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40 - Invasion von Scorpio

40 - Invasion von Scorpio

Titel: 40 - Invasion von Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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ein äußerst unangenehmes, um nicht zu sagen unheimliches Gefühl in jedem Pazianer hervorruft.
    »Und du garantierst persönlich für die Sicherheit hier?« verlangte der Lord zu wissen.
    »Absolut, mein Lord. Die Sklaven fürchten die Katakis. Sie nennen sie Greeshes, oder Jibrfarils.« *
    Als die pazischen Wörter aus dem Fischgerede hervorschnalzten, versteiften sich die Katakis und ihre dolchbewehrten Schwänze schossen nach oben. Sie ärgerten sich darüber, und sie konnten nicht anders, als es zu zeigen. Ich bemerkte, daß zwischen Dienstherren und Untergebenen keine Zuneigung herrschte, trotz des teuflischen Vertrags zwischen Shank und Kataki.
    »Stelle ständig zwei als Wache ab.«
    »Ja, Lord.«
    Damit befreiten die Shanks uns von ihrer widerlichen Gegenwart. Ich sah mich um. Die Katakis gingen zu einem kleinen Tisch, der neben einem Innenschott stand, und nahmen zu einem merkwürdigen Spiel Platz, bei dem sie ihre Schwanzdolche gegeneinander schlugen. Einer von ihnen grollte: »Grak, Sklave!«
    Ich holte mein Putzzeug hervor und machte mich an die Arbeit. Die Trophäen standen in Glasschränken, verziert mit Muscheln, Fischen und Tintenfischmotiven. Viele der Stücke stammten aus Kämpfen zwischen Shank und Schtarkin, soweit ich erkennen konnte, und zwischen Schturgin und Shant. Zu meinem Kummer waren auch viel zu viele Stücke darunter, die von Soldaten und Seeleuten aus Paz stammten. Ich erkannte einige Wappen. Zwei Schilde der Eisernen Legion Hamals, ein zerrissener und blutiger Lanzenwimpel Hyrklanas, ein Helm und ein Kettenhemd aus den Ländern des Sonnenuntergangs, ein Wagenrad voller Schwerter aus vielen der um das Verschleierte Meer gelegenen Nationen, eine starke Armbrust, die einst einem Swod aus einem Canopsregiment gehört hatte. Ich entdeckte auch die Hälfte einer vallianischen Flagge, die voller Pracht abgesondert in einem Schrank hing. Der Tresh war sorgfältig gesäubert worden, und was übriggeblieben war, versetzte meinem Herz einen Stoß. Die Regimentszahlen fehlten; ich vermutete, daß sie einem Regiment Grünröcke gehört hatte, vallianischen Speerträgern, die in der Schlacht der aufrührerischen Vosks beinahe ausgelöscht worden wären.
    Als ich dann sah, was man sorgfältig in einen eigenen Glaskasten aufgehängt hatte, erstarrte ich.
    Nun, sie entfernen sich nicht oft vom Auge der Welt. Ein Krozair ging während seines Lebens nur ein- oder zweimal auf Wanderschaft. Sie wurden vielleicht von der Wanderlust gepackt, die Zair in seiner Weisheit schickte, dann gingen ein paar Gefährten an längeren Küsten auf die Suche nach Abenteuern und Glück. Soweit ich auf dem neuesten Stand der Ereignisse war, waren die Fischgesichter nicht bis Turismonds Binnenmeer vorgestoßen. Die scharlachroten und bronzefarbenen Ausrüstungsgegenstände, das große Krozair-Langschwert, waren von einem Krozairbruder getragen worden, der in einer zum Scheitern verurteilten Sache gegen die Shanks gekämpft hatte.
    Als ich die Krozairausrüstung herausholte, um sie mit der zehnfachen Sorgfalt zu reinigen, hielt ich das Schwert ehrfurchtsvoll in Händen. Mir fiel auf, daß ich zitterte. Sofort sagte ich mir ernsthaft und mit leidenschaftlicher Verachtung, daß ich mich an die Realitäten halten mußte. Schwerter sind lediglich eine Metallmasse, die in eine bestimmte Form geschmiedet wird, damit man mit ihnen eine unangenehme Arbeit erledigen kann. Ein Stück Metall, das zu einem Pflug geschmiedet wird, ist von unendlich größerem Wert, außer – außer unter bestimmten Umständen. Und, bei Zim-Zair, die besonderen Umstände hatten mich mein Leben lang verfolgt!
    Mir kam der makabere Gedanke, daß das das Werk der Herren der Sterne gewesen war. Nach unserem letzten Treffen würden sie sicherlich dafür sorgen, daß mir irgendeine Hilfe zuteil wurde. Auch war es etwas Neues, daß ich eine Audienz bei den Everoinye eher als Treffen denn als Konfrontation ansah. Die Vorstellung, daß sie mir das Krozair-Langschwert als Hilfe zukommen ließen, war zwar phantastisch, aber nicht unwahrscheinlich.
    Das Langschwert hatte einem Krozair von Zamu gehört. Ich konnte die geheimen Zeichen ohne Schwierigkeiten lesen. Es war perfekt ausbalanciert – nun, dies ist allerdings eine überflüssige Bemerkung, da die perfekte Ausgewogenheit ein Rezept für die Herstellung des prächtigen Krozair-Langschwertes ist.
    »Vorsicht damit, Shint«, stieß der Kataki mit den blauen Kultnarben auf den Wangen hervor.
    Sein Gefährte
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