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49 Stunden

49 Stunden

Titel: 49 Stunden
Autoren: Amanda McLean
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bist, darfst du später vielleicht sogar auf dem Riesenrad fahren.‹‹
    Katies Augen wurden groß. ››Am Navy Pier?‹‹
    Marge nickte.
    Katie konnte das Riesenrad von ihrer Wohnung aus sehen. Der Navy Pier war nicht weit von zuhause weg. Dort würde Mommy sie ganz leicht finden. Sie war jetzt ganz aufgeregt, versuchte es aber nicht zu zeigen.
    Als Marge sie wieder allein ließ und sie ihren Twinkie aß, strahlte sie. Sie freute sich, auf ihre Mommy, auf den Navy Pier, aufs Riesenrad. Sie war noch nie damit gefahren, hatte es aber schon immer gewollt. Sie kannte den Navy Pier, dort gab es Karussells, Popcornstände, McDonald`s, Boote, Spielautomaten, einen Palmengarten, Souvenirläden und viele viele Kinder.
Katie war schon da gewesen, ein paarmal mit Susi und einmal mit Mommy und Daddy, aber daran konnte sie sich kaum mehr erinnern.

Montagnachmittag
    Mary saß in ihrem Büro im Gerichtsgebäude und überlegte, ob sie etwas essen gehen sollte. Sie fühlte sich schlapp und niedergeschmettert.
Doch wie könnte sie jetzt etwas runter bekommen? Und was, wenn gerade in dem Moment eine weitere Anweisung von den Kidnappern kam? Nein, sie durfte nichts riskieren und blieb schön auf ihrem Stuhl sitzen.
    Zu arbeiten hatte sie längst aufgegeben. Nachdem sie ewig lang auf einen Fall gestarrt hatte, ohne überhaupt ein Wort wahrzunehmen, hatte sie beschlossen, dass das heute nichts brachte. Also saß sie still da und wartete. 45 Stunden waren bereits vergangen. 45 lange, einsame Stunden. Wie viel mehr konnte man einer Mutter antun?
    Es klopfte an der Tür. ››Darf ich reinkommen?‹‹
    Es war Dillon. Mary erinnerte sich an Freitagabend, als er genau an derselben Stelle gestanden hatte. Da war die Welt noch in Ordnung gewesen, es schien eine Million Jahre her.
    Sie nickte, sagte aber nichts.
    Dillon trat ein und setzte sich ihr gegenüber. ››Möchtest du reden?‹‹
    Sie schüttelte den Kopf. ››Nein.‹‹
    ›› Vielleicht tut es gut, sich jemandem anzuvertrauen.‹‹
    Mary sah ihn verwundert an. Wusste er etwas?
››Es ist alles okay, Dillon. Ich muss mich niemandem anvertrauen.‹‹
    ›› Ich weiß, was los ist‹‹, sagte er.
    Mary sackte das Herz in die Hose. Sie starrte ihn an. Konnte das wirklich sein? Sie war so vorsichtig gewesen.
    Dillons Handy klingelte. Er sah auf das Display. ››Warte kurz, ich muss da ran gehen.‹‹ Er verließ den Raum.
    Ein paar Minuten darauf klingelte Marys Telefon. Sie nahm ab.
››Richterin Walters.‹‹
    ›› Hallo, Mary, ich bin`s, Susi. Wie geht es dir?‹‹
    Warum rief Susi sie im Gericht an?
››Gut, Susi, ist etwas passiert?‹‹
    ›› Nein, nein, es ist nur ein Brief für dich abgegeben worden, ich dachte, vielleicht ist es wichtig.‹‹
    ›› Ein Brief?‹‹ Mary blieb das Herz stehen. ››Wer hat ihn gebracht?‹‹
    ›› Ein Bote. Wenn du willst, kann ich ihn dir vorbei bringen.‹‹
    Mary überlegte. War das eine gute Idee? Was, wenn er verloren ging? Wahrscheinlich war das der Brief, in dem sie erfahren würde, ob sie ihre Tochter je wiedersah.
    ›› Nein, ist schon gut. Ich wollte mich eh auf den Heimweg machen, ich habe Kopfschmerzen. In einer halben Stunde bin ich da.‹‹
    Sie stand abrupt auf, wobei sie ihren Kaffeebecher umstieß.
    ›› Ach, Mist!‹‹, rief sie, nahm einen weinroten Pullover, der über der Stuhllehne hing, wischte damit den Kaffee auf und warf ihn dann in den Papierkorb. Für so etwas hatte sie jetzt keine Zeit!
Und wo verdammt noch mal war Dillon hin? Bevor sie ging, musste sie unbedingt noch herausfinden, ob er etwas wusste.
    ***
    Dillon hatte Susis Nummer auf dem Display erkannt und war schnell rausgegangen. Hatte sie Neuigkeiten?
Ihr Anruf kam ihm auf jeden Fall gerade recht, denn bei Marys verzweifeltem Anblick hatte er sich dazu hinreißen lassen, zu viel zu sagen.
    Susi erzählte ihm von einem Brief, der abgegeben wurde. Ein Bote hatte ihn gebracht.
    ›› In was für einem Umschlag steckt dieser Brief?‹‹, hatte er sie gefragt. ››Können Sie ihn öffnen und wieder verschließen, ohne dass Mary es merkt?‹‹
    ›› Nein, ich denke nicht, Er ist zugeklebt. Wenn ich ihn öffne, weiß sie sofort Bescheid.‹‹
    ›› Gut. Öffnen Sie ihn trotzdem. Jetzt! Lesen Sie ihn mir laut vor!‹‹
    Er hörte, wie Papier riss. Dann Susi: ››Mr. Bradley, hören Sie? Es steht nicht viel drauf, nur ein Satz: Heute Abend um 18:00 am Riesenrad! ‹‹
    Am Riesenrad. Es gab natürlich nicht nur
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