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5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

Titel: 5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm
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lassen können?«
    »Nein!« Brummer schüttelte den Kopf. »Ich habe nie eine zu Gesicht bekommen. Wie wär's mit einem weißen Tischtuch? So was ist da.«
    »Ja, das geht auch«, sagte Julius. »Hol es, Brummer.«
    Brummer zog es vom Tisch und reichte es Julius, der damit zum Fenster ging und durch die mit Gischt besprühten Scheiben hinausspähte. »Ich fürchte, wir können mit dem Tischtuch keine Aufmerksamkeit auf uns lenken. Aber ich versuche es. Herrje - läßt sich das Fenster schwer öffnen! Es klemmt anscheinend.«
    Endlich flog das Fenster auf, und der Wind drang mit solcher Macht ins Zimmer ein, daß alles zu flattern begann - Papiere, Bücher, Decken - Stühle purzelten um, und der arme Schelm wurde gegen eine Wand gewirbelt. Tim stimmte ein Angstgebell an und versuchte, die Papierfetzen zu erhäschen, die an seiner Nase vorbeisegelten.
    Das Tischtuch war hinausgeweht, als das Fenster noch kaum offen war. Nach großer Anstrengung gelang es Julius, das Fenster wieder zu schließen.
    »Puh!« machte Julius. »Mit einem solchen Sturm habe ich nicht gerechnet. Das Tischtuch ist inzwischen sicher schon meilenweit weg. Die Möwen werden sich wundern über dieses flatternde Ungeheuer.«
    Georg mußte lachen trotz ihrer Angst. »O Julius welches Glück, daß du nicht zusammen mit dem Tischtuch davongeflogen bist! Dieser Sturm! Ob der Leuchtturm wohl standhält?«
    »Hm, ab und zu spürt man einen Stoß«, sagte Richard. »Da - habt ihr es gemerkt? Entweder war es eine Woge, die gegen die Felsen schlug, oder die Gischt - ich spürte, wie die Mauern zitterten.«
    »Quatsch!« herrschte Julius ihn an, als er Annes verängstigtes Gesicht sah. »Mach doch keine so dummen Witze!«
    »Seid ihr sicher, daß der Sturm den Leuchtturm nicht umwerfen kann?« ließ sich Anne mit schwacher Stimme vernehmen.
    »Liebe Anne, gebrauche mal deinen klaren Menschenverstand«, forderte Julius sie auf. »Würde er dieses Alter erreicht haben und heute noch stehen, wenn er nicht noch schlimmerem Unwetter trotzen könnte?«
    »Schelm hat auch Angst«, verkündete Brummer. »Er hat sich in eine Ecke verkrochen, seht.«
    »Möge er nur recht lange dort bleiben!« war Julius' Wunsch. »Dann versucht er wenigstens nicht, die Keksdose zu plündern und in den Tüten nach Süßigkeiten zu graben. Es wäre interessant zu wissen, was er schon alles vernascht hat.«
    Hhhhuuuuuiiiiiiiiiiiii
    Mit ungestümer Wucht warf sich der Sturm gegen den Leuchtturm. Tim erhob sich knurrend. Sekundenlang prasselte der Regen gegen das Fenster, als würde jemand mit Murmeln werfen.
    Julius' Gesicht war sorgenvoll. Es war tatsächlich noch kein Ende des Unwetters abzusehen. Kein einziges Anzeichen sprach für eine baldige Besserung. Und ihre Vorräte gingen unaufhaltsam zur Neige. Einige Dosen waren noch da und, dank des andauernden Regens, natürlich Wasser im Überfluß.
    Aber was half ihnen das, wenn sie alle fünf fortwährend Hunger verspürten.
    »Sei fröhlich, Jul!« puffte ihn Georg. »Du schaust so grimmig drein.«
    »Ich bin grimmig!« erklärte Julius. »Ich kann mich anstrengen, soviel ich will, mir fällt nicht ein, wie wir hier entkommen oder Hilfe holen können. Wir können kein Signal geben ...«
    »Ein Jammer, daß die große Lampe oben nicht mehr in Betrieb ist«, seufzte Brummer. »Das wäre ein gutes Signal.«
    Zu Brummers größtem Erstaunen brach Julius jetzt in Freudengeschrei aus, rannte auf ihn zu und klopfte ihm so herzlich auf die Schulter, daß er fast vom Stuhl fiel.
    »W - w - w - was ist denn los?« stammelte Brummer und rieb seine Schulter.
    »Verstehst du denn nicht? Vielleicht gelingt es uns, die alte Lampe wieder zum Leben zu erwecken, so daß sie ihr Licht wieder wie in alten Tagen ausschickt. Natürlich nicht als Warnung für Schiffe, sondern als Notruf, daß wir im Leuchtturm gefangen sitzen!« jubelte Julius. »Brummer, weißt du, ob es überhaupt möglich ist, die alte Lampe anzuzünden?«
    »Ich glaube schon«, erwiderte Brummer. »Mein Vater erklärte mir einmal ihren Mechanismus, und ich denke, ich habe es noch im Kopf. Oh - und da ist auch noch eine Glocke, die man läuten könnte!«
    »Immer besser!« rief Julius. »Wo ist die Glocke?«
    »Sie wurde abgenommen und irgendwo verstaut«, erklärte ihm Brummer. »Ursprünglich hing sie auf dieser Art Veranda oben am Leuchtturm. Dort ist ein großer Haken für sie eingelassen.«
    »Aha - sie hing also auf dieser Galerie, nicht wahr?« wiederholte Julius. »Hm - das
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