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34 - Die Hexen von Kregen

34 - Die Hexen von Kregen

Titel: 34 - Die Hexen von Kregen
Autoren: Alan Burt Akers
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gewöhnlich die Ozeane Kregens zwischen unserer Kontinent- und Inselgruppe Paz und einer anderen, Schan genannten Landmasse auf der anderen Seite des Planeten zu sehen waren, leerte sich. Nebel wallte und wogte, dann schaute ich aus absonderlichem Blickwinkel auf eine breite Marmortreppe, die zu einem beeindruckenden Palast emporführte.
    Kein Ton war zu vernehmen; man brauchte aber keine Geräusche, um unter den heftigen Knüppelschlägen zusammenzuzucken, mit denen schurkische Männer einen Mann in schwarzem Mantel und schwarzer Hose bearbeiteten.
    Im gleichen Augenblick lief ein zweiter Mann herbei; er trug einen hohen zylindrischen Hut und eine schwarze Jacke. Die Szene war in Mondlicht getaucht. Der zweite Mann hob einen mit silbernen Bändern beschlagenen Ebenholzstab. Er schaltete sich in das Geschehen ein.
    Er versuchte die Angreifer zu treffen, die neutrale Jacken und flache Hüte trugen. Den ersten schickte er kopfüber die Treppe hinunter. Aber sofort griffen ihn drei andere an und ließen ihn unter einem Hagel von Hieben zusammensinken.
    Einer der Everoinye sagte etwas, das ich natürlich nicht verstehen konnte.
    Wenn sie handelten, die geheimnisvollen Herren der Sterne, handelten sie schnell.
    Ein blauer Schimmer umwogte mich.
    »Nein!« brüllte ich. »Ich will nicht dorthin ...«
    Das Mondlicht ... Es war bei der Auseinandersetzung der wichtigste Faktor.
    Das Mondlicht schimmerte silbern auf dem Marmor.
    Hals über Kopf, umtobt von eiskaltem Wind, wirbelte ich empor und fort.
    Eine Stimme folgte mir, eine flüsternde Stimme, die die starke blaue Strahlung durchschnitt.
    »Nur kurze Zeit, Dray Prescot. Das versprechen wir dir.«
    Gewaltige Purzelbäume schlagend, flog ich dahin, wurde ich über vierhundert Lichtjahre weit zurückgetragen auf den Planeten meiner Geburt.

19
     
     
    Nun ja, natürlich steckte ich mittendrin. Ich wurde sofort an die vorderste Front gestellt. Als der dumme Kregoinye seinen Fehler machte, brauchten die Everoinye nichts weiter zu tun, als mich loszuschicken, um das zerbrochene Porzellan wieder zu kitten.
    Diesen Streich spielten sie mir nicht zum erstenmal – schon oft hatte ich mich in einer solchen Lage befunden.
    Diesmal landete ich mit schmerzhaftem Aufprall auf den vereisten Stufen. Mondschein hüllte mich ein. Silbernes Mondlicht!
    Fort war das verschwommene warme rosafarbene Mondlicht Kregens.
    Verschwunden waren auch das scharlachrote Lendentuch und das Krozair-Langschwert.
    Ich war nicht nackt.
    Ich trug Jacke und Hose in Schwarz – ich war identisch gekleidet wie der arme Teufel von Kregoinye, der blutend auf dem Marmor lag. Ich spürte einen seltsam runden Druck am Kopf und vermutete, daß ich einen Zylinder trug. Anstelle eines Schwertes umfaßte meine Hand einen Stock aus Ebenholz.
    Unter den Fingern spürte ich einen Hebel im Holz, ein vertrautes Gebilde. Ich drückte darauf. Zeit für Spielchen blieb nicht, denn der niedere Adel war bereit, den schreiend auf der Treppe Liegenden zu töten.
    Ich stürmte lautlos herbei und versetzte einem der Angreifer einen Hieb über den Kopf.
    Sein Gefährte fluchte. Ich hörte ein »Verdammt« in deutscher Sprache – und schon packte er den Stock und zerrte ihn zu sich in der Absicht, mich mit seinem Knüppel fertigzumachen.
    Das Holz glitt mit bösem Klirren vom Metall.
    Der arme Kerl starrte verzweifelt auf die Schwertscheide.
    Ich hieb ihn nicht nieder, sondern versetzte ihm nur einen kleinen Stich und holte sodann sofort gegen einen anderen Möchtergern-Mörder aus, der mich von der Seite angriff. Er torkelte kreischend rückwärts und hielt sich das blutende Gesicht.
    Der Kregoinye war verschwunden.
    Die anderen Schurken konnten bleiben und sterben oder fliehen.
    Sie wählten die Flucht.
    Ich schaute mich mühelos atmend um und sah, daß niemand sonst in Gefahr war, erschlagen zu werden. Vorsichtig beugte ich mich über den Verwundeten. Er war bewußtlos. Ich spürte den kalten Wind, das Eis auf den Stufen fühlte sich unangenehm an. Von ferne drangen mir die Geräusche einer Stadt an die Ohren. Ich lud mir den Mann auf die Arme und lief die Treppe hinab.
    Nachdem ich das Schwert wieder in die hölzerne Scheide geschoben hatte, wo es unsichtbar war, vermochte ich die Aufmerksamkeit einer Pferdedroschke zu erwecken. Der Fahrer kannte den Weg zum Krankenhaus. Auch ohne die genetische Sprachpille, die mir mein Mentor Maspero im fernen Aphrasöe gegeben hatte, hätte ich mich verständlich machen können.
    Ich war in
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