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5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm

Titel: 5 Freunde 16 - Fünf Freunde auf dem Leuchtturm
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keine Hilfe kommt.«
    »Was?« wollten alle gleichzeitig wissen. Tim hob winselnd den Kopf, als hätte er alles genau verstanden.
    »Erinnert ihr euch, wie ich durch den Schacht in das Fundament des Leuchtturms hinabgestiegen bin«, begann Julius, »und am Grunde Wasser sprudeln sah? Glaubt ihr, es wäre möglich, daß man den Schacht in ein natürliches Loch hinabsenkte? Daß die Erbauer des Leuchtturms diesen Platz wählten, weil sich ihnen hier schon ein fertiger Schacht anbot? Ein tiefes, tiefes Loch, das sie nur noch mit Zement auszukleiden und den Leuchtturm sturmsicher darauf zu verankern brauchten!«
    Der Gedanke war für die anderen völlig neu, und es dauerte eine Weile, bis sie sich mit ihm vertraut gemacht hatten. Dann hieb Richard mit der Faust auf den Tisch, so daß alle erschreckt zusammenzuckten.
    »Julius! Du hast es ja - bestimmt ist das ein natürlicher Schacht, und es ist das Eingangsloch, nach dem wir suchten, die Verbindung zu dem Tunnel, in dem wir heute morgen waren! Kein Wunder, daß wir das Loch draußen nicht finden konnten. Die Leuchtturmbauer machten es sich zunutze.«
    Wieder herrschte Schweigen. Fünf Köpfe verarbeiteten den neuen Gedanken, sogar Brummers Kopf.
    Julius blickte lächelnd in die Runde. »Habt ihr's alle verdaut? Wenn es nun wirklich das bewußte Loch ist - sollte da nicht einer von uns noch einmal den Schacht bis zum Grund hinuntersteigen und nachforschen, ob tatsächlich eine Verbindung zu dem Tunnel besteht?«
    »Und den Tunnel entlanggehen und die Gänge hinauf bis zu dem Felseneingang, den wir heute morgen benutzten!« jubelte Georg. »Jul! Welch einmalig herrliche Idee! So können wir entkommen! Das versetzt Ebby und Jacob einen Schock. Irgendwie werden wir es schaffen. Wir werden es bestimmt schaffen!«
     

XX
Das Abenteuer wird gefährlich
     
    Es war aufregend, sich vorzustellen, daß sie über die eiserne Leiter im Schacht in den unterirdischen Gang gelangen konnten. Zwar hatte Julius zur Zeit der Flut Wasser am Grunde sprudeln sehen, doch möglicherweise war ein Abstieg zur Zeit der Ebbe ungefährlich.
    Das Wetter war launenhaft. Ab und zu erwachte der Sturm wieder und stemmte sich heulend und mit beängstigender Wucht gegen den Leuchtturm. Der Regen fiel in Strömen die ganze Nacht hindurch, und als in den Stunden der ersten Dämmerung die Flut ihren höchsten Stand erreicht hatte, spritzte die Gischt wieder bis fast hinauf zur Spitze des Turms. Julius wachte auf und warf einen bangen Blick aus dem Fenster des Schlafzimmers.
    »Hoffentlich ist kein Schiff in der Nähe«, sagte er. »Was ist das? Etwas streicht über den Himmel.«
    »Das ist der Schein vom neuen Leuchtturm auf dem Hochfelsen«, belehrte ihn Richard, der ebenfalls munter geworden war. »Ich habe ihn schon heute nacht gesehen. Die Lampe muß ungewöhnlich stark sein, daß sie sich sogar bei diesem Wetter behauptet.«
    Sie beobachteten eine Weile das Licht. »Sollen wir nicht noch etwas schlafen?« fragte Julius gähnend. »Wir dachten, uns stünden hier ein paar schöne Ferientage bevor und bums - sind wir wieder mitten in einem Abenteuer.«
    »Na, hoffentlich kommen wir aus diesem Abenteuer wieder heil heraus«, meinte Richard und kuschelte sich noch einmal in seine Decke. »Ich muß sagen, ich komme mir im Augenblick wie von der ganzen Welt abgeschnitten vor. Gute Nacht, Jul!«
    Auch am Morgen tobten Sturm und Unwetter noch mit unverminderter Stärke. Julius lief die Wendeltreppe hinab zur Eingangstür, um nachzusehen, ob der Milchmann gekommen war und ihren Hilferuf gefunden hatte. Nein - der Zettel steckte noch immer fest auf der Matte. Offensichtlich hatte der Milchmann an diesem Morgen weder zu Fuß noch im Boot die Überquerung der Felsen gewagt.
    Richard warf einen Blick aus dem Fenster, um sich zu vergewissern, daß ›Hüpfer‹ wohl vertäut am Pfosten lag. Aber, o Schreck - er war nicht mehr da! Brummer war entsetzt. »Wo ist mein kleines Boot hingekommen? Ob es jemand gestohlen hat?«
    »Vielleicht - vielleicht hat auch der Sturm das Seil zerrissen und das Boot gegen die Felsen geschmettert.« Julius zuckte die Achseln. »Jedenfalls ist es weg. Armer Brummer! Wie schade!«
    Das Frühstück war kärglich und verlief sehr still.
    Als Anne den Tisch abgeräumt und das Geschirr gespült hatte, rief Julius alle zusammen.
    »Wir müssen jetzt eine Entscheidung treffen über den Abstieg in den Schacht«, begann er. »Ich gehe selbst.«
    »Das wird ausgelost!« Richard war mit dieser
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