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38 - Wiedergeborenes Scorpio

38 - Wiedergeborenes Scorpio

Titel: 38 - Wiedergeborenes Scorpio
Autoren: Alan Burt Akers
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»Der arme Bursche, den du mal heiratest, tut mir leid!« knurrte ich.
    Sie fuhr hoch. Zornig starrte sie mich an, und ihr Gesicht leuchtete scharlachrot. »Du! Du!«
    »Ach, so hab' ich das nicht gemeint, Hühnchen. Aber meine Rippen dürften schon grün und blau sein.«
    Sie atmete schwer, beruhigte sich dann aber doch wieder. Ich gebe zu, ich bin manchmal mit dem Mundwerk etwas vorlaut.
    Schließlich sagte sie: »Die Verbindung zwischen Lunky und Telsi überrascht mich ein wenig. Sie ist ...«
    »Allzuweit dürften die beiden noch nicht sein, meinst du nicht auch?«
    »Ja, ja. Ich hoffe nur, daß sich Lunky gegen Olipen durchsetzt, obwohl der auch ganz nett ist.«
    »Neulich abend habe ich Llodi in Gesellschaft eines süßen jungen Mädchens gesehen. Schwarzes lockiges Haar, schlanke Beine, ein Temperamentsbündel. Llodi war ziemlich gefesselt von ihr ...«
    »Ja, ja, Kohlkopf! Ich weiß nicht, ob ich das alles hören will!«
    »Ich bitte dich, Mevancy! Llodi hat doch ein Anrecht auf eine Romanze, oder nicht? Diese Pulvia – Pulvia die Löckchen, heißt sie wohl – dürfte gut für ihn sein. Ich weiß es nicht. Ich hoffe es nur.«
    »Ja, natürlich.«
    Irgendwie komisch. Unsere Mevancy war eine ziemlich konventionelle junge Dame, mehr als ein bißchen korrekt. Ich fand das irgendwie charmant.

19
     
     
    »Beim Schwarzen Chunkrah!« rief ich und trat heftig in den Sand. »Wenn ich nur wüßte, was wir tun sollen!«
    »Ich habe dir doch gesagt, Kohlkopf, wir sind ...«
    »Ja, ja, Hühnchen. Schon gut. Aber es gefällt mir nicht, Mishuro alleinzulassen ...«
    »Llodi ...«
    »Ich weiß. Llodi wird mit der Situation schon fertig. Aber nimm einmal an, Hühnchen, nimm nur einmal an, unsere Zielperson wäre wirklich Mishuro.«
    Der Tag ging dem Ende entgegen, die Zwillingssonnen Scorpios, Luz und Walig, fielen vor uns dem Horizont entgegen. Riesige ocker- und schokoladenbraune, goldene und zinnoberrote Gebilde füllten den Himmel mit Streifen und Bögen und riesigen Wolkenbänken. Es herrschte ein regenbogenartiges Durcheinander. Rote und grüne Schatten dehnten sich hinter uns.
    »Nimm es einmal an.«
    »Dann bringen die Everoinye uns zurück, Drajak!«
    »Es hat zwischen mir und den Herren der Sterne Auseinandersetzungen gegeben. Sie sind nicht unfehlbar. Sie machen Fehler.«
    »Kohlkopf! Um des süßen Gahamonds willen, halt an dich!«
    »Ich meine doch nur, daß sie uns vielleicht zu spät zurückversetzen.« Ich schritt neben unserem Wagen her, der sich mit der kleinen Karawane durch tiefen Sand bewegte. Bald würden wir das Lager erreichen, und ich spürte eine große Unruhe in mir. »Wenn die Herren der Sterne nicht bald etwas unternehmen ...«
    »Das bewiese doch nur, daß Mishuro nicht der Gesuchte ist.«
    »Nicht unbedingt! Ich hab's dir eben schon gesagt: Die Everoinye machen Fehler. Sie sind alt. Sie haben mich schon öfter in größte Schwierigkeiten gebracht ...«
    »Es würde mich nicht überraschen, wenn sie sich dazu entschlössen, dich zu maßregeln.«
    »Ach, auch das haben sie schon getan! Aber hier und jetzt geht es mir darum, die Dinge so zu tun, wie sie sie haben wollen.« Wenn es unter den vielen Dingen, die ich nicht mag, etwas gibt, das ich am meisten verabscheue, dann ist es das Unvermögen, zu einer Entscheidung zu kommen. Ich nehme mir gern etwas fest vor und erledige es dann auch.
    »Also schön, Hühnchen«, fuhr ich fort. »Unsere Zielperson könnte Mishuro sein. Aber auch Nanji und Floria. Eigentlich käme jeder in Frage, den du mit Rafael aus dem Feuer gezogen hast ...«
    »Ja! Und das schließt dich ein!«
    »Ja, das schließt mich ein. Wir sind zu zweit. Du hältst dich daran, was du für richtig hältst, ich gehe meiner Überzeugung nach.« Finster starrte sie mich an. »Mishuro ist offenkundig die wichtigste Person, mit der wir in Berührung gekommen sind ...«
    »Was aber nicht unbedingt etwas bedeuten mußt, wie du selbst schon gesagt hast und wir beide sehr wohl wissen.«
    »Richtig. Wenn du dir alle Kandidaten anschaust, käme jeder ...«
    »Ja, ja!« fauchte sie. »Und?«
    »Ja, ich kehre nach Makilorn zurück und behalte Mishuro im Auge.«
    Sie war mit großen kräftigen Schritten gegangen und hatte dabei mehr als einmal hohe Sandfontänen aufgeworfen. Nun senkte sie den Kopf und warf mir einen kurzen Seitenblick zu, wie ein Vogel. »Wenn du es für das beste hältst, Kohlkopf. Meine Bündel sind beinahe voll nachgewachsen. Ich möchte nicht mit dir streiten oder dir
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