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50 - Schatten über Kregen

50 - Schatten über Kregen

Titel: 50 - Schatten über Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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zersplitterter Eindrücke entgegen.
    Das Schiff schien uns entgegenzuspringen, so schnell war unser Sturzflug. Ein flüchtiger Blick zurück zeigte mir, daß sich Seg in seiner taktischen Einschätzung der Situation in einem Punkt geirrt hatte; es betraf eine menschliche Eigenart. Er hatte behauptet, die drei Voller würden sich um die anderen beiden Argenter kümmern. Aber die an Bord befindlichen Frauen und Männer wußten nur zu gut, wer sich auf der Pinke Lilie befand. Wie ich erwartet hatte, rasten zwei der Flieger auf die Segelschiffe zu. Einer hingegen schlug unseren Kurs ein.
    O ja, bei Zair! Unsere grimmigen Krieger ließen nicht zu, daß ihre Freunde und Befehlshaber ohne Unterstützung in den Kampf gingen.
    Seg nickte knapp. »Ja, das habe ich erwartet.«
    Inch lachte. »Bei allen Flaggen, das Kommando führt Alten Schongar.«
    »Ein prächtiger Bursche.« Nath Javed fällte sein Urteil aus ganzem Herzen. »Er weiß, wie man ordentlich zuschlägt.« Und weil er nun einmal so war, wie er war, fügte er hinzu: »Zweifellos!«
    Dieser allesumfassende Blick zurück hatte mir verraten, daß sich der Himmel mit dunklen brodelnden Wolken zuzog. Die mausgrauen Massen deckten ein Leichentuch über die hinter uns befindliche See. Sie versahen den hellen kregischen Nachmittag mit einem ungesunden, bedrohlichen Frösteln.
    Ein letzter, flüchtiger Blick in die Höhe vor der Landung zeigte, daß die drei Sklavenvoller der Shanks noch immer dort schwebten. Offensichtlich waren sie unschlüssig, wie sie auf den Angriff der schnellen pazianischen Flugboote reagieren sollten. Schlechtes Cess für sie alle!
    Pinke Lilie krachte schwer auf die dicken Decksplanken des Argenters und zerbrach dabei den Hauptmast, der in einer zerstörerischen Flut zerberstenden Holzes und wild um sich peitschenden Takelwerks umstürzte. Wir sprangen über die Reling wie Leems, die sich am Wasserloch auf ihre Beute stürzen. Die Shanks stellten sich uns entgegen. O ja, die Fischköpfe von der anderen Seite der Welt hatten Mut. Sie würden kämpfen. Wir mußten sie ohne Mitleid oder Zögern niederkämpfen. Das war die Pflicht, die uns, den Brüdern der Krovere von Iztar, auferlegt worden war.
    Der Argenter segelte weiter, wurde jedoch langsamer, als der über Bord gegangene und noch immer in seinem Netz aus Takelwerk eingesponnene Hauptmast wie eine Bremse wirkte. Das Deck unter unseren Füßen fühlte sich hart an. Das Zwielicht der Sturmwolken raubte den Klingen das Funkeln. Der Stahl sah grau aus, scharf geschliffen, um Leiber aufzuschlitzen und Köpfe abzuschlagen. »Ishtish! Ishtish!« kreischten die Shanks.
    Ein wildes »Iztar!« hallte durch die Luft, dann trafen wir auf sie.
    Sie waren uns in der Anzahl überlegen. Das hatten wir erwartet.
    Die Fischköpfe wissen, wie man kämpfen muß. Normalerweise reicht schon ihr Name, um Burschen, die kein Stahl im Rückgrat haben, in die Flucht zu jagen. Dieser Haufen hier hatte das Pech, gegen die tapferen Jungs in meiner Begleitung antreten zu müssen. Schreie ertönten. Blut spritzte. Schwerter stießen in den kurzen tödlichen Stößen des Nahkampfs zu. Die Dreizacke der Shanks zielten nach unseren Eingeweiden oder Hälsen und wurden von gutem vallianischen Stahl pariert.
    Und während der ganzen Zeit übertönte das schreckliche Stöhnen der unter Deck angeketteten Sklaven den Kampflärm.
    Wenn überhaupt, so trieb dieser Laut der Qual unsere Klingen zu schnelleren Hieben und unsere Muskeln zu wilderen Angriffen an. Der Kampf wogte über das Deck. Wir hielten sie in Schach, konnten aber wegen ihrer größeren Anzahl keinen Vorteil erringen. Nun gut! Bei Kurins Klinge! Wenn sie uns zahlenmäßig überlegen waren, mußten wir ihre Reihen eben lichten und so das Ungleichgewicht zerstören.
    Kalte, unpersönliche Worte für Kampf, Blut und Tod!
    Über dem blutverschmierten Deck breitete der Tod seine dunklen Schwingen aus. Seine Gefährtin, die Vernichtung, ging mit jedem Hieb einer Klinge ihrem blutigen Handwerk nach. Wir kämpften, und das Tageslicht verdüsterte sich immer mehr. Die Pracht der Sonnen von Scorpio schwand und starb, als die Sturmwolken unausweichlich näher kamen.
    Der erste Regen benetzte das Deck. Der sichere Stand wurde trügerisch. Ein sauberer Rückhandschlag, der auf den schuppigen Kopf eines Fischgesichts zielte, das seinen Dreizack nach mir stieß, ging fehl, als ich ausrutschte. Die Bewegungen des Argenters im Wasser, die von dem über Bord gegangenen Hauptmast behindert
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