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5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen: Einsichten, die Ihr Leben verändern werden (German Edition)

5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen: Einsichten, die Ihr Leben verändern werden (German Edition)

Titel: 5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen: Einsichten, die Ihr Leben verändern werden (German Edition)
Autoren: Bronnie Ware
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da sein werden. Manchmal ist es nicht möglich, körperlich anwesend zu sein, aber auch Telefonkontakt kann einem in schweren Zeiten viel Kraft und Trost geben.
    Dadurch, dass ihre Freunde sie akzeptierten und ihr verziehen, konnte die sterbende Elizabeth nach jahrelanger Alkoholkrankheit ihren Frieden finden. Am Ende geht es nur noch um Liebe und Beziehungen. Aber nicht jeder hatte das Glück, seine Freunde am Ende aufspüren zu können, obwohl er es sich gewünscht hätte. Deswegen ist es wichtig, den Kontakt gar nicht erst abreißen zu lassen. Niemand weiß, was die Zukunft bringt oder wann man sich plötzlich nach seinen Freunden sehnt. Außerdem ist es immer ein Geschenk, Freunde in seinem Leben zu haben.
    Als ich den » Dienstplan « von Harrys Besucherteam sah, wurde mir die Wichtigkeit eines aktiven Freundeskreises nur noch deutlicher vor Augen geführt. Für die anderen kann diese Zeit schrecklich traurig sein, aber der Sterbende möchte seine letzten Tage so gut wie möglich genießen. Freunde bringen Humor in trübsinnige Zeiten, und dieser Humor macht den Sterbenden glücklich. Ob man stirbt oder nicht– Freunde sind die Menschen, die einen noch in den schlimmsten Zeiten zum Lachen bringen können.
    Als Rosemary, die mich kurz zuvor noch angeschrien und zum Gehen aufgefordert hatte, neben mir auf dem Bett saß und zugab, dass sie sich selbst nie auch nur ein bisschen Glück und Fröhlichkeit gegönnt hatte, war sie sehr ehrlich. Dieses Geständnis verschönerte ihr die verbleibende Zeit erheblich. Weil sie nicht so geworden war, wie ihre Familie es von ihr erwartete, hatte Rosemary nicht glauben können, dass sie Glück verdiente. Doch als sie auf dem Sterbebett erkannte, dass Glück unsere eigene Entscheidung ist, lernte sie, Glück in ihr Leben zu lassen, und konnte etwas in sich selbst entdecken, das die meiste Zeit ihres Lebens verborgen in ihr geschlummert hatte. In ihren letzten Wochen kam ihr öfter mal ein wunderbares Lächeln aus.
    Einer der Schlüssel zu solchem Glück besteht darin, jeden Schritt auf dem Weg dorthin wertzuschätzen. Cath sprach in ihren letzten Wochen davon, dass sie eine Menge Glück verpasst hatte, weil sie sich zu sehr auf Ergebnisse konzentriert hatte, statt auch den Weg dorthin zu schätzen. Man redet sich allzu leicht ein, das Glück hänge davon ab, dass irgendetwas Erwünschtes in Erfüllung geht, dabei ist es genau umgekehrt. Erwünschtes passiert, wenn man das Glück gefunden hat.
    Vielleicht ist es nicht möglich, jeden Tag glücklich zu sein, aber es ist sehr wohl möglich, seinen Geist in diese Richtung zu lenken. Wenn man traurig ist, kann man etwas Schönes außerhalb der Traurigkeit wahrnehmen und schätzen, eine Taktik, die mir selbst geholfen hat, wieder meinen Frieden zu finden, um nur ein Beispiel zu nennen. Unser Geist kann uns großes Leid verursachen. Aber wenn man ihn erst einmal unter Kontrolle hat und richtig einzusetzen weiß, kann er auch helfen, ein schönes Leben zu schaffen. Jeder von uns hat Gründe, warum er sich leidtun kann. Jeder von uns hat schon gelitten. Aber das Leben ist uns überhaupt nichts schuldig. Wir sind uns nur selbst etwas schuldig, nämlich das Beste aus dem Leben zu machen, das wir leben, aus der Zeit, die wir noch haben, und dafür dankbar zu sein.
    Wenn wir akzeptieren, dass wir immer weiter lernen müssen und dass manches dabei Leiden und manches Glück bringt, können wir zu viel größerer Gleichmut gelangen. Aus dieser Perspektive betrachtet wird Glück eine bewusstere Entscheidung, und der Wellengang scheint einem nicht mehr ganz so stürmisch. Auf manchen Wellen, die einen früher verletzt oder zerschmettert hätten, kann man mit den Fähigkeiten, die einem Erfahrung und Weisheit verleihen, vielleicht schon bald surfen.
    Es ist auch völlig in Ordnung, ab und zu mal albern und ausgelassen zu sein. Man muss es sich nur selbst erlauben. Außerdem ist es sehr wohl möglich, sich auch ohne Drogen und Alkohol zu amüsieren. Es gibt keine Regel, die vorschreiben würde, dass Erwachsene nur ernst sein müssen und nicht auch mal herumblödeln dürfen. Wenn man das Leben zu ernst nimmt oder sich Sorgen macht, wie man auf die anderen wirkt, wird man es am Ende des Lebens bereuen, denn damit verhindert man nur sein Glück im Hier und Jetzt.
    Natürlich ist die Sichtweise das Entscheidende, wenn man vom Glück redet. Das zeigte schon der wunderbare Lenny. Obwohl er in seinem Leben so schlimme Verluste erlitten hatte,
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