren. Seine Frau bekommt starke Beruhigungsmittel und wird wegen der hohen Quark-Zerfalls-Strahlung behandelt. Lyons wurde mit einem Militärhubschrauber ausgeflogen. Ich hab keine Ahnung, wo er ist.«
    Finnerty fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Und Gregor? Das Mädchen? Der Stein?«
    Boulters Miene wurde ernst. »Man hat sie noch nicht gefunden.«

14.20 Uhr
Tower-Kamm
Labyrinthhöhle
    Hinter Helen Greidel standen bewaffnete Soldaten, die den Eingang der provisorischen Straße zum Tower-Kamm bewachten. Das Geröll, das der Erdrutsch hinterlassen hatte, war hinter ihr im Bild zu sehen. Sie hielt eine Hand an den Kopfhörer, nickte und blickte in die Kamera.
    »Nachdem Ostkentucky zum zweiten Mal von einem überraschenden, gewaltigen Erdbeben erschüttert wurde, suchen die Soldaten in der Labyrinthhöhle immer noch verzweifelt nach Überlebenden«, begann sie. »Acht Personen, darunter sechs Mitarbeiter der Gewässerschutzbehörde, die während des Erdbebens mit einer Tunnelbohrmaschine arbeiteten, sind tot. Zwei Personen werden noch vermisst – Robert Gregor, einer der entflohenen Häftlinge, die sich im Höhleninneren verschanzt haben, und Alexandra ›Cricket‹ Burke, die Tochter des Artemis-Projektleiters Tom Burke und seiner Frau Whitney. Die Burkes und zwei weitere Personen wurden gestern am späten Abend geborgen, nachdem eine zweite Bohrmaschine von Helikoptern an Ort und Stelle gebracht worden war.
    Außer einigen wenigen Auskünften über die Gefangenen sind weder NASA noch Armee zu Stellungnahmen bereit«, fuhr Greidel fort. »Dies und die Tatsache, dass nach wie vor die höchste Sicherheitsstufe gilt, hat nicht nur bei den Medienvertretern die Frage aufgeworfen, was hier eigentlich los ist. Sogar Kongressabgeordnete verlangen inzwischen eine Untersuchung der Vorgänge. Die weitere Entwicklung …«
    Tief im Innern des Tower-Kamms watete Jeffrey Swain den Pluto River entlang, dessen Pegel sich in den vergangenen 32 Stunden bis auf Kniehöhe zurückgezogen hatte. Der Physiker trug einen strahlungssicheren weißen Anzug. Chester sowie fünf Soldaten, ähnlich ausgerüstet wie Swain, folgten ihm. Swain sah durch das Visier von Chesters Helm. Seinem Neffen lief der Schweiß von der Stirn, und er starrte mit verzweifelter Miene auf den Bildschirm des Sensors, den er wie einen Schild vor sich hertrug.
    »Schon was zu sehen?«, fragte Swain.
    Chester blieb stehen und hielt seinem Onkel den Bildschirm hin. »Nichts, was auch nur entfernt als Hinweis zu deuten ist«, sagte er.
    Und tatsächlich, das goldene Unendlichkeitssymbol schwamm reglos auf dem türkisfarbenen Hintergrund. Die mehrfarbige Balkenanzeige auf dem anderen Bildschirm, die das elektromagnetische Spektrum maß, war relativ flach. Nur ein einziger Balken – die Anzeige des Quark-Zerfalls – zeigte überhaupt einen Ausschlag.
    »Wenn du mich fragst, Onkel Jeff, kannst du den Stein vergessen«, sagte Chester.
    »Wir geben nicht auf«, erwiderte Swain. »Der Stein muss hier irgendwo sein, und wir werden ihn finden. Wir müssen ihn finden, sonst war alles umsonst. Hast du die Höhle dort oben vergessen? Ich wette, diese Metalle an den Wänden sind bisher unbekannte Elemente!«
    Swain und sein Neffe waren schon zweimal im Innern des Tower-Kamms gewesen, um die Erzumwandlungen in der Schamanenkatakombe zu untersuchen und den Stein zu finden. Bei diesem dritten Versuch hatten Hayes’ Soldaten Strickleitern mitgebracht, mit deren Hilfe sie durch den Spalt im Boden der Schamanenkatakombe 18 Meter tief in diesen Gang hinuntergeklettert waren. Sie waren in nördliche Richtung gegangen und folgten dem Flusslauf jetzt schon seit fast einer Stunde.
    »Ich kann mir vorstellen, wie du dich fühlst, Onkel Jeff«, erwiderte Chester. »So nah und doch so fern.«
    »Nicht nur das«, gab der Physiker zurück, der plötzlich sehr aufgebracht war. »Carson MacPherson war vielleicht ein Arschloch, aber er war mein
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