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49 - Der Zorn von Antares

49 - Der Zorn von Antares

Titel: 49 - Der Zorn von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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waren. Der Steinschlag hatte mich doch sehr mitgenommen. Das bedeutete, daß ich alles, was Dray Prescot ausmachte, zu einer einzigen Kraftanstrengung bündeln mußte, die dann die Gegner überwältigte. Die vier Cramphs sollten bloß nicht glauben, daß sie Delia töten konnten, Delia von Delphond, Delia aus den Blauen Bergen. Nein, bei Kurins Klinge, niemals!
    Die katzenähnlichen Züge des Fristles verzogen sich zu einem hämischen Grinsen. Seine Schnurrbarthaare sträubten sich. »Bei der Dame Tilly mit dem goldenen Fell!« sagte er mit katzenhaft zischender Stimme. »Welch eine Beute!« Er hob den Krummsäbel.
    »Leg das Schwert nieder, Tikshim«, rief einer der Apim, ein stämmiger Bursche mit einer Narbe, die sich vom Auge bis hinunter zum Kinn zog. »Wir lassen dich dann auch laufen!«
    Der andere Apim, ein großer Kerl mit blondem Haar, das unter dem Helm hervorlugte, lachte bloß. Mir fiel auf, daß sein roter Umhang am Saum ausgefranst war. Eigentlich sahen sie alle so aus, als ständen sie schon lange im Feld.
    »Hütet euch vor dem Mädchen!« stieß der Varang hervor. »Sie hat Nath dem Mürrischen einen Terchick direkt ins Auge geworfen. Das ist ein Leem-Weibchen!«
    Ich, Dray Prescot, bekenne mich den Sünden der Prahlerei und Angeberei schuldig. Ich verkniff mir ein Lachen, aber ich fauchte: »Da hast du recht!«
    Das brachte mich auf einen Gedanken. Ich wechselte das Schwert in die linke Hand und zog Nath dem Mürrischen den blutigen Terchick aus dem Auge. Ich ließ ihn zwischen den Fingern wippen und gab vor, ihn den roten Umhängen entgegenzuschleudern.
    Ihre Reaktionen waren erheiternd. Sie wurden sofort viel aufmerksamer und rissen besorgt die Waffen in die Höhe.
    »Wer von euch will ihn haben?« fragte ich beiläufig.
    Der mit Knoten versehenen Schleife auf der Schulter nach zu urteilen, hatte der Varang das Kommando. Er rief: »Verteilt euch! Greift die Blintze an!«
    Das wunderbare Gefühl der Erleichterung darüber, daß Delia noch am Leben und wir sogar wieder zusammen waren, verflog. Nun befand sie sich in unmittelbarer Todesgefahr. In diesem Augenblick des Schreckens vergaß ich ganz, daß Delia in jenen Tagen als Kregoinya in Diensten der Herren der Sterne stand, so wie ich als Kregoinye. Sie trauten ihr zu, gefährliche Missionen erfolgreich in ihrem Sinn zu erledigen. Aus Angst um ihre Sicherheit hatte ich dieses unangenehme Wissen völlig aus meinen Gedanken verdrängt.
    Und selbst als sich die vier Schurken mit den roten Umhängen verteilten und uns angriffen, traf ich den festen Entschluß, die Everoinye bei unserer nächsten Zusammenkunft zu bitten – ach was, sie anzuflehen –, Delia von ihren Aufgaben zu entbinden. Sicher, Delia hatte mir zu verstehen gegeben, daß ihr diese Arbeit gefiel. Natürlich tat sie das, wie konnte es auch anders sein? Schließlich sprechen wir hier von Delia, nicht wahr? Sie hatte gesagt, sie werde mit dieser Tätigkeit die Dinge weiterverfolgen, die sie im Auftrag der Schwestern der Rose begonnen hatte. Nun, bei Vox, wir würden die Wahrheit schon sehen!
    Der Varang hielt direkt auf mich zu, während seine Kameraden die Flanken bildeten. Ich warf den Terchick. Er duckte sich und kam weiter auf mich zu. Ich fluchte. Soviel zum Thema Prahlerei! Ich hätte ihm das Wurfmesser in dem Augenblick ins Auge werfen sollen, da ich es Nath dem Mürrischen aus der Wunde gezogen hatte.
    Meine nächste Handlung überraschte ihn. Statt mich seinem Vorstoß entgegenzustellen, zog ich mich zurück, bis ich Delia erreicht hatte, die mit dem Rapier in der rechten und der Klaue über der linken Hand dort stand. Sie warf mir einen finsteren Blick zu. »Was würde wohl Seg dazu sagen?«
    »Ah«, erwiderte ich gewichtig. »Und was würde erst Hap Loder sagen?«
    Und so stellten wir uns den Feinden entgegen, Schulter an Schulter.
    An dem folgenden Gefecht waren sechs Kämpfer beteiligt, die insgesamt nur über zwölf Waffen verfügten.
    Der Varang schwang ein Langschwert, der Fristle seinen Krummsäbel; die beiden Apim hatten Braxter. Ich benutzte den Drexer. Delia verließ sich auf das Rapier, ihren Jiktar, und die Klaue, ihren Jikvar. Die tödlichste aller dieser Waffen war wohl die Klaue.
    Wie sich wieder einmal herausstellte, denn dem Apim, der als erster starb, blieb nicht einmal mehr Zeit, einen Schrei auszustoßen, als er mit einem wie rohes Fleisch aussehenden Gesicht zu Boden ging.
    »Sie ist eine Dämonin!« kreischte der Fristle, der versuchte, zu Delia
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