Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
37 - Der Kriegsherr von Antares

37 - Der Kriegsherr von Antares

Titel: 37 - Der Kriegsherr von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
Vom Netzwerk:
Jetzt aber ...
    Sobald sich dieser Unsinn gegeben hatte und die Welt wieder oben und unten zeigte, würde ich einige Worte loswerden müssen, bei Zair! Und ob!
    Eine Lockerheit der Luft ringsum, ein leichtes Gefühl in Armen und Beinen kündigten eine Veränderung an. Das Universum beruhigte sich. Zu riechen war nichts. Die Dunkelheit bewegte sich ringsum, und ich spürte rauhes Gestein unter den Füßen; aber ich konnte nichts riechen, was wie immer sehr seltsam war, sehr seltsam.
    Als der hellgelbe horizontale Streifen erschien und spektral zu leuchten begann, glaubte ich einige verräterische Augenblicke lang, Zena Iztar vor mir zu haben. Dieses Gelb aber hatte nichts gemein mit ihrem prächtigen goldenen Schimmer, der zu beruhigen vermochte und Hoffnung für die Zukunft schenkte. Zena Iztar und ich hatten uns schon zu lange nicht mehr gesehen; vermutlich widmete sie sich übernatürlichen Aufgaben in entfernten Zonen und Dimensionen, die der einfachen sterblichen Menschheit verschlossen bleiben mußten.
    Vor dem gelben Streifen, der sich beständig verbreiterte, zeigten sich spitze Gipfel wie bei einem Sägeblatt. Ich muß gestehen, es dauerte einige Zeit, ehe mir bewußt wurde, daß ich eine Morgendämmerung beobachtete.
    Die zitronengelbe Strahlung bewegte sich zwischen den Berggipfeln. Schatten zogen sich lang und spitz dahin. Jeder einzelne Kieselstein und Felsbrocken auf der runden ebenen Fläche, die ich einnahm, warf einen scharf definierten eigenen Schatten. Die Gipfel umschlossen die Ebene, umschlossen mich ebenfalls, als wäre ich im Gefängnis.
    Ödheit – ein anderes Wort fällt mir nicht ein, diese Gegend zu beschreiben.
    Die Ödheit aber war mir herzlich gleichgültig – nur ein Ding hatte Bedeutung, und diese schreckliche Erkenntnis veranlaßte mich, die Faust auf den Griff des Krozair-Langschwerts zu legen – nicht in sinnloser Herausforderung, sondern zur Beruhigung, während mir der Pulsschlag durch die Schläfen zu brausen begann.
    Denn wenn es sich hier um die Dämmerung handelte – woran nicht zu zweifeln war – und wenn der gelbe Schimmer von der Sonne ausging, wie man vermuten mußte, nein, dann befand ich mich nicht mehr auf Kregen.
    Die Zwillingssonnen Antares', Zim und Genodras, verbreiten ihr vermengtes opalines Licht auf Kregen, rot und grün, rubinrot und smaragdgrün. Nicht gelb.
    Die einzige andere Welt, mit der ich Erfahrung hatte, war die Erde, die eine kleine gelbe Sonne besitzt.
    Ich ließ mich von meiner Verzweiflung nicht überwältigen, wie es eigentlich verständlich gewesen wäre. Ich nahm nicht an, daß ich mich auf der Erde aufhielt, denn ich schien mich in einer Art Fiebertraum zu befinden. Im nächsten Augenblick kehrte die Dunkelheit zurück, das verrückte Auf und Nieder ergriff mich erneut.
    Nach einer Zeit, die mir zwar nicht wie eine Ewigkeit vorkam, die aber doch ziemlich ausgedehnt erschien, wurde ich wieder auf den Füßen abgesetzt und hatte das deutliche Gefühl, daß die Herren der Sterne große Schwierigkeiten hatten. Jene ehrfurchtgebietenden Wesen hatten die Macht, mich nach ihrem Willen auf Kregen herumspringen zu lassen. Sie konnten mich vierhundert Jahre weit zur Erde zurückversetzen, um mich dann – wenn sie wollten – wieder zurückzuholen.
    Nun wollte mir scheinen, als brächten sie nicht einmal mehr die einfach scheinende Aufgabe zustande, mich vor ihr Antlitz zu holen.
    Ich stand auf einer Reihe von Metallkästen, die die ganze Welt zu umspannen schienen. Jedes Gebilde hatte die Größe eines durchschnittlichen Einfamilienhauses. Dieser vertraute Vergleich vermochte aber die Fremdheit der Szene nicht auszuräumen. Ich spürte die Absonderlichkeit, das Ungewöhnliche. Metallkästen, so weit das Auge reichte, die Gassen dazwischen schattenschwarze Streifen, die bedrohlich und abweisend wirkten.
    In der metallischen Leere rührte sich nichts.
    Der Himmel war nichts anderes als eine silbrigweiße Leere, ein gleichmäßiger Lichtstrom, der das kalte Metall erhellte und in die dazwischen liegenden Fugen Dunkelheit preßte.
    Weil es nichts anderes zu tun gab, nahm ich mir vor, einen Blick in die Gassen zwischen den Blöcken zu werfen; die Oberfläche der Kästen war einheitlich flach, leer und ungemein uninteressant.
    An einer Ecke des Kastens führte eine Metalleiter an der Flanke abwärts. Die Sprossen schienen für eine normal große Person bemessen zu sein. In bezug auf die Bewohner der Erde läßt sich der Begriff ›normal groß‹ anwenden;
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher