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66095: Thriller (German Edition)

66095: Thriller (German Edition)

Titel: 66095: Thriller (German Edition)
Autoren: Mark T. Sullivan
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kommst du zurecht?«, fragte sie.
    »Es geht jeden Tag ein bisschen besser«, antwortete er, lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und schmiegte sein Gesicht in ihre Hände.
    Whitney drückte ihm noch einen Kuss auf die Wange, dann ging sie in die Küche.

    Während Tom dasaß und lauschte, wie seine Frau in der Küche hantierte und im Kühlschrank herumkramte, dachte er wie so oft über alles nach, was in der Labyrinthhöhle geschehen war.
    In den Monaten nach Crickets Rettung hatte ein Team nach dem anderen unter der Leitung von Dr. Jeffrey Swain im geheimen Regierungsauftrag die Höhle unter dem Tower-Kamm aufgesucht. Alle waren überrascht von den spektakulären Erzadern in den wie mit Schlacke überzogenen Wänden der Schamanenkatakombe. Wie Swain vorhergesagt hatte, stellte sich heraus, dass sich dieses glänzende, wie vom Mondlicht durchwirkte Metall aus drei bis dahin unbekannten Elementen zusammensetzte, die ein höheres Atomgewicht aufwiesen als alle bisher auf der Erde vorgefundenen Stoffe.
    Die Autopsie von Robert Gregors Leiche ergab als Todesursache ein stumpfes Trauma nach dem Sturz in die Tiefe. Bei der gerichtsmedizinischen Untersuchung wurde ein abnormes Tumorwachstum der inneren Organe, besonders von Herz, Nieren und Leber, festgestellt sowie eine hohe Konzentration exotischer Schwermetalle in Gregors Rückenmark und Gehirn, die vermutlich zu Stoffwechselstörungen geführt und mit zu seiner geistigen Verwirrung beigetragen hatten.
    Nach eingehender Gewissensprüfung widersetzte sich Swain schließlich dem Wunsch der Regierung, die Existenz des Steins geheim zu halten, und trat mit einem Exklusivinterview mit Helen Greidel an die Öffentlichkeit. Lückenlos und wahrheitsgetreu erzählte er die Geschichte von Carson MacPhersons Tod und der Entdeckung der Supraleitfähigkeit bei Zimmertemperatur. Er wolle, so sagte er, mit sich ins Reine kommen, dem die Ehre geben, dem sie gebührt, und der Öffentlichkeit den wahren Grund darlegen, warum der Staat so viel Geld für weitere Mondflüge investierte.
    Infolge von Swains Enthüllungen erfüllte sich paradoxerweise auch Robert Gregors Wunsch: Er sollte als der Entdecker der Supraleiter bei Zimmertemperatur, des Quark-Zerfalls und der Elementumwandlung in die Geschichte eingehen. Das Time Magazine bezeichnete ihn in einer Titelgeschichte als »halb Einstein, halb Frankenstein«, als eine »brillante, problematische und tragische Gestalt, die die Licht- und Schattenseiten der modernen wissenschaftlichen Forschungen in einzigartiger Weise verkörperte«.
    Im Oktober wurde im Kongress in Washington eine Untersuchung des Falles durchgeführt. Die Burkes, Jeffrey Swain, Chester Norton, Jim Angelis, Mark Boulter und Damian Finnerty wurden als Zeugen vernommen. In den beiden Wochen der vom Fernsehen übertragenen Vernehmung kam die ganze Wahrheit ans Licht.
    Der Medienstar war Major William S. Lyons, der bei seinem Auftritt vor dem Untersuchungsausschuss in der blauen Uniform eines US-Marineoffiziers mit Schwert und weißen Handschuhen für Aufruhr sorgte. Lyons legte dar, dass er in das Gefängnis von Eddyville eingeschleust worden war, um Gregor im Auftrag des US-Präsidenten und unter Leitung des Chefs des US-Generalstabs zu überwachen. Beide betrachteten die Rückgewinnung der Mondgesteinsprobe Nr. 66095 als grundlegend wichtig für die Zukunft der technologischen und ökonomischen Sicherheit der Vereinigten Staaten.
    Lyons erklärte, die Wärter – Wilcox, Jarrett und Andrews – hätten für ihre Mitwirkung an der vorgetäuschten Flucht hohe Summen Bestechungsgeld erhalten. Alle drei hätten kugelsichere Westen getragen und Kapseln mit künstlichem Blut im Mund gehabt, als Lyons aufkreuzte und tat, als würde er sie erschießen. Der Sheriff, der sie »fand«, sei ebenfalls eingeweiht gewesen.
    Auf dem Höhepunkt seiner Vernehmung verteidigte Lyons sein Handeln und das Vorgehen der Regierung ruhig und gelassen gegen das intensive Kreuzverhör, in dem er der gezielten Freilassung gewalttätiger Häftlinge und der Schuld am Tod von LaValle Cox und Andy Swearingen bezichtigt wurde. Außerdem hielt man ihm vor, er hätte die Burkes besser schützen müssen.
    »Der Befehl, dem ich zu folgen hatte, war die Rückgewinnung des Steins«, gab Lyons zu Protokoll. »Zivile Opfer wurden von Anfang an billigend in Kauf genommen. Ich tat mein Möglichstes, um den Burkes zu helfen. Aber offen gestanden lautete mein Auftrag nicht, die Sicherheit und Unversehrtheit der
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