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50 - Schatten über Kregen

50 - Schatten über Kregen

Titel: 50 - Schatten über Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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ein neues und begeistertes Mitglied der Krovere von Iztar. Nun war er tot.
    Drei weitere Peitschenschwänze landeten in ihrer persönlichen Hölle, bevor ich mich wieder richtig unter Kontrolle hatte. Ich schüttelte Blut von der Krozair-Klinge. Mein Atem ging keuchend, der Geruch der See und der Gestank vergossenen Blutes verschmolzen zu einem übelkeiterregenden Miasma. Die ganze Zeit über stießen die Menschen, die zu einem Sklavendasein verdammt gewesen waren, herzzerreißende Schreie aus.
    Ein paar von ihnen versuchten zu helfen und ergriffen ihre Ketten oder von getöteten Jibrfarils aufgehobene Waffen. Die Plötzlichkeit unseres Angriffs hatte uns gut gedient. Nun mußten wir mühsam Terrain erobern, während sich unsere geringe Anzahl bemerkbar machte. Wenn uns noch mehr von den Bauern hülfen ... Aber selbst auf Kregen, das, wie Opaz weiß, barbarisch genug ist, haben normale Menschen nicht die Angewohnheit, zu den Schwertern zu greifen und zu kämpfen. Obwohl es manchmal schon den Anschein hat, als sei jede der Stunden, die Opaz der Welt schenkt, nur von Kämpfen und Schlachten erfüllt.
    Ein schneller Blick zurück zu den Bäumen zeigte eine Gestalt, die sich bereits am Fuß des Abhangs befand und über den Sand auf uns zugaloppierte. Guter alter Seg!
    Auch Inch war in Aktion, wie der Anblick eines unglaublich großen Burschen zeigte, der eine langstielige Axt in tödlichen Kreisen umherwirbeln ließ. Guter alter Inch! Und wie erwartet hallte der dröhnende Ruf »Hieb-und-Stich!« durch die Luft und übertönte den Kampfeslärm. Der gute alte Nath Javed, der als alter Hieb-und-Stich bekannt war.
    Alle Brüder der KRVI schlugen zu und streckten die Gottlosen nieder. Die traurig anzusehenden Reihen von Sklaven lagen zitternd in ihren Ketten am Boden, der Blick ihrer Augen erinnerte an geronnene Milch. Alle bis auf die wenigen Ausnahmen, die den Peitschenschwänzen das Eisen um die Hälse legten und dabei den tödlichen Stich der an den Schwänzen befestigten Dolche riskierten.
    Ich sah mich nach dem nächsten Gegner um. Seg schloß zu mir auf, das Schwert in der Faust.
    »Noch welche übrig?«
    Andere Brüder blickten sich mit blutigen Klingen um. Die Sklaven jammerten ihren Chor der Qual. Die einzigen Katakis, die zu sehen waren, lagen in ihrem eigenen Blut im Sand.
    Mir kam der Gedanke, daß es vielleicht die Rechtschaffenheit unseres Vorhabens gewesen war, die uns einen Sieg gebracht hatte, mit dem in dieser Form keiner gerechnet hätte, aber ich sprach ihn nicht aus. Wir hatten diesen Kampf gewonnen, das schon. Doch wir hatten zwei Tote zu beklagen, Nath Arumsted und Ornol den Strengen. Wir waren mit oberflächlichen Wunden und Prellungen übersät, nannten aber unsere Haut noch unser eigen, wofür wir Opaz dankten!
    Seg lenkte seine Zorca zur Seite. »Die Schiffe.«
    »Aye.«
    Die drei Argenter setzten die Segel. Die Leinwand entrollte sich und wurde durchaus flink und mit dem nötigen Geschick festgemacht, doch meinem alten Seemannsblick fiel dabei eine unerklärliche Verzögerung auf. Merkwürdig.
    Die Ruderboote, in denen man die Sklaven zu den dickbäuchigen Transporten geschafft hatte, lagen am Strand. Mit ihnen würden wir die Sklavenschiffe niemals erreichen. Dafür würde schon die frische Brise sorgen.
    »Die verdammten Peitschenschwänze«, sagte Inch und säuberte methodisch die Axt. »Die machen sich nicht einmal die Mühe und sehen nach, ob einige ihrer Kameraden noch am Leben sind.«
    »Oh, die haben bestimmt ein Spionierglas auf uns gerichtet«, sagte Rolan Ledwidge und lenkte seine Zorca herum. Rolan, eine flinke, nützliche alte Klette von einem Mann, hatte viele Perioden in der vallianischen Marine gedient. »Es mögen opazverfluchte Sklavenhändler sein. Aber sie sind nicht dumm, nein, das nicht, bei Corg!«
    »Aye.« Seg zog am Zügel seiner Zorca. »Am besten kehren wir zu unserem Flieger zurück.«
    Bevor wir zu unserem Voller aufbrachen, befreiten wir einige Sklaven mit Schlüsseln, die wir bei den blutüberströmten Leichen der Katakis entdeckt hatten. Die würden dann den Rest der überglücklichen und dankbaren Leute befreien.
    Die nötigen Vorbereitungen für unsere Toten würden später getroffen werden. Jetzt hatten wir eine dringendere Sache zum Abschluß zu bringen.
    Der Voller stand noch dort zwischen den Bäumen, wo wir gelandet waren. Rollo der Läufer – der mittlerweile gar nicht mehr so jung war, bei Krun! – war an Bord geblieben, um den Kontakt
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