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6. Die Rinucci Brüder: Neapel sehen und sich verlieben

6. Die Rinucci Brüder: Neapel sehen und sich verlieben

Titel: 6. Die Rinucci Brüder: Neapel sehen und sich verlieben
Autoren: Lucy Gordon
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ich falsch gemacht hatte. Ich wusste nur, dass die Wärme und die Sicherheit aus meinem Leben verschwunden waren, und empfand eine entsetzliche Leere.“

„Das muss furchtbar gewesen sein für dich“, sagte sie mitfühlend.
    „Erst viel später erfuhr ich, dass es nicht meine Schuld war. Er war wütend, weil er herausgefunden hatte, dass er nicht mein Vater war. Für mich machte das keinen Unterschied. Seine Worte haben sich mir unauslöschlich eingeprägt, und jedes Mal, wenn ich jemanden ‚Verschwinde!‘ rufen höre, kann ich es kaum ertragen. Selbst wenn in einem Fernsehfilm jemand aufgefordert wird zu verschwinden, löst es bei mir heftige Reaktionen aus. Ich bin dann stundenlang deprimiert. Bisher wusste ich nie warum, jetzt ist es mir klar.“
    „Du wirst bestimmt nicht oft aufgefordert zu verschwinden, oder?“
    Er lachte leise auf. „Oh, ich kenne da eine junge Frau, die so entschlossen war, mich loszuwerden, dass sie mich gar nicht schnell genug hinausbefördern konnte.“
    „Das muss eine sehr dumme Frau sein“, erwiderte Celia, ehe sie sich neben ihn legte und ihn umarmte.
    „Im Gegenteil, sie ist sehr gescheit. Nachdem ich den ersten Schock überwunden hatte, musste ich ihr insgeheim recht geben. Ich war schon immer ungeduldig und wollte meinen Willen durchsetzen, niemand hat mich gebremst. Erst als du mir dieselben Worte ins Gesicht geschrien hast, wurde es wirklich schlimm, weil ich im Begriff war, dich zu verlieren. Alles, was mir so wichtig war, deine Liebe, deine Wärme und die Sicherheit, die ich bei dir fand, wurden mir weggenommen. Ich kam mir einsam und verlassen vor. Heute Abend im Krankenhaus kehrten die Erinnerungen zurück, ich wusste plötzlich wieder, was damals passiert ist.“
    „Und wie geht es weiter?“, fragte sie besorgt.
    „Jetzt ist alles in Ordnung, ich kann mich mit dem traumatischen Erlebnis auseinandersetzen. Aber ich werde nie handzahm und pflegeleicht sein“, warnte er sie.
    „Ja, das weiß ich.“ Lachend schmiegte sie sich an ihn. „Du kennst mich ja, ich liebe die Gefahr.“ „Wünschst du dir etwa keinen handzahmen, pflegeleichten Mann?“
    „Der wäre mir viel zu langweilig.“
    Er streckte die Hand nach ihr aus. „Warum liegst du eigentlich auf der Bettdecke?“
    Sie schlüpfte darunter. „Besser so?“
    „Du hast zu viel an.“
    „Du auch.“
    Das Problem war rasch gelöst. Sie konnten es kaum erwarten, ihre nackten Körper zu spüren, und verloren keine Zeit, die Erfüllung zu finden, nach der sie sich gesehnt hatten.
    Celia hatte das Gefühl, einen ganz anderen Mann in den Armen zu halten. Sie spürte, dass die Schatten der Vergangenheit sich aufzulösen begannen, das verriet ihr sein ganzes Verhalten. Aber sie wusste auch, dass er sie brauchen würde, um das, was ihn belastete und bedrückte, vollends zu überwinden.
    Als sie später eng umschlungen, erschöpft und zufrieden nebeneinanderlagen, sagte sie: „Gut, dass Toni hinter uns her ins Krankenhaus gefahren ist.“
    „Er lässt meine Mutter doch sowieso keine Sekunde aus den Augen, deshalb wundert mich das gar nicht.“ Nach kurzem Zögern fügte er hinzu: „Schade, dass ich nie erfahren werde, ob du mir auch mit den Blicken folgen würdest.“
    „Das tue ich doch die ganze Zeit. Du musst nur richtig hinschauen, dann merkst du es“, entgegnete sie.
    Bei ihrer Ankunft im Krankenhaus am nächsten Morgen erhielten sie die traurige Nachricht, dass Lisa gestorben war.
    „Sie ist vor ungefähr einer Stunde eingeschlafen“, berichtete Franco schmerzerfüllt. „Sie war bis zuletzt bei vollem Bewusstsein, und ich konnte ihr sagen, wie sehr ich sie geliebt habe.“
    „Sie hatte eigentlich keinen Grund, an deiner Liebe zu zweifeln“, meinte Hope sanft. „Ich glaube, das hat sie tief in ihrem Innern immer gewusst. Ihr wart so lange zusammen, beinahe vierzig Jahre.“ Vor vielen, vielen Jahren, als sie noch jung und voller Träume waren, waren sie sich begegnet und hatten sich ineinander verliebt. Aber ihre Liebe hatte keine Chance gehabt, denn Lisa war Francos einzige große Liebe gewesen.

Als sie später das Krankenhaus verließen, nahm Della Celia am Arm, sodass Francesco sich um seine Eltern kümmern konnte.
    „Für sein Alter ist Franco sehr attraktiv. Immerhin ist er in den Sechzigern. Als junger Mann muss er blendend ausgesehen haben. Toni sieht auch gut aus, doch eine so attraktive Erscheinung war er sicher nicht“, meinte Della.
    „Das Äußere eines Mannes ist nicht
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