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5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen: Einsichten, die Ihr Leben verändern werden (German Edition)

5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen: Einsichten, die Ihr Leben verändern werden (German Edition)

Titel: 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen: Einsichten, die Ihr Leben verändern werden (German Edition)
Autoren: Bronnie Ware
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Licht, ein Licht, das die Dunkelheit von überall vertreiben kann. Wenn wir geboren werden, scheinen wir hell und verbreiten viel Licht und Glück um uns herum. Die Leute bestaunen unsere Schönheit und unser Licht.
    Doch im Laufe der Zeit beginnt man, uns mit Dreck zu bewerfen. Der hat im Grunde gar nichts mit uns zu tun, er gehört zu den Leuten, die uns damit bewerfen. Nach einer Weile bewerfen uns nicht mehr nur die Leute in unserer direkten Umgebung mit Dreck. Er kommt von Schulfreunden, Arbeitskollegen, der Gesellschaft, von vielen Menschen, mit denen wir zu tun haben. Die Wirkung äußert sich verschieden– manche werden Opfer, manche werden Täter, manche schlucken alles runter und tragen es lange in ihrem Inneren mit sich herum, andere lassen es anscheinend einfach ganz natürlich heraus. Egal, wie es sich auf uns auszuwirken scheint, es hindert unser eigentliches Licht und unsere Güte daran, so hell zu strahlen, wie sie könnten.
    Wenn uns so viele Leute mit Dreck bewerfen, fangen wir irgendwann an zu glauben, dass sie recht haben müssen. Also machen wir irgendwann mit und bewerfen uns selbst auch noch. Warum nicht? So viele Dreckschleudern können sich doch gar nicht irren. Und wenn ich mich selbst mit Dreck bewerfe, kann es ja nur normal und in Ordnung sein, auch andere Menschen mit Dreck zu bewerfen. Ja, genau, die bewerfe ich noch ein bisschen mehr und lasse mich weiterhin auch von anderen bewerfen. Irgendwann tragen wir dann so viel Dreck mit uns herum, dass uns nicht nur das Gewicht herunterzieht, nein, auch unser Licht ist überhaupt nicht mehr zu sehen. Am Ende ist jeder Zentimeter an uns mit Dreck bedeckt– viel kommt von den anderen, manches haben wir selbst beigetragen.
    Eines Tages fällt uns wieder ein, dass wir irgendwann mal ein wundervolles Licht in uns trugen. Aber es ist schon so lange dunkel, dass wir uns an diesen Teil von uns kaum noch erinnern. Manchmal, wenn wir allein und ganz still sind, können wir es immer noch fühlen. Das warme Glühen ist die ganze Zeit noch da, obwohl es von Dunkelheit umgeben ist. Und dann wird uns klar, dass wir wieder richtig strahlen wollen. Wir wollen uns daran erinnern, wer wir waren, bevor wir den Dreck anderer Leute (und unseren) mit uns herumtrugen.
    Also sagen wir uns irgendwann, dass es reicht. Wir erlauben keinem mehr, uns mit Dreck zu bewerfen. Den Leuten gefällt das natürlich nicht. Aber wir sind entschlossen und weichen den Dreckwerfern aus. Langsam rubbeln wir uns ein bisschen von dieser Dreckschicht vom Körper. Aber das muss sehr vorsichtig geschehen, denn unter dieser Schicht sind wir unglaublich zerbrechlich. Wenn wir es zu grob oder zu hastig machen, zerbrechen wir und lernen unser Licht nie kennen.
    Also arbeiten wir uns langsam und geduldig durch diese Schicht. Ein winziger Lichtstrahl fällt hindurch, und wir können erstmals wieder einen Blick auf unsere Schönheit werfen. Das fühlt sich gut an. Dann fängt irgendjemand wieder an, uns mit Dreck zu bewerfen, und wir müssen ihn wieder abwischen. Also wischen wir ihn ab und putzen noch ein bisschen mehr weg. Aber dann bekommen wir plötzlich Angst vor dem, was wir sehen, und bewerfen uns selbst wieder mit Dreck. Wir verdienen es schließlich nicht, so hell zu scheinen. Hier, gleich noch ein bisschen Dreck drauf. Aber unser Licht hat wieder einen Blick nach draußen werfen können und fängt an, noch heller zu scheinen. Es will gesehen werden.
    Mit jedem bisschen Licht, das nach draußen dringt, fühlen wir uns besser. Wir bekommen einen Vorgeschmack davon, wie es sich anfühlen würde, wenn man diesen ganzen Dreck nicht mit sich herumschleppen müsste. Und in dem Moment erkennen wir, wie viel alle anderen auch mit sich herumtragen, und wir haben Mitleid mit ihnen. Dann beschließen wir, die anderen von jetzt an nicht mehr mit Dreck zu bewerfen. Denn wie könnten wir alle strahlen, wenn wir ständig mit Dreck um uns werfen? Wir arbeiten also weiter an uns selbst und rubbeln ganz sanft noch eine Schicht ab. Es erfordert viel Geduld und Fingerspitzengefühl, Stück für Stück muss man sich durcharbeiten. Aber jedes Mal, wenn wieder ein Lichtstrahl durchbricht, sind wir ganz aufgeregt, weil wir einen weiteren Blick auf unsere eigene Schönheit und Strahlkraft werfen können.
    Manchmal sind wir in Versuchung, uns selbst oder andere noch mal mit Dreck zu bewerfen, weil wir es einfach ein Leben lang so gewohnt waren. Aber jetzt sehen wir, wie ein kleines bisschen Licht, das von uns
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