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66095: Thriller (German Edition)

66095: Thriller (German Edition)

Titel: 66095: Thriller (German Edition)
Autoren: Mark T. Sullivan
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Kollege, mit dem zusammen ich mehr als zwanzig Jahre lang geforscht habe. Wegen dieses Steins hat er sein Leben verloren. Zehn weitere Menschen starben wegen dieses Steins. Ein Mädchen, nicht viel jünger als du, hat ebenfalls wegen dieses Steins ihr Leben gelassen.«
    Chester blieb stehen und sah durch sein Visier seinen Onkel an. »Das ist alles, was dich wütend macht?«
    »Nein«, gab Swain zu. »Ich sage mir unablässig, dass ich aus wissenschaftlichen Gründen hier bin, Chester. Aber das stimmt nicht. In Wahrheit bin ich hier, weil unsere Regierung im Besitz eines Materials war, das alle unsere Energieprobleme auf einen Schlag hätte lösen können, und es dann verloren hat. Ich bin aus wirtschaftlichen, nicht aus wissenschaftlichen Gründen hier.«
    Der Physiker spürte, dass er sich immer mehr hineinsteigerte, fuhr jedoch ohne innezuhalten fort: »Hat diese Frau, Helen Greidel, der Öffentlichkeit diese Geschichte erzählen können? Nein? Und weißt du auch, warum? Weil die Regierung den Medien vorenthält, dass sie im Besitz eines Steins war, der Energie verstärken und Elemente verändern kann. Und dann hat sie ihn verloren. Es geht nur darum, das Gesicht zu wahren, diesen Stein wieder zu finden und dann zum Mond zu fliegen, um mehr von diesem Gestein zu finden. Und ich, Jeffrey Swain, der große Held, der die Supraleitfähigkeit bei Zimmertemperatur entdeckt hat, ich bin bei der ganzen Sache nur ein nützliches Werkzeug. Ein lächerlicher Held.«
    Er machte eine wegwerfende Geste.
    »Und wieso helfen wir ihnen dann?«, fragte Chester so leise, dass die Soldaten hinter ihnen es nicht hören konnten. »Warum hauen wir dann nicht ab und gehen nach Hause?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte der Physiker. »Vielleicht muss ich dieses Ding zu Gesicht bekommen, das Carson und all die anderen das Leben gekostet hat. Wenn ich den Stein mit eigenen Augen sehe, finde ich vielleicht meinen Frieden.«
    »Du wirst deinen Frieden finden«, sagte Chester und tätschelte seinem Onkel den Arm.
    Swain nickte traurig, während sich sein Neffe umdrehte und sich unter ein niedriges Gewölbe duckte. Chester blieb abrupt stehen und beugte sich zu dem Sensor hinunter. »Ich glaube, wir haben etwas«, sagte er und hielt seinem Onkel das Gerät hin. Das Unendlichkeitssymbol hatte angefangen, leicht zu pulsieren.
    Nebeneinander wateten der Physiker und sein Neffe durch das Wasser und leuchteten mit ihren Lampen an die Höhlendecke.
    »Hier ist es, Onkel Jeff«, sagte Chester. »Es ist …«
    Mitten im Satz hielt er inne und ließ seine Lampe über die Felsen entlang dem Flussufer gleiten. Swain leuchtete in dieselbe Richtung. Ihm stockte der Atem. Da lag Cricket, wie ein Kind auf der Seite, den Schleifsack auf Rücken und Bauch festgeschnallt, das rechte Bein in einem unnatürlichen Winkel von der Hüfte abgespreizt. Ein Stück von ihr entfernt lag Gregor.
    Chester lief voraus und ließ den Sensor auf den lehmigen Boden fallen. Swain folgte ihm und rief über die Schulter den Soldaten zu: »Wir haben sie! Das Mädchen! Gregor! Kommen Sie, schnell!«
    Sekunden später beugte sich einer der Soldaten, ein Sanitäter, zu Gregor hinunter und prüfte den Herzschlag. »Er ist tot.« Dann beugte er sich über Cricket, richtete sich auf und rief: »Das Mädchen lebt, aber wir müssen uns beeilen! Wir müssen sie hier so schnell wie möglich rausholen!«
    Der Sanitäter legte sofort Wärmekissen auf ihren Körper und wickelte sie in eine Teflondecke. Drei der Soldaten bauten eine Trage, auf der sie das Mädchen kurze Zeit später durch das klaffende Loch in die Schamanenkatakombe hinaufhievten. Zwei Soldaten blieben mit Swain und Chester zurück. Sie standen um den toten Robert Gregor herum.
    »Wie schade«, sagte Swain, und ein Gefühl von innerer Leere und zugleich Ehrfurcht überkam ihn. »Wie schade um dieses Talent. Er war ein viel versprechender Physiker. Er hätte die Welt verändern können.«
    Dann sah er Chester an. »Ist er hier? Der Stein?«
    Sein Neffe schaute sich um, bis er schließlich den Sensor im Lehm entdeckte und ihn aufhob. Das Unendlichkeitssymbol rührte sich nicht. »Es zeigt keinen Ausschlag mehr an, Onkel«, sagte er. »War wohl Fehlanzeige.«
    Swain sah in die Richtung, in die die Soldaten mit Cricket verschwunden waren. »Ja«, sagte er. »Fehlanzeige.«

18. Juni 2008
21.30 Uhr
Valley Lane 14
Tarrington, Kentucky
    »Und morgen Abend lesen wir an der Stelle weiter, wo wir aufgehört haben«, sagte Whitney,
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