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5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition)

5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition)

Titel: 5 Jahre - 5 Geschichten: Die besten Storys aus dem LYX-Schreibwettbewerb (German Edition)
Autoren: e-book LYX
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wieder keine Minute aus den Augen lassen.
    Als es an der Tür klingelte, raffte Corrie sich auf und öffnete.
    »Guten Morgen, Sonnenschein.«
    Corrie blinzelte ihrer Freundin Enid erst ein paar Mal entgegen, ehe sie zu einer Erwiderung in der Lage war. »Erkläre mir doch bitte endlich, wie man zu solch unmöglichen Zeiten so guter Laune sein kann.«
    Enid lachte und umarmte Corrie zur Begrüßung, während sie mit dem linken Fuß die Tür hinter sich zuzog und ins Schloss fallen ließ.
    »Das macht die Liebe«, lachte Enid und zog Corrie an der Hand hinter sich her in die Küche.
    »Rieche ich da Kaffee? Ich bin mal so unverschämt und nehm mir eine Tasse, ja?« Noch bevor Corrie überhaupt die Chance gehabt hätte, ihr zu antworten, wirbelte Enid bereits in der Küche umher.
    »Na komm, setz dich. Es ist Zeit für ein wenig Kaffeeklatsch unter Freundinnen. Oder ist Demi zu Hause?« Enid verzog das Gesicht, und erst, als Corrie ihr mit einem Kopfschütteln zu verstehen gab, dass ihre Mutter nicht da war, hellten sich ihre blauen Augen wieder auf und das Lächeln kehrte zurück.
    »Sehr gut.«
    Corrie ließ sich langsam auf ihren Stuhl sinken und beobachtete fasziniert, mit welchem Genuss Enid ihren Kaffee trinken konnte. Ihre eigene noch fast volle Tasse schob sie zur Seite, als der Geruch ihr Magenschmerzen bereitete. Die Bewegung mit dem Arm ließ einen unangenehmen Stich geradewegs bis zu ihrem Nacken hinauflaufen, und Corrie verzog vor Schmerzen das Gesicht.
    »Ist alles in Ordnung?« Enid stellte ihre Tasse auf den Tisch und sah Corrie eindringlich an, als diese bereits anfing, den Kopf zu schütteln.
    »Ja, nein, es ist nichts. Ich habe nur diese lästigen Kopfschmerzen, und mein Nacken ist seit ein paar Tagen verspannt.«
    »Mhm.« Enid beobachtete Corries Gesicht noch eine Weile, ehe sie sich scheinbar geschlagen gab. Als ihr Blick aber auf die Kette um Corries Hals fiel, zog sie die Brauen zusammen.
    »Seit wann hast du die denn?« Sie griff nach dem Anhänger und fuhr mit dem Daumen vorsichtig darüber. Corrie konnte sich nicht helfen, es wirkte, als habe ihre Freundin Angst vor der Kette. Aber das war einfach nur Unsinn. Sie hatte wohl wirklich zu wenig geschlafen.
    »Meine Mutter hat sie mir als Talisman gegeben«, erklärte sie schulterzuckend. Enid wog den Anhänger nachdenklich in ihrer Hand, ehe sie ihren Blick wieder zu Corries Gesicht erhob.
    »Der ist ganz schön schwer. Vielleicht kommen deine Beschwerden ja daher. Trägst du ihn immer?«
    Als Corrie die Frage bestätigte, schüttelte Enid langsam den Kopf.
    »Nimm sie wenigstens nachts ab. Am besten, du ziehst sie überhaupt nur dann an, wenn Demi dich damit sieht. Du wirst sehen, deine Schmerzen werden weggehen.«
    Corrie sah zweifelnd auf den Anhänger herab und nahm ihn Enid aus der Hand. Gut, der Anhänger war nicht gerade leicht, aber wenn sie ihn auszog, war die Gefahr groß, dass sie vergaß, ihn wieder anzuziehen, und auf das Drama, das ihre Mutter dann machen würde, hatte sie eigentlich keine Lust. Enids Hand schloss sich um die ihre, und Corrie sah ihrer Freundin in die Augen.
    »Du hast mir mal einen guten Rat gegeben, den ich nicht angenommen habe. Damals hätte ich beinahe sehr teuer für meinen Dickschädel bezahlt. Bitte, Corrie, versprich mir, nicht den gleichen Fehler zu begehen. Versprich mir, dass du die Kette abnimmst.«
    Corrie runzelte die Stirn. Sie konnte sich nicht an den Rat erinnern, von dem Enid sprach, doch das war nichts Neues. Sie war schon froh darüber gewesen, Enid als ihre Freundin erkannt zu haben, als die sie das erste Mal im Krankenhaus besucht hatte. Corrie wusste zwar nicht mehr, woher sie Enid kannte oder wie ihr Name lautete, aber dieses Gefühl, jemanden zu sehen und zu wissen, ja, diese Person kenne ich , war damals unbeschreiblich gewesen.
    »Okay, ich verspreche es«, seufzte sie schließlich. »Heute Abend vor dem Schlafengehen ziehe ich sie aus.«
    Auch Enid seufzte, doch bei ihr klang es sehr erleichtert, was Corrie nicht ganz verstand. Während sie noch über das Verhalten ihrer Freundin grübelte, erhob Enid sich, nahm die beiden Kaffeetassen vom Tisch und brachte sie zur Spüle.
    »Weswegen ich aber eigentlich hier bin … « Enid wartete, bis sie Corries ungeteilte Aufmerksamkeit hatte, ehe sie grinsend fortfuhr. »Am Samstag gibt es bei mir eine kleine Party. Nichts Wildes, nur so zwanzig Leute, höchstens. Na ja, und da ist auch dieser eine Mann, den ich dir gerne vorstellen würde. Ich
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