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50 Rituale für das Leben

Titel: 50 Rituale für das Leben
Autoren: Anselm Gruen
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über der Brust gekreuzten Hände kann nicht nur das Geheimnis der Geburt Jesu in Leib und Seele tiefer spüren lassen, sie vermag auch das innere Gestimmtsein und die Selbstwahrnehmung zu verwandeln und das Herz mit Licht und Liebe zu erfüllen.
37. GEBURTSTAGE
    Jeder von uns feiert Geburtstag. Aber viele sind nicht mehr zufrieden mit der Art und den Formen, wie er üblicherweise gefeiert wird.
    Ein gemeinsames Mahl ist eine gute Gelegenheit, um die Gemeinschaft mit anderen zu erfahren, aber gutes Essen allein ist zu wenig, um das Geheimnis unseres Lebens auszudrücken. Durch Rituale können Gefühle ausgedrückt werden, die sonst nie Ausdruck finden. Wenn Sie selbst Geburtstag feiern, überlegen Sie sich, was der richtige Rahmen sein könnte, in dem Gefühle ausgedrückt werden können.
    Warten Sie nicht auf andere. Fangen Sie selbst an, an Ihrem Geburtstag den Menschen zu danken, denen sie viel verdanken. Dann öffnen Sie auch die Herzen der Menschen, die Sie zu Ihrem Geburtstag eingeladen haben. Und sie werden Ihnen nicht nur Oberflächliches sagen, sondern das, was sie im Herzen spüren.
    Wenn Sie den Geburtstag eines lieben Menschen feiern, dann überlegen Sie sich, welches Ritual Sie einbringen wollen. Wenn meine Mutter Geburtstag hatte, kamen alle Geschwister zusammen. Ich hielt viele Jahre bei dieser Gelegenheit eine kleine Ansprache. Doch dann spürte ich Unzufriedenheit in mir. So dachte ich mir jedes Jahr ein anderes Ritual aus. In einem Jahr lud ich meine Geschwister ein, zu erzählen, was sie von der Mutter gelernt und für ihr Leben mitgenommen hatten. In einem anderen Jahr sangen wir gemeinsam ein Lied: «Du bist gesegnet. Ein Segen bist du.» Dabei legte jeder der Mutter die Hände still auf den Kopf. In diesem Ritual war vielZärtlichkeit und Liebe. Es hat nicht nur meiner alten Mutter, es hat allen ihren Kindern gutgetan. Rituale vertiefen die Beziehungen. Sie sind eine Chance, sich näherzukommen und das Geheimnis unseres Lebens zu feiern.
    Es gibt natürlich Familien, in denen Rituale etwas Ungewohntes sind, in denen sie vielleicht sogar lächerlich gemacht werden. Da ist es schwer, am Geburtstag geeignete Formen zu finden. Rituale können kaputte Beziehungen natürlich nicht heilen. Aber sie können Bewegung in erstarrte Beziehungen bringen. Und sie können die verdrängten und versteckten Gefühle wieder zum Vorschein bringen. Es muss immer eine Hemmschwelle überwunden werden, um eine Gruppe zu einem Ritual einzuladen. Aber wenn wir diese Schwelle erst einmal überwunden haben und wenn wirklich alle mitmachen, entsteht oft eine Dichte und Intimität, die alle tief berührt. Überlegen Sie also, wenn Sie den Geburtstag Ihres Vaters oder Ihrer Mutter feiern, welches Ritual Sie feiern möchten.
    Es ist gut, auch bei Geburtstagsfesten mit einem Symbol zu arbeiten. Verzieren Sie eine Kerze mit Symbolen, die etwas vom Wesen des Vaters oder der Mutter ausdrücken. Und überreichen Sie diese Kerze, indem Sie die Symbole erklären.
    Jemand hat zu seinem siebzigsten Geburtstag seinen Gästen etwa eine Plakette an die Kleidung gesteckt, auf der stand: «Das Leben ist schön.» Er gab damit zu verstehen, dass sein Leben trotz aller Probleme, die auch er gehabt hatte, insgesamt ein glückliches Leben war, und er lud die anderen mit diesem Ritual ein, an dieser Zustimmung zum Dasein teilzuhaben. Es gibt viele kreative und positive Symbole, die etwas aussagen können, was mit Worten allein nicht gelingt.
    Wenn Sie für sich selbst Ihren Geburtstag feiern möchten, dann nehmen Sie sich alte Bilder aus Ihrer Kinderzeit herausund schauen Sie sie an. Sie entdecken auf den Bildern Ihre eigene Lebendigkeit und Fröhlichkeit, das unbeschwerte und unverfälschte Bild, das Gott sich von Ihnen gemacht hat. So kommen Sie mit Ihrer eigenen Geburt und Ihrem eigenen Kern in Berührung. Sie erleben eine neue Geburt. Und die Bilder werden in Ihnen Dankbarkeit hervorrufen für all die Jahre, die Sie bis jetzt erlebt haben.
38. NAMENSTAGE
    Du trägst deinen Namen nicht zufällig. Die Eltern haben ihn bewusst für dich ausgesucht. Sie haben dich mit diesem Namen gerufen. Dein Name ist wie ein Motto für dein Leben, wie ein Programm für dich. Er ist wie eine Gestalt, in die du hineinwachsen kannst, durch die du zu deinem eigenen Urbild gelangst, dem Bild, das Gott sich von dir gemacht hast. Wenn du Namenstag feierst, dann versuche etwas über deinen Namenspatron in Erfahrung zu bringen. Schau in einem Heiligenlexikon nach, was
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