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40 - Invasion von Scorpio

40 - Invasion von Scorpio

Titel: 40 - Invasion von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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klingt schon großartig – bestand aus Ziegelstaub, Öl und Lumpen. Spucke war die andere wichtige Zutat. Damit säuberte ich die Kampfausrüstungen.
    Das Metall, das wir zur Seite gebracht hatten, damit Shan-lao ein Schwert schmieden konnte, reichte nicht aus. Jetzt war ich von Waffen umgeben! Die Shanks waren vielleicht bösartige und gnadenlose Mörder; bei der Überwachung ihrer Sklaven waren sie nachlässig. Die Katakis aber nicht, und vor der Tür der Waffenkammer stand die ganze Zeit eine Wache, wenn Sklaven sich in der Nähe der Waffen befanden. Die Tür war von außen verschlossen. Ich spuckte und polierte.
    Das war eine Zeitspanne, in der ich eine Menge über die fliegenden Schiffe der Shanks und die Waffen der Fischgesichter lernte.
    Eines Tages ergab es sich aus Zufall, daß mein Sklavenkamerad, ein kleiner Och, Onso die Mücke, Bauchschmerzen hatte und daher fehlte. Ich war allein. Ich säuberte und polierte emsig. Dann, in einer heftigen Aufwallung aus Verlangen und Verzweiflung, überkam mich die Versuchung, eine der Waffen zu nehmen und zu verstecken.
    Dieser Versuchung mußte widerstanden werden. Das alte Sprichwort: »Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung« mußte widerlegt werden. Die Katakis schlossen zwar unsere Ketten auf, wenn wir uns an Bord der fliegenden Schiffe aufhielten – trotzdem blieben sie Sklaventreiber. Ein einzelnes fehlendes Schwert würde sofort auffallen, wenn der Sklavenaufseher den Bestand zählte. Und dann – ich verspürte kein Bedürfnis, über dieses besondere Dann nachzudenken.
    Gerade als ich zu dieser nüchternen Schlußfolgerung kam, öffnete sich die Tür der Waffenkammer und zwei Jibrfarils standen da; die schwarzen herabbaumelnden Peitschen bildeten einen grotesken Gegensatz zu ihren dolchbewehrten Schwänzen. Sie strahlten etwas Bedrohliches aus.
    »Du, Apim«, sagte der eine durch seine vorstehenden Zähne. »Nimm dein Putzzeug. Du gehst mit uns.«
    Mit der baumelnden Putztasche an der Hand ging ich mit ihnen nach draußen. Was genau war schiefgelaufen?
    Die Waffenkammer lag unter dem Topdeck des Hinterkastells, und wir gingen nach vorn. Ich sah mich auf dem Flaggschiff um. Es war eins der neueren großen Fahrzeuge, deren Rümpfe mit Platten abgedeckt waren, und entlang des Steuerbordschanzkleid zählte ich die Kolben von zehn Vartern. Diese Wurfgeschütze beeindruckten mich, da sie der anderen Shankartillerie, die ich zu Gesicht bekommen hatten, weit überlegen waren; die hatte in keiner Weise an die Qualität der Gros-Varter Vallias herangereicht. Das Schiff verfügte über zwei Kampftürme und einen hochgezogenen gepanzerten Befehlsturm. Das Deck war – für einen Kapitänleutnant eines Vierundsiebzig-Kanonen-Schiffes der Royal Navy – absolut dreckig.
    Vorn, auf dem Vorkastell, drohten vier weitere kleinere Wurfgeschütze und ein Paar Katapulte. Das hier war Offiziersgebiet, und ich wurde durch eine mit Messing verzierte Tür geschubst. Die Kabine war mit Mineralöllampen hell erleuchtet. Eine Luke wurde von einem halb zurückgezogenem Vorhang teilweise verdeckt. Der Geruch von Öl und Poliermitteln drang durch den allgegenwärtigen, nicht mehr auffälligen Fischgestank in meine Nase. Ich sah mich um.
    Als der Kataki erklärte, warum ich hier war, atmete ich etwas leichter.
    Der Lord wollte etwas Persönliches geputzt haben. Wie viele Krieger unterhielt er ein Trophäenzimmer, eine Exzentrizität barbarischen Stolzes, nur für jene lachhaft, die nicht in den persönlichen Siegen der Vergangenheit schwelgen. Das ist mein privater Standpunkt; es ist wichtig, daß Soldaten wissen und schätzen, was ihr Regiment in der Vergangenheit geleistet hat, damit sie die Traditionen von Pflicht, Ehre und Tapferkeit fortführen können.
    Ziemlich spontan dachte ich an andere Trophäenzimmer, die ich gesehen hatte, und besonders an das von Gafard, dem Königskämpfer, See-Zhantil. An Bord eines grünen Seglers aus Magdag hatte er einen Trophäenraum eingerichtet, damit er den Besitz bestimmter persönlicher Dinge eines bestimmten Krozairs behalten konnte, der ebenfalls als See-Zhantil bekannt war.
    Zu dieser Zeit hatte ich durchschaut, was die Rangabzeichen der Shanks bedeuteten, und das Fischgesicht, daß ich als Schiffs-Deldar einstufte, redete auf eine sehr unterwürfige Art und Weise zu dem Lord. Ich muß ihre Unterhaltung in einfacher, ungeschmückter Prosa wiedergeben, da das Anhören ihrer seltsamen, platschenden, schnalzenden fischartigen Sprache
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