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5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition)

5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition)

Titel: 5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition)
Autoren: e-book LYX
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folgte es ihm, und Hades war bereits versucht, das Tier seinem endgültigen Ende zuzuführen, als es vor ihm auf der Armlehne seines Thrones landete.
    Hades sah verwirrt auf das kleine Tier herab. Der Schmetterling war keines der Tiere, die sonst in Elysion herumschwirrten. Hades wusste nur von einer Göttin, die sich um die kleinen Wesen kümmerte, doch was Psyche von ihm wollte, war ihm ein Rätsel.
    Er streckte die Hand nach dem Schmetterling aus, der bereitwillig auf Hades’ Handfläche landete und ihm einen Brief überreichte. Mit einem weiteren Flug um den Kopf des Gottes verabschiedete sich das Tier.
    Samstag, 28. Mai, 20.00 Uhr
    570, Prince Ave.
    Athens, Georgia, USA
    Dort wirst du Persephone finden.
    Psyche
    Hades hielt das kleine Stück Papier in seiner Hand, als wäre es das Kostbarste, was er je gesehen hatte. Zu wissen, wo Persephone war, dass er sie in wenigen Menschentagen wiedersehen würde … Für einen Moment schloss er die Augen und atmete tief durch.
    Es kostete ihn alle Mühe, sich nicht sofort zu der von Psyche genannten Adresse aufzumachen. Er wusste, dass Persephone ihrer Freundin Psyche vertraute. Um seiner Geliebten willen war er bereit, dies auch zu tun.
    ***
    Corrie rieb sich die schweißnassen Hände zum wiederholten Male an ihrer Jeans ab. Sie wusste selbst nicht, wieso sie so nervös war. Es war schließlich nicht so, als wäre sie zum ersten Mal auf einer Party. Sie wünschte, sie könnte sich an die anderen Male erinnern. Automatisch fuhr ihre Hand zur Kette, um mit dem Anhänger zu spielen, doch diese lag zu Hause unter ihrem Kopfkissen.
    Enids Tipp hatte tatsächlich geholfen und ihre Kopfschmerzen und die Verspannungen im Nacken gemildert. Doch so nervös, wie Corrie in diesem Moment war, hätte sie die Kette gerne dabeigehabt, und sei es auch nur, um sich an ihr festzuhalten.
    Sie spürte, wie sich ihre Nackenhärchen aufstellten und ihr Herz plötzlich schneller schlug. In diesem Moment rief Enid ihren Namen. Corrie drehte sich langsam zu ihrer Freundin um und erstarrte, als sie den Mann erblickte, den Enid am Arm in das Wohnzimmer führte. Enid hatte ganz vergessen zu erwähnen, wie gut ihr Bekannter aussah. Er war groß und breitschultrig, trug das schwarze Haar etwas länger als das, was man anständig nennen würde. Seine Gesichtszüge wirkten, als sei eine Marmorstatue zum Leben erwacht. Graue Augen und schmale Lippen gaben ihm einen kalten, ja arroganten Touch. Doch Corrie konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass dieser Eindruck trog.
    »Corrie?«
    Erst als Enid und der Fremde direkt vor ihr standen, fand Corrie ihre Stimme wieder.
    »Entschuldige, ich war ganz in Gedanken«, sagte sie und lächelte verlegen. Sie konnte spüren, wie das Blut ihr in die Wangen schoss. Ein wunderbarer erster Eindruck , dachte sie und hätte sich am liebsten einen Tritt verpasst. Das Grinsen, das Enid zu unterdrücken versuchte, entging ihr keineswegs.
    »Corrie, darf ich dir einen Bekannten von mir vorstellen? Das ist … «
    »Aides«, unterbrach der Fremde Enid und streckte Corrie die Hand entgegen, die sie automatisch ergriff. Sie zuckte leicht zusammen, als habe sie einen leichten elektrischen Schlag durch die Berührung bekommen. Überrascht sah sie Enids Bekannten an, doch dieser schien nichts dergleichen gespürt zu haben. Er hielt noch immer ihre Hand und ließ sie erst los, als Corrie sie langsam zurückzog.
    »Ich lasse euch beide dann mal kurz allein. Ich muss Sammy davon abhalten, die ganzen Chips allein zu essen.« Enid verabschiedete sich mit einem Augenzwinkern in Corries Richtung, und ehe sie ihre Freundin zurückrufen konnte, war diese auch schon auf dem Weg zur anderen Seite des Wohnzimmers.
    Corrie biss sich nervös auf die Unterlippe, während sie nach einem Gesprächsthema suchte. Worüber redete man mit einem Mann, den man gerade erst kennengelernt hatte? Und worüber sprach man besser nicht? Vielleicht hätte sie darüber vorher noch einmal mit Enid sprechen sollen.
    »Mache ich Sie nervös?«
    Corrie schreckte aus ihren Gedanken auf und starrte Aides mit großen Augen an.
    »Nein … nein«, stotterte sie, während sie in seine Augen sah. Diese Augen … diese steingrauen Augen … Sie hätte den ganzen Abend damit verbringen können, ihm in die Augen zu sehen, und konnte sich selbst nicht erklären, wieso. Irgendetwas an ihm war ihr seltsam vertraut.
    »Ich weiß, das klingt jetzt verrückt … aber … kennen wir uns von irgendwoher?« Corrie spürte, wie ihr
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