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50 - Schatten über Kregen

50 - Schatten über Kregen

Titel: 50 - Schatten über Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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aus.
    »Shanks!«

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    »Shanks!«
    Der Name allein reichte aus, um die Herzen der einfachen Leute von Paz mit Schrecken zu erfüllen. Und um die Wahrheit zu sagen, bei Krun, es gab viele ergraute Veteranen, die in Kriegen gekämpft und ihre Narben davongetragen hatten, die lieber gegen jeden anderen Gegner angetreten wären als gegen die Shanks. Die Fischköpfe von der anderen Seite der Welt waren in jeder Hinsicht weitaus schlimmer als selbst die Katakis.
    Die aufeinander zustrebenden Streitkräfte schienen die gleiche Stärke zu haben. Jeder Befehlshaber, der auch nur einen Funken Verstand sein eigen nannte, wüßte es zu schätzen, wenn er den Shanks bei Kampfbeginn mindestens zwei zu eins überlegen wäre.
    Zim und Genodras schickten noch immer ihr strömendes, freundliches rubinrotes und jadegrünes Licht über das Meer. Hoch oben trieben weiß und flockig Wolken vorbei. Möwen kreisten auf gekrümmten Schwingen und stießen ihre krächzenden Schreie aus. Die Welt Kregens nahm weiterhin ihren Lauf.
    Doch ich verspürte nun eine Kälte, als griffen die Eisgletscher von Sicce nach mir und nähmen mich in ihre frostige Umarmung.
    »Seht euch die drei an!« stieß Seg hervor. Das brachte mich in die Realität zurück; ich konzentrierte mich auf das vor uns Liegende – und in eine Herrelldrinische Hölle mit allen kränklichen Gedanken!
    Die Voller der Fischköpfe rasten über die Argenter hinweg und hielten geradewegs auf unsere Streitmacht zu, dunkel, mächtig und unheilverkündend. Doch drei Flieger blieben zurück und setzten zur Landung an. Sie waren offensichtlich von anderer Bauweise, viel massiger und mit einer Menge Stauraum zwischen den Decks versehen.
    Bei den schleimverklebten Nasenlöchern und den herabbaumelnden, verfaulenden Augäpfeln Makki-Grodnos! Mir war sofort klar, was sie darstellten und was sie vorhatten.
    Es waren Sklavenvoller. Der teuflische Plan war enthüllt. Die Katakis trieben die Sklaven zusammen und übergaben sie dann den Shanks, die die Küsten mieden und sich so einer möglichen Entdeckung entzogen. Jetzt landeten sie, um ihre Frachträume mit den Erbarmungswürdigen zu füllen, die die Peitschenschwänze für sie eingefangen hatten.
    »Jetzt schulde ich dir Gold.« Seg sah wütend aus. Doch der finstere Ausdruck in seinem Gesicht kam nicht dadurch zustande, daß er unsere kleine Wette verloren hatte. Nein, wie wir alle durchschaute er jetzt den teuflischen Plan und seine Bedeutung.
    Mit beherrschten Bewegungen drehte ich mich um und sah zurück. Die Streitmacht der Flugboote raste wie von einem Hurrikan angetrieben heran. Die beiden Himmelsschiffe hielten direkt auf die Hauptmacht der Shanks zu. An Bord der kleinen Armada befanden sich Männer und Frauen, die etwas von Politik und Kriegskunst verstanden – und von den Fischgesichtern. Als mir dieser Gedanke durch den Kopf ging, stießen drei schnelle Voller in einer schrägen langen Flugbahn auf die drei Sklavenargenter herab.
    »Dein Gold ist sicher, Seg.« Die Worte kamen, ich gebe es zu, wie ein Knurren heraus. »Opaz sei dafür gedankt.«
    Ich fuhr herum und warf Seg einen prüfenden Blick zu. Als Großmeister der Krovere führte Seg Segutorio den Orden unabhängig von meinem Einfluß. Er holte Rat ein und traf dann eine Entscheidung. Die beiden Luftflotten näherten sich einander. Die Zeit lief ab. Die Entscheidung lag nun bei Seg.
    Bei Krun, keine Frage, was ich tun würde. Die Ankunft unserer Hauptstreitmacht hatte alles verändert. Mein Glaube an meinen Klingengefährten hatte nie in Frage gestanden. Schließlich handelte es sich um Seg Segutorio, den meiner Meinung nach besten Bogenschützen zweier Welten.
    Als er sprach, hatte seine Stimme einen harten, stählernen Unterton.
    »Die Bruderschaft ist gerettet. Jetzt, da ihre verdammten Kunden über ihnen kreisen, werden sich die Katakis nicht mehr ihrer Handelsware entledigen. Wir gehen auf den Argenter nieder, der am weitesten von uns entfernt ist. Die herbeieilenden Jungs können sich um die anderen beiden kümmern. Zena Iztar ist meine Zeugin, dafür ist jetzt genug Zeit!« Er wandte sich Rollo zu. »Bring uns hinunter!«
    Wir stürzten durch die dünne Luft, direkt auf unser Ziel zu. Der gute alte Seg Segutorio!
    Fahrtwind raste vorbei. Die Flaggen zeigten so steif nach hinten wie gestärktes Leinen. Das Sklavenschiff wurde größer. Das Glitzern der See, der Schlag der Wellen, die zerfetzten Wolken – das alles stürzte uns in einem Kaleidoskop
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